Die Bundespolizei hat einen Anlagebetrüger festgenommen. Sie ergriff diesen unmittelbar vor Abflug nach Südamerika am Frankfurter Flughafafen.
Wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Dienstag mitteilte, sei es der Bundespolizei am 1. Juli gelungen, quasi in letzter Sekunde, am Flughafen Frankfurt am Main einen Anlagebetrüger festzunehmen. Man wirft dem 48-Jährigen vor, eine Vielzahl von gutgläubigen Opfern über eine vorgetäuschte Bitcoin-Geldanlage getäuscht zu haben. Auch gegen seine 54-jährige Begleitung sind bereits Ermittlungen eingeleitet worden.
Täter wollte sich ins Ausland absetzen
Dem Ermittlungserfolg voraus gingen langwierige, intensive Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB). Schließlich verdichteten sich die Hinweise dahingehend, dass sich der Anlagebetrüger offensichtlich nach Südamerika absetzen wollte.
Der daraufhin umgehend verständigten Bundespolizei gelang es infolge, den Verdächtigen im Zuge einer sofort eingeleiteten Fahndung gerade noch rechtzeitig vor seinem geplanten Abflugtermin am Flughafen Frankfurt abzufangen. Dort nahmen die Beamten den Mann auf der Grundlage eines von der ZCB bereits vor mehreren Wochen erwirkten Haftbefehls wegen gewerbsmäßigen Betrugs fest.
Anlagebetrüger lockte seine Opfer mit stattlichen Gewinnversprechen in aussichtsreiche Investitionen
Dem Tatverdächtigen wirft man vor, innerhalb von drei Jahren, zwischen August 2017 und August 2020, über 50 Personen zur Investition eines Teils ihres Geldes in Bitcoins verleitet zu haben. Dafür warb er auf einem eigenen Youtube-Kanal. Die Anleger täuschte er mit falschen Versprechungen.
Er gab vor, „mehr als die Hälfte der geleisteten Einlage in eine sogenannte Mining-Anlage zur Schürfung von Bitcoins in Schweden zu investieren.“ Der Rest des investierten Geldbetrages sollte zur Absicherung auf einem gesonderten Bitcoin-Account des Beschuldigten mit Zugriffsmöglichkeit für die Investoren aufbewahrt werden.“ Allerdings hatte der Beschuldigte keineswegs vor, „die Kundengelder der vermeintlich rentablen Geldanlage zuzuführen. Vielmehr soll es ihm allein darauf angekommen sein, die Einlagen bzw. die Bitcoins für sich zu vereinnahmen.“
Wallets hatten einen Wert von fast 1.8 Mio. Euro
Allein bis Juli 2019 flossen in die Taschen des Anlagebetrüger mehr als 62 Bitcoins von seinen Opfern. Am jeweiligen Einzahlungstag entsprach dies einem Wert von knapp 400.000 EUR. Indessen hatten die Bitcoins am Tag seiner Festnahme bereits einen Wert von fast 1.800.000 EUR. Im Anschluss an die Festnahme erfolgte noch die Durchsuchung einer Wohnung im Gebiet von Karlsruhe. Dort konnten die Beamten Beweismittel sicherstellen.
Den bestehenden Haftbefehl gegen den schon einschlägig vorbestraften Anlagebetrüger hat der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Frankfurt am Folgetag dann in Vollzug gesetzt. Seitdem befindet sich der Verdächtige in einer Justizvollzugsanstalt. Allerdings dauern die gemeinsamen Ermittlungen der Erdinger Kriminalpolizei und der ZCB noch weiter an.
Tarnkappe.info