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Nintendo-Hacker Gary Bowser muss zusätzlich 10 Mio. USD zahlen

Nintendo-Hacker Gary Bowser muss an Nintendo 10 Millionen US-Dollar zusätzlich zu seiner Geldstrafe von 4,5 Millionen US-Dollar zahlen.

Gary Bowser wurde kürzlich mit einer zweiten Geldstrafe belegt. Als Mitglied einer Hackergruppe namens Team Xecuter, hat man ihn aufgefordert, Nintendo 10 Millionen Dollar für seinen Anteil am Verkauf von Konsolen-Mods für Switch und Nintendo 3DS, die Videospielpiraterie ermöglichten, zu zahlen. Die Geldbuße war das Ergebnis eines Zivilverfahrens zwischen Nintendo und Bowser. Dieses hat man von einem anderen Bundesprozess abgetrennt, in dem Bowser bereits vor einem Monat eine Geldstrafe von 4,5 Millionen US-Dollar auferlegt wurde. Zudem drohen ihm noch bis zu 10 Jahre Gefängnis, berichtet TorrentFreak.

Zivilklage brachte Nintendo 10 Mio. USD

Nintendo of America hat am 16. April 2021 vor einem Gericht in Washington eine Zivilklage wegen illegalen Handels und Verletzung des Urheberrechts gegen Gary Bowser eingereicht. Hierbei hatte Nintendo Bowser verschiedene Piraterievorwürfe zur Last gelegt. Bowser hat eingeräumt, seit 2013 mit Team Xecuter zusammengearbeitet zu haben. Damit hätte er sich „wissentlich und vorsätzlich an einem cyberkriminellen Unternehmen beteiligt, das führende Spielekonsolen gehackt hat“.

Das Hacking-Team Xecuter stand in dem Ruf, die digitalen Sperren zu beseitigen, die Benutzer daran hindern, Raubkopien auf Nintendo-Konsolen auszuführen. Der Gruppe wird vorgeworfen, sowohl für die Entwicklung, als auch den Verkauf der veränderten Hardware verantwortlich zu sein.

Gemäß Gerichtsakte stellten Bowser und Xecuter „ein nicht autorisiertes Betriebssystem namens SX OS und die dazugehörigen Piraterie-Tools, die es installieren, rechtswidrig her und handelten damit.“ Das SX-Betriebssystem erlaubte der Nintendo Switch-Hardware, illegale Raubkopien zu spielen, wobei Xecuter die Gewinne für das Betriebssystem einbehielt. Xecuter soll auch Hacking-Tools für DS, 3DS und Nintendo Wii verkauft haben.

Bowser, ein kanadischer Staatsbürger aus Santo Domingo, Dominikanische Republik, hat im aktuellen Fall zugestimmt, im Rahmen einer Einigung mit Nintendo rund 10 Millionen Dollar an Nintendo zu zahlen. Mit der Zahlung erreichte er schließlich die Beilegung der von Nintendo gegen ihn angestrengten Zivilklage.

Den 51-jährigen Bowser hat man bereits letztes Jahr im September 2020 verhaftet. Gemeinsam mit einem weiteren Verdächtigen, Max Louarn, einem 48-jährigen französischen Staatsbürger aus Avignon, Frankreich, klagte ihn die US-Regierung im Oktober 2020 wegen elf Straftaten in einer Bundesanklage an. Ein dritter Angeklagter, ein Chinese namens Yuanning Chen, ein 35-jähriger chinesischer Staatsbürger aus Shenzhen, China, befand sich, Berichten zufolge, noch auf freiem Fuß. Es gibt weltweit über ein Dutzend Mitglieder von Team Xecuter, darunter Entwickler, Website-Designer, Lieferanten, die die Geräte herstellen sowie Wiederverkäufer.

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.