Mit PopID ist Zahlung per Gesichtserkennung auf dem Vormarsch
Mit PopID ist Zahlung per Gesichtserkennung auf dem Vormarsch
Bildquelle: ra2studio, Lizenz

PopID: Tech-Unternehmen etabliert Zahlung per Gesichtserkennung

Das neue Zahlungssystem des Tech-Unternehmens PopID lässt künftig in den USA auch eine Kassen-Zahlung per Gesichtserkennung zu.

Als neue Bezahlmethode bahnt sich die Gesichtserkennung ihren Weg in Einkaufsmärkte und Restaurants. Um eine Zahlung per Gesichtserkennung zu aktivieren, registrieren sich Benutzer mit einem Selfie. Dann bestätigen sie die Option der Bezahlweise. Danach lässt PopID die Transaktion zu. Vorreiter solcher biometrischen Zahlungen sind vorerst noch Asien und die USA.

Bezahlten Kunden bisher noch hauptsächlich mit Bargeld oder per Karte, könnten althergebrachte Kassen-Zahlungen schon bald der Vergangenheit angehören. Neue Vorstöße gab es ja bereits mit dem Begleichen von Kaufbeträgen per Smartwatch. Allerdings tritt nun schon eine völlig neue Zahlmethode den Weg an künftige Kassen an.

Zahlung per Gesichtserkennung auf dem Vormarsch

PopID, ein Tech-Unternehmen, das sich auf Zahlungen per Gesichtserkennung spezialisiert hat, schließt in den USA immer mehr Verträge ab, um diese hochmoderne Technologie in alltäglichen Einrichtungen einzuführen.

Wie CNBC berichtete, haben schon einige Restaurantketten in den USA damit begonnen, ihren Gästen die Bezahlung per Gesichtserkennung zu ermöglichen. Diese Option ist in Asien bereits üblich und wird dort von Alipay betrieben.

Die Fast-Food-Kette Steak ‚N Shake installierte diese Lesegeräte bereits im Januar an 300 Standorten im Mittleren Westen der USA. Für den Check-in über PopID benötigen Kunden hierbei nur zwei bis drei Sekunden. Hingegen brauchen User für einen Check-in per QR-Code oder einer mobilen App, bis zu 20 Sekunden. Zudem hat das Fast-Food-Restaurant CaliExpress in Pasadena, Kalifornien, mit PopID ebenfalls den Zahlungsmodus mit Gesichtserkennung eingeführt.

Vor allem in China sind biometrische Zahlungssysteme schon so gut wie etabliert. Alipay führte hier erstmals im Jahr 2015 biometrische Zahlungen ein. So zahlen Besucher von McDonald’s ihre Bestellungen mithilfe von Gesichtserkennungstechnologie.

Zahlung per Gesichtserkennung incoming Quelle: Depostiphotosdenisismagilov, thx.

PopID kooperiert mit Mastercard und JPMorgan

Mastercard startete mit PopID 2022 in Brasilien ein Pilotprojekt für gesichtsbasierte Zahlungen. Hierbei gaben 76 Prozent der Pilotteilnehmer an, dass sie die Technologie einem Freund empfehlen würden. Gemäß CNBC gab Mastercard letztes Jahr bekannt, dass es mit NEC, einem japanischen Informationstechnologie-Konzern zusammenarbeitet, um sein biometrisches Programm in den asiatisch-pazifischen Raum zu bringen.

Dennis Gamiello, Produktmanager bei Mastercard, führte gegenüber CNBC aus:

„Unser Fokus auf Biometrie als sichere Methode zur Identitätsüberprüfung, bei der das Passwort durch die Person ersetzt wird, steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen in diesem Bereich.“

Weiterhin verwies er darauf, dass „aufgrund des positiven Feedbacks aus dem Pilotprojekt und seiner Forschung im Laufe dieses Jahres in weiteren neuen Märkten Einzug halten wird“.

Aber auch mit JPMorgan unterzeichnete PopID kürzlich einen Vertrag. John Miller, CEO von PopID, wertete das als ein „bahnbrechendes“ Jahr für die Pay-by-Face-Technologie.

Nutzung von Gesichtserkennung als nächsten natürlichen Schritt?

Für Sheldon Jacobson, Professor für Informatik an der University of Illinois, Urbana-Champaign, ist die biometrische Identifizierung „Teil eines Technologiekontinuums, das sich von der Zahlung mit Kreditkarte bis hin zu Smartphones entwickelt habe. Der nächste natürliche Schritt besteht darin, einfach die Gesichtserkennung zu nutzen“.

Gemäß Jacobson seien Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und der Gesichtserkennung übertrieben:

„Wir geben ständig freiwillig unsere Privatsphäre auf. Wir posten auf Facebook, wir nutzen soziale Medien und wir geben im Grunde unsere Privatsphäre auf. Ich sage den Leuten ständig, dass alles über dich bereits da draußen ist.“

Trotz massiver Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes prognostiziert Juniper Research gemäß CNBC ein Marktwachstum von über 100 Prozent für globale biometrische Zahlungen zwischen 2024 und 2028. Bis 2025 soll ein Wachstum von 3 Milliarden US-Dollar für mobile, biometrisch gesicherte Zahlungen erfolgen.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.