iRobot, Hersteller von Saug-Robotern, hat bekannt gegeben, dass man die beim Reinigen der Wohnungen gewonnen Daten an große IT-Unternehmen verkaufen wird.
iRobot, der Hersteller der Staubsauger-Roboter Roomba, hat aktuell bekannt gegeben, dass man die beim Reinigen der Wohnungen gewonnen Daten an große IT-Unternehmen verkaufen wolle. So gab CEO Colin Angle in einem Interview mit der US Nachrichtenagentur Reuters bekannt, dass das Unternehmen auf diese Weise in Zukunft zusätzliche Einnahmen generieren möchte.
iRobot: Verkauf von Daten als neue Einkommensquelle?
Derart will erneut ein Unternehmen im großen Stil die Daten seiner Kunden weiterverkaufen. Die Technik macht das möglich. Die neuesten Roomba-Geräte, wie der Roomba 980, sind mit Sensoren versehen. Diese dienen dazu, einen detaillierten Plan der Wohnung zu erstellen. Eigentlich sollte mit Hilfe dieser Lagepläne die Arbeit der Roboter optimiert werden, doch das Unternehmen sieht in dem Verkauf gerade dieser Daten ein neues Geschäftsfeld.
Der Saugroboter von iRobot weiß demnach, wie viele Räume sein Umfeld hat, wie groß sie sind, wo Möbel stehen, sich Fenster, Türen, Wände oder Treppen befinden. Auch kennt die Software die bevorzugten Reinigungszeiten. Andere Saugroboter von Bosch oder Dyson wissen sogar noch mehr über die Wohnung. Denn sie haben eine Kamera integriert, die bei Bedarf in der Lage ist live zu streamen.
Potentielle Käufer könnten Hersteller von Smart-Home-Technik sein, wie Amazon, Apple und Google. Konkret denke Colin Angle dabei an Smart-Home-Anwendungen. „Es gibt ein ganzes Ökosystem an Dingen und Services, die das Smart Home bieten kann, sobald man einen umfassenden Plan des Hauses hat“, so Angle. Demzufolge wäre es bereits in naher Zukunft denkbar, dass die gesammelten Daten der Roomba-Roboter wertvolle Informationen, gerade für solche Unternehmen wie Amazon, Apple oder Google liefern würde und sein Angebot für diese interessant erscheinen lassen.
Geräte kennen die Wohnungen ihrer Eigentümer ganz genau
Die Daten der Staubsauger-Roboter würden also auch dazu beitragen, andere Smart-Home-Geräte, wie Lichtregler, Thermostat oder Sicherheitskameras, noch intelligenter zu machen. So lautet die Vision des iRobot CEO. So könnte beispielsweise ein Lautsprecherhersteller mit den Daten genau erkennen, wo er sein Gerät zum Erzielen des optimalen Klangs am besten platzieren sollen.
Zwar betont Angel, dass iRobot die Daten nicht ohne die Zustimmung der Nutzer verkaufen würde. Allerdings ist noch nicht abzusehen, wie man den Datenschutz realisieren könnte. Die Firmen besitzen ja die Grundrisse der Wohnungen oder Häuser ihrer Nutzer. Unterdessen ist sich Angle aber sicher, dass die Kunden einem Verkauf schon zustimmen würden. Dies in Anbetracht der Tatsache, dass ihr Smart Home ja so im eigenen Interesse optimiert werden würde.
Update vom 29.07.2017
Gemäß einem Artikel von zdnet verkauft iRobot angeblich gar keine Kundendaten, der CEO von iRobot dementierte die Meldung:
„Der Bericht (von Reuters) basiert auf einer Fehlinterpretation. (Unser Mitarbeiter) Angle sagte nie, dass iRobot versuchen würde, Kundenkarten an andere Unternehmen zu verkaufen. iRobot hat keine Gespräche mit anderen Unternehmen über Datentransaktionen geführt. Und iRobot wird keine Kundendaten verkaufen.“
Beitragsbild. Der Scooba 450 in Aktion. Quelle: Mediakit von iRobot, thx!
Tarnkappe.info