ip-leak, vlc, videolan
ip-leak, vlc, videolan

IP-Leak bei vermeintlich lokalen Media-Dateien mittels VideoLAN

Kann es auch bei lokalen Dateien zu einem IP-Leak kommen? Der populäre VLC media player plaudert unter Umständen die eigene IP-Adresse aus.

Kann es auch bei lokal abgespielten Media-Dateien zu einem IP-Leak kommen? Ja. Wir zeigen wie. Der mittlerweile häufig verbreitete VLC media player (auch bekannt als VideoLAN) plaudert nämlich unter Umständen die eigene IP-Adresse des Nutzers aus.

Wie geht der IP-Leak beim VLC?

Öffnet man unter Windows oder Linux „klassische“ Media-Dateien wie beispielsweise eine .mp3-, .mp4- oder .avi-Datei etc., gehen die meisten Anwender vermutlich davon aus, dass diese ausschließlich auf dem lokalen Rechner liegen und somit „safe“ sind. Allerdings kann dabei unter Umständen die lokale IP-Adresse an einen beliebigen Server gesendet werden. Zumindest mit dem VLC-Player ist das sehr einfach möglich. Der VLC-Player weist eine Datei „parsed“ nämlich nicht anhand ihrer Dateiendung, sondern nach dem eigentlichen Inhalt, einer Funktion zu.

Kopiert man beispielsweise in eine .avi-Datei einfach eine Stream-Adresse, erkennt sie der Player, öffnet den Stream (einer beliebigen Internet-Adresse) und „verrät“ somit die eigene IP-Adresse. Dann geschieht der IP-Leak. Bei einer vorhandenen Internetverbindung fällt wahrscheinlich nicht einmal auf, dass das Video gar nicht lokal abgespielt, sondern aus dem Internet gestreamt wird. Die Dateigröße solch einer präparierten Media-Datei lässt sich zudem einfach durch Kommentarzeilen (#) beliebig vergrößern. Eine Datei wie „neuester_kinofilm.avi“ mit einem Umfang von bis zu 5 GB dürfte vermutlich zunächst erstmal keinen Verdacht schöpfen, was aber ein Trugschluss sein kann.

vlc videolan ip-leakHier ist ein Beispiel für so eine präparierte Media-Datei (siehe Quelltext, ca. 5 MB), womit ein IP-Leak gelingen kann..

Das beschriebene Szenario bezieht sich in erster Linie auf den VLC-Player. Der Dragon Player unter Linux zeigt (abgeschwächt) in Bezug auf den IP-Leak das gleiche Verhalten. Weitere Player haben wir nicht getestet. Vermutlich sollte man bei allen Playern mit Stream-Unterstützung etwas vorsichtig sein. Das gilt natürlich nur, sofern man seine eigene IP-Adresse unter allen Umständen vor Dritten verbergen will. Wer das vermeiden möchte, kann dafür auch einen VPN-Dienst seiner Wahl in Anspruch nehmen.

Tarnkappe.info

(*) Alle mit einem Stern gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Wenn Du über diese Links Produkte oder Abonnements kaufst, erhält Tarnkappe.info eine kleine Provision. Dir entstehen keine zusätzlichen Kosten. Wenn Du die Redaktion anderweitig finanziell unterstützen möchtest, schau doch mal auf unserer Spendenseite oder in unserem Online-Shop vorbei.

Mehr zu dem Thema