Silhouette von Handschellen mit der Justizstatue auf nebligem Hintergrund
Silhouette von Handschellen mit der Justizstatue auf nebligem Hintergrund
Bildquelle: zeferli@gmail.com, Lizenz

Razzia bei IPTV-Piraten: Festnahmen und beschlagnahmte Kundendaten

Immer mehr Maßnahmen gegen IPTV-Piraten in Europa. Dabei fallen den Ermittlern vermehrt lange Listen mit Kundendaten in die Hände.

Die Eastern Region Special Operations Unit (ERSOU) in Großbritannien hat wieder zugeschlagen und gut organisierte IPTV-Piraten ins Visier genommen. Was bei den Razzien gefunden wurde und welche Konsequenzen dies für die Kunden hat, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Razzia bei IPTV-Piraten: Haftbefehle in England und Schottland vollstreckt

Die ERSOU führte die Razzia bei IPTV-Piraten an verschiedenen Adressen in Essex, Hertfordshire und Lanarkshire in Schottland durch. Zwei Männer im Alter von 33 und 35 Jahren wurden wegen des Verdachts auf Betrug, Geldwäsche und Verletzung geistigen Eigentums festgenommen. Die Polizei stellte auch eine lange Liste von Kunden sicher. Diesen könnte nun ebenfalls eine strafrechtliche Verfolgung drohen.

Die Ermittler konzentrieren sich hauptsächlich auf einen Telegram-Kanal der IPTV-Piraten. Denn über diesen hatten sie die gefälschten Abonnementpakete verkauft. Tausende von Endnutzern haben solche Pakete gekauft und die Hintermänner konnten mehr als 800.000 Pfund (1,01 Millionen US-Dollar) einnehmen.

Beschlagnahmung von Bargeld, Streaming-Geräten und Schusswaffen

Die Polizei konnte bei den Razzien rund 17.000 Pfund (21.800 US-Dollar) Bargeld sicherstellen. Hinzu kamen nicht näher bezeichnete digitale Geräte und eine Reihe „maßgeschneiderter“ Streaming-Geräte. Fotos zeigen, dass unter anderem auch modifizierte Amazon FireTV-Sticks Teil der Beute waren.

Razzia bei IPTV-Piraten: Fette Beute für Ermittler
Razzia bei IPTV-Piraten: Fette Beute für Ermittler

Außerdem wurden bei einem der verdächtigen IPTV-Piraten zwei Schrotflinten sichergestellt. Dies führte zu einer weiteren Festnahme wegen Verstoßes gegen das Waffengesetzes.

Die festgenommenen Männer wurden verhört und anschließend gegen Kaution freigelassen. Die Polizei schließt jedoch weitere Maßnahmen nicht aus, nachdem sie Zugang zu den Abonnentenlisten erhalten hat. Detective Inspector Steve Payne betont, dass es sich um eine „ausgeklügelte, groß angelegte kriminelle Operation“ handele, die durch den illegalen Verkauf von IPTV-Abonnementpaketen enorme Gewinne erzielt habe. Dies berichtet Torrent Freak in einem aktuellen Artikel.

Sky lobt Aktion gegen Piraterie

Matt Hibbert, Leiter der Anti-Piraterie-Abteilung von Sky, lobt das Vorgehen der ERSOU gegen die IPTV-Piraten. Dies wird einen großen Einfluss auf den illegalen Verkauf von Sky TV haben. Hibbert versichert, dass Sky weiterhin die Bemühungen unterstützen wird, organisierte Piraterie zu zerschlagen.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.