Zivile Polizeifahrzeuge und Einsatzkräfte auf einer Straße
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Bildquelle: Ale_Mi, Lizenz

Operation 404: Die sechste Welle nimmt Musik- und IPTV-Piraten ins Visier

Operation 404 ist eine der größten und erfolgreichsten Anti-Piraterie-Kampagnen der Welt. Diesmal geht es vor allem gegen Musikpiraten.

An der sechsten Welle der weltweiten Anti-Piraterie-Kampagne „Operation 404“ waren Strafverfolgungsbehörden aus Brasilien, Argentinien und den USA beteiligt. Insgesamt wurden 24 Durchsuchungsbefehle vollstreckt. Die Behörden beschlagnahmten oder sperrten 606 Webseiten und Apps, davon 40 im Vereinigten Königreich. Im Rahmen der Operation kam es auch zu Festnahmen.

Operation 404: Die bislang größte Anti-Piraterie-Kampagne

Ermittlungsbehörden haben die Operation 404 über die letzten Jahre zu einer festen Komponente in ihrem Kalender gemacht, wobei sie regelmäßig neue Phasen der Anti-Piraterie-Kampagne ankündigen.

Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) bezeichnet die Operation 404 als eine der größten Anti-Piraterie-Kampagnen weltweit. Den Ermittlern gelang es, in den bisherigen Phasen fast 1.500 Domains zu sperren. 780 illegale Musik-Apps wurden entfernt und es gab über 100 Hausdurchsuchungsbefehle.

Die weltweite Unterstützung und ebenso die Zusammenarbeit zwischen Ermittlern und Anti-Piraterie-Allianzen spielen bei Operation 404 eine sehr wichtige Rolle. Die jüngsten Ergebnisse der sechsten Welle betonen entsprechend diese breite Allianz der Beteiligten. Darunter das US-Justizministerium, der London Metropolitan Police Service und die Entertainment Software Alliance.

Die jüngsten Maßnahmen konzentrieren sich auf die Musikindustrie

Die Maßnahmen der sechsten Welle konzentrierten sich auf die Musikindustrie und richteten sich gegen 12 beliebte Streaming-Ripping-Apps und MP3-Download-Apps. Die Apps, von denen einige allein in Brasilien über 4,3 Millionen Mal heruntergeladen wurden, sind nun aus den großen App-Stores und anderen Download-Plattformen entfernt worden. Dies berichtet Torrentfreak in einem aktuellen Artikel.

Operation 404 in Brasilien
Operation 404 in Brasilien

Die lokalen Behörden in Brasilien führten 22 der 24 Durchsuchungs- und Pfändungsbeschlüsse durch. Insgesamt wurden 606 Websites und Apps blockiert oder gesperrt, wobei Brasilien, Peru und das Vereinigte Königreich besonders betroffen waren.

Operation 404: Auch IPTV-Betreiber wiederholt im Visier der Ermittler

In Mato Grosso wurde ein illegaler IPTV-Anbieter mit mehr als 60.000 Kunden ausgehoben. Die Betreiber erwarten nun rechtliche Konsequenzen. Darunter u. a. Anklagen wegen Verletzung geistigen Eigentums und Geldwäsche.

Auch in anderen Gegenden wie Paraná und Alagoas haben die Ermittler Durchsuchungen und Beschlagnahmungen gegen Personen ausgeführt. Verschiedene Geräte, darunter Handys und Computer, wurden als Beweismittel eingezogen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese jüngsten Aktionen auf illegale Inhalte und die Piraterie-Community auswirken werden. Die Operation 404 ist ein starkes Signal, dass die Strafverfolgung und der Schutz des geistigen Eigentums weltweit Priorität haben und dass es wichtig ist, auf globaler Ebene Hand in Hand zu arbeiten.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.