BB Media informiert über IPTV-Piraterie in Lateinamerika und Spanien
BB Media informiert über IPTV-Piraterie in Lateinamerika und Spanien
Bildquelle: BB Media

IPTV-Piraterie boomt: Fast jeder dritte Haushalt in Spanien nutzt einen illegalen Streaming-Dienst

Laut aktueller Studie greifen Mio. von Haushalten auf illegale Streaming-Dienste zu. IPTV-Piraterie boomt in Lateinamerika und Spanien.

Nach Angaben einer aktuellen Marktforschungsanalyse ist die Verbreitung von illegalen Streaming-Diensten besorgniserregend groß. Besonders in Spanien und Lateinamerika boomt die IPTV-Piraterie. In Spanien nutzen etwa 30 % der Haushalte illegale Dienste zum Konsum von Filmen, Serien und Live-TV. In Lateinamerika liegt dieser Anteil sogar bei über 40 %, was nahezu 24 Millionen Haushalte entspricht.

Piraterie in Zahlen: Gemäß BB Media-Studie boomt IPTV-Piraterie in Lateinamerika und Spanien

In ihrem jüngsten Bericht zur Nutzung illegaler Streaming-Dienste in Lateinamerika und Spanien gab BB Media, ein globales Datenwissenschaftsunternehmen mit Spezialisierung auf Medien und Unterhaltung, bei beiden Märkten interessante Einblicke in diese Thematik.

Laut ihrer Studie zeigen die Trends der audiovisuellen Piraterie, dass IPTV-Piraterie 2023 in Lateinamerika deutlich zunahm und 2024 eine Verbreitung von über 40 % in Haushalten mit einem Internetanschluss aufwies. Dies entspricht ca. 24 Millionen Haushalte in der Region. In Spanien greifen 30 % der Haushalte (mehr als 5 Millionen) auf illegale Inhalte zu. Allgemein gibt es je nach Region unterschiedliche Formen der Piraterie:

  • In Lateinamerika bevorzugen Benutzer illegale Streaming-Websites mit Filmen, TV-Serien und Inhalten aus Live-TV-Kanälen.
  • In Spanien konzentriert sich die Piraterie auf Apps und M3U-Playlists, die die Haushalte aus verschiedenen Quellen beziehen, um auf nicht autorisierte Fernseh- und Filmwerke zuzugreifen.

Hauptursachen für die Piraterie

Als einer der Hauptgründe für die starke Verbreitung der IPTV-Piraterie benennt die Studie die mangelnde Verfügbarkeit bestimmter Titel auf vertraglich gebuchten Streaming-Plattformen. Im Durchschnitt haben spanische Haushalte 2,36 Abonnements bei legalen Anbietern abgeschlossen. In Lateinamerika liegt der Durchschnitt bei 2,26 Abonnements. Offenbar jedoch finden viele Nutzer selbst bei mehreren solcher bezogenen Diensten nicht die Inhalte, nach denen sie suchen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der begrenzte Zugang zu Neuerscheinungen. Zahlreiche Konsumenten greifen zur IPTV-Piraterie, weil aktuelle Filme und Serien kurz nach ihrem Kinostart nicht auf legalen Plattformen verfügbar sind. Dies veranlasst unzählige Nutzer dazu, auf illegale Alternativen auszuweichen.

IPTV-Piraterie boomt in Lateinamerika und Spanien: illegale Streaming-Dienste auf dem Vormarsch
IPTV-Piraterie boomt in Lateinamerika und Spanien: illegale Streaming-Dienste auf dem Vormarsch

Aber auch Sportinhalte kurbeln die Piraterie an. Fußball ist die am häufigsten illegal gestreamte Sportart, auf die 82 % der Inhalte entfallen, gefolgt von Kampfsportarten (23 %) und Motorsport (22 %). Zu den am häufigsten raubkopierten Veranstaltungen gehören die Übertragungen der großen Ligen und die Turniere der ersten Liga.

Am häufigsten piratisierte Inhalte im Jahr 2024

Die Analyse der am häufigsten raubkopierten Inhalte in Lateinamerika und Spanien verweist besonders auf „aktuelle Filme, die die illegalen Plattformen dominieren“:

„„The Wild Robot“ (2024) führt die Liste in beiden Regionen an. Obwohl der Film auf 8 Plattformen in Lateinamerika und 3 in Spanien verfügbar ist, wird er auf 75 illegalen Websites angeboten. „The Substance“ (2024), der in Lateinamerika auf Prime Video, Apple TV und MUBI und in Spanien auf Filmin angeboten wird, wird auf 68 illegalen Websites raubkopiert.

Bei den Serien ist der Trend ähnlich: „The Penguin“ (2024) (im Original von Max) ist die am häufigsten raubkopierte Serie in Lateinamerika; „Highway“ (2024) führt in Spanien, während andere beliebte Serien auf illegalen Plattformen „High Potential“ (Disney+) und „Landman“ (Paramount+ und Claro Video) sind.“

Maßnahmen gegen die IPTV-Piraterie

Wie BB Media feststellte, ergreifen Regierungen, Technologieunternehmen und Urheberrechtsorganisationen verschiedene Maßnahmen, um die Auswirkungen der Piraterie zu mindern. Darunter das Blockieren illegaler Websites, das Entfernen unautorisierter Inhalte und Sensibilisierungskampagnen.

Dennoch sind sich viele Nutzer nicht der negativen Folgen für die Unterhaltungsindustrie und die eigene Datensicherheit bewusst. Ein effektiver Ansatz zur Reduzierung der Piraterie umfasst die Stärkung rechtlicher Durchsetzungsmechanismen, die Erweiterung des legalen Inhaltsangebots und die Bereitstellung erschwinglicher Streaming-Optionen.

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.