Twitter: Im Kampf gegen Terror und Extremismus hat die Betreibergesellschaft seit Mitte 2015 mehr als 125.000 Accounts geschlossen.
Im Kampf gegen Terror und Extremismus hat Twitter seit Mitte 2015 mehr als 125.000 Accounts geschlossen. Da es keinen Algorithmus im Kampf gegen den Extremismus gibt, werden die Tweets von Hand überprüft. Die Maßnahmen sind auch das Resultat einer Klage von Tamara Fields. Der Mann der in Florida ansässigen Klägerin wurde am 9. November 2015 von militanten Islamisten getötet.
Twitter hat 125.000 verdächtige Accounts gesperrt
Die Betreibergesellschaft von Twitter befindet sich mitten zwischen dem ausgeprägten Wunsch nach Meinungsfreiheit und dem Vorwurf, man sei zu lange untätig gewesen und habe dadurch Terroristen und sonstige politische Extremisten indirekt unterstützt. Am Freitag kündigte das Unternehmen im firmeneigenen Blog an, man habe seit Mitte letzten Jahres diesbezüglich mehr als 125.000 Twitter-Accounts geschlossen, um die Verbreitung weiterer Aussagen zu verhindern, die gegen die Nutzungsbedingungen des Dienstes verstoßen.
Diese Ankündigung kann als direkte Folge der kürzlich eingebrachten Klage gegen Twitter angesehen werden. Tamara Fields verlor im November 2015 ihren Mann Lloyd Carl Fields Jr. bei einem Angriff von mutmaßlichen ISIS-Kämpfern, die ihre Propaganda zuvor über Twitter verbreitet haben sollen. Sie wirft Twitter vor, sie hätten die Verbreitung der Inhalte bewusst ignoriert und dem Netzwerk somit die Akquisition weiterer Aktivisten ermöglicht. In so genannten „MujaTweets“ wurden Anleitungen zum Kampf und diverse Videos der Extremisten verbreitet. Fields wirft dem Betreiber vor, er habe die gesetzlichen Richtlinien des Anti-Terrorism Act missachtet. Juristen schätzen die Erfolgsaussichten der Klägerin hingegen als eher schlecht ein.
Trotzdem bemüht sich der Betreiber dieses sozialen Netzwerkes nun um ein besseres Image. Twitter gab bekannt, man habe um den gesetzlichen Regelungen nachzukommen die Anzahl der Mitarbeiter erhöht. Diese sollen ihren Dienst nach verdächtigen Inhalten absuchen. Da es im Terrorkampf keinen magischen Algorithmus gebe, müsse man sich mit den wenigen Informationen zufrieden geben, die man den Tweets und den Accounts entnehmen kann. Gemeinsam mit den zuständigen Behörden wird von Twitter nach Möglichkeiten gesucht, um die Terrorismusbekämpfung zu optimieren.
Tarnkappe.info