Hacker, gehackt, kompromitiert, Totenkopf
Hacker, gehackt, kompromitiert, Totenkopf
Bildquelle: SWEviL

FBI: Angriff auf E-Mail-Infrastruktur des amerikanischen Geheimdienstes

Ein Cyberangriff auf die Mail-Server des amerikanischen Geheimdienstes FBI sorgte am frühen Samstagmorgen für Chaos in vielen Firmen.

Die E-Mail-Infrastruktur des FBI wurde anscheinend am heutigen Samstagmorgen zum Ziel eines Cyberangriffes. Sicherheitsforscher berichten von derzeit zwei Spamwellen mit hunderten „Fake“ E-Mails an Sysadmins. Eindringlich warnt der US-Amerikanische Geheimdienst in diesen gefälschten E-Mails vor einem schweren Cyberangriff auf ihre Firma.

Kompromittierung der Mail-Server des amerikanischen Geheimdienstes

FBI
Dringliche Warnung des FBI

Am frühen Samstagmorgen gab es die ersten Berichte über seltsame Vorgänge beim FBI. Unzählige Systemadministratoren berichteten über haufenweise Mails von den Mail-Servern des bekannten Geheimdienstes. Darin wird ausdrücklich vor einem schweren Cyberangriff gewarnt.

Einige Social-Media-Nutzer berichteten, dass sie die seltsam formulierte E-Mail erhalten haben, in der von einem „ausgeklügelten Cyberangriff“ die Rede ist und auf die Erpresserbande TheDarkOverlord“ verwiesen wird.

newsweek.com

Weiter heißt es in der E-Mail des FBI:

Wir empfehlen Ihnen dringend, Ihre Systeme und IDS-Überwachung zu überprüfen. Beachten Sie, dass dieser Bedrohungsakteur derzeit unter der Aufsicht des NCCIC arbeitet. Da wir von einigen seiner nachrichtendienstlichen Recherchen abhängig sind, können wir nicht innerhalb von 4 Stunden physisch eingreifen, was genug Zeit sein könnte, um Ihrer Infrastruktur schweren Schaden zuzufügen.

newsweek.com

Cleveres „DDoS“ gegen die Kundenbetreuung des Geheimdienstes?

Während auf Twitter heftig darüber diskutiert wird, was denn das Ziel einer Kompromittierung der Mail-Server des FBI sein könnte, erscheint eine Möglichkeit als immer wahrscheinlicher.

Ob die oben genannten TheDarkOverlords hinter all dem stecken, ist derzeit natürlich noch ungewiss. Sicher ist allerdings, dass die Angreifer mit dieser Mail ein ganz schönes Chaos beim berüchtigten US-Geheimdienst angerichtet haben. Die Telefon-Leitungen beim FBI stehen nicht mehr still. Die Servicemitarbeiter in der Kundenbetreuung (HelpDesk) kommen nicht mehr hinterher.

The Spamhaus Project – Monopol, Machtmissbrauch oder hilfreiche Helfer im Internet?

Spamhaus ist eigentlich bekannt dafür, eine auf internationaler Basis tätige und zugleich gemeinnützige Organisation zu sein. Ihr Ziel ist es, wie der Name schon sagt, dem Spam im weltweiten Internet den Kampf anzusagen. Auch heute wieder war es The Spamhaus Project, welches als Erstes auf die „seltsamen Vorgänge“ bei FBI hingewiesen hatte. Leider aber, ist auch im Internet nicht immer alles Gold was glänzt. Und so ist es nicht wenig verwunderlich, dass es auch bei Spamhaus mehr als nur eine erwähnenswerte Schattenseite gibt.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.