Youtube, Streamripper
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Streamripper für YouTube gehen wegen drohenden Klagen offline

Gleich mehrere bekannte und beliebte Youtube-Streamripper sind in den letzten Tagen vom Netz gegangen. Mehr dürften ihnen schon bald folgen.

Vergrößerter Druck von Seiten der Musikindustrie sorgte dafür, dass gleich mehrere bekannte Youtube-Streamripper in den letzten Tagen ihre Dienste eingestellt haben. Weitere dürften noch folgen, wie TorrentFreak berichtet.

Streamripper gehen reihenweise aus Angst offline

Seit Youtube-mp3.org., eine der bekanntesten Gratis-Seiten für Streamripping, mit dem Angebot, YouTube-Videos in mp3-Dateien zu konvertieren, im September 2017, unter dem Druck des US-Branchenverbandes Recording Industry Association of America (RIAA), aufgegeben hat, scheinen nun noch zahlreiche andere solcher Dienste zu folgen. Die RIAA ist die Branchenvereinigung der US-amerikanischen Musikindustrie und vertritt die Plattenfirmen in Rechtsstreitigkeiten. Hintergrund war eine Klage des Verbandes vor einem US-Gericht in Kalifornien wegen Urheberrechtsverletzungen.

Einer der Vorwürfe lautet, das Streamripper Portal Youtube-mp3 umgehe die Kopierschutzmaßnahmen von Youtube. In einem außergerichtlichen Vergleich ging YouTube-mp3 offline, die Domain Youtube-mp3.org musste einem der Plattenfirmen übergeben werden und Betreiber Philip Matesanz darf künftig keine vergleichbaren Dienst mehr anbieten und zudem eine Zahlung in ungenannter Höhe leisten. Mit Millionen von Besuchern pro Tag war YouTube-mp3.org eine der meistbesuchten Webseiten im Internet.

Große Bedrohung für die Plattenlabels?

Die Musikindustrie sieht in Streamripping eine der größten Piraterie-Bedrohungen. Sogar noch schlimmer als Torrent-Sites oder direkte Download-Portale. Dementsprechend zeigten RIAA, IFPI und BPI, dass sie das Problem ernst nehmen, als sie rechtliche Schritte gegen Youtube-mp3.org. einleiteten, die zu der Zeit der größte Streamripping-Dienst war. YouTube-mp3s Verschwinden war ein klarer Sieg für die Musikindustrie, die nicht lange zögerten und zügig ihre nächsten Ziele festlegten, um diese dann sowohl öffentlich, als auch hinter den Kulissen unter Druck zu setzen.

Aktuell haben nun bereits gleich drei beliebte Youtube-Streamripper-Dienste aufgegeben und ihre Angebote nach rechtlichem Druck eingestellt. Pickvideo.net, EasyLoad.co und Video-download.co erklären, dass sie eine Unterlassungserklärung erhalten haben. Gegenüber TorrentFreak gaben die Betreiber von Video-download.co an, dass sie in einem Brief von einem US-Unternehmen zur Schließung bis zum 12. Juni aufgefordert worden wären. Ansonsten hätte ein Rechtsverfahren gedroht. In dem Schreiben hieß es weiter, die Webseite verstoße gegen das Gesetz und es nahm Bezug auf den Fall Youtube-mp3.org.

Einer geht offline, drei folgen nach

Pickvideo.net hinterließ eine Nachricht an die Besucher. „Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass alle Download- und Konvertierungsdienste deaktiviert wurden, um einer ‚Cease & Desist‘-Anfrage zu entsprechen“. Die Plattform Video-download.co zeigt erst nach der Eingabe eines zu konvertierenden Videos die folgende Nachricht an: „Schlechte Neuigkeiten … Wir haben beschlossen, alle Funktionen für den Video-Download für immer zu deaktivieren. Die größere Website Youtube-mp3.org., die in Deutschland angesiedelt war (und wir auch), wurde kürzlich eingestellt.“ Ähnlich verabschiedet sich auch EasyLoad. Doch mehrere der Streamripper Seiten sind schon wieder da.

Bildquelle: geralt, thx! (CC0 Public Domain)

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.