Jetzt versucht der neue Besitzer von Putlocker.com offenbar, Raubkopierern kostenpflichtige Streaming-Abos anzudrehen.
Die Domain Putlocker.com, die einst einen sehr beliebten Filehoster beheimatete, wechselte im Rahmen einer Auktion den Besitzer. Was sich der Käufer von seinem 102.499 US-Dollar teuren Domänennamen erhofft, bleibt vorerst Spekulation. Erste Maßnahmen deuten jedoch darauf hin, dass er Raubkopierern zahlungspflichtige Streamingdienste nahelegen will.
Putlocker war einst ein sehr beliebter Filehoster
Wer schon länger mit der Piraterie-Szene vertraut ist, dem sagt vielleicht der Name „Putlocker“ noch was. Vor etwa einem Jahrzehnt war dies einer der beliebtesten Filehosting-Dienste. Und auch wenn die Webseite längst das Zeitliche gesegnet hat, ist die Marke noch immer sehr bekannt und in den Köpfen zahlreicher Raubkopierer fest verankert.
Nachdem der Filehoster ab 2011 in die Schusslinie von Rechteinhabern sowie der US-Regierung geraten war, ergriffen die Betreiber von Putlocker aggressive Maßnahmen, um raubkopierte Inhalte von ihrer Plattform zu entfernen. Schließlich änderten sie im Jahr 2014 den Namen ihres Dienstes in „Firedrive“ und versuchten sich mit weißer Weste an einem Neustart.
Käufer übernimmt Putlocker.com für 102.499 US-Dollar
Dass allein der Name eines derart bekannten Dienstes von Wert sein kann, zeigt eine kürzlich beendete Auktion auf der Plattform Namejet. Denn dadurch wechselte die Domain Putlocker.com für 102.499 US-Dollar den Besitzer. Das übertrifft sogar die einst für ThePirateBay.com und PirateBay.org veranschlagten Preise in Höhe von 35.150 respektive 50.000 US-Dollar deutlich.
Über die realen Beweggründe des Putlocker-Käufers „pantaloons„, so viel Geld für eine derart umstrittene Domain zu bezahlen, lässt sich bisher nur spekulieren.
Doch wie ein ungenannter Domänenmakler gegenüber TorrentFreak verlauten ließ, landen noch immer zahlreiche Zugriffe auf der Domain. „Ein großer Teil dieses Traffics kommt von Leuten, die fälschlicherweise Putlocker.com in ihren Browser eingeben, während sie nach einem der etwa 75 Klone in anderen TLDs und ccTLDs suchen„, erklärte der Makler.
Erste Monetarisierungsversuche zielen auf Raubkopierer
Nach der Versteigerung fing der neue Besitzer von Putlocker.com an, die Domain über einen Werbe-Feed zu monetarisieren. Bei den meisten Besuchern dürfte es sich um verwirrte Raubkopierer handeln. Daher kommen vorwiegend Links mit Titeln zum Einsatz, die die Worte „Watch Movies Free“ oder „Free Full Movies“ enthalten.
Tatsächlich landen viele der Besucher über diese Links auf Webseiten, die teilweise sogar wie Piratenseiten aussehen. Doch statt raubkopierte Inhalte anzubieten, versuchen diese Seiten Kunden für etablierte Streaming-Dienste wie beispielsweise Amazon Prime Video zu gewinnen.
Wie lange es dauert, bis der neue Besitzer der Putlocker-Domain seine Investition damit wieder eingespielt hat, bleibt vorerst fraglich. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass er im Laufe der Zeit nach weiteren Optionen Ausschau hält, um mit Putlocker.com Geld zu verdienen.
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