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Bildquelle: Lars Sobiraj

House of the Dragon verdrängt Die Ringe der Macht via P2P

Die Filesharer setzten dem GoT-Prequel "House of the Dragon" an Spitzentagen mit mehr als 1,4 Millionen P2P-Downloads täglich die Krone auf.

Vom Inhalt her kann man die beiden TV-Serien „Die Ringe der Macht“ und „House of the Dragon“ nicht miteinander vergleichen. Am Tag der Veröffentlichung lag HBOs Vefilmung der Vorgeschichte von Game of Thrones weltweit bei zehn Prozent aller Film- und TV-Serien-Downloads. Das ist ein Prozentsatz, den unsere Kollegen von TorrentFreak, die die Untersuchung durchführten, schon lange nicht mehr gesehen haben.

Die Zahlen basieren übrigens auf dem Online-Dienst I Know. Ihr System sammelt die Daten auf zwei Arten: Anaysieren von Torrent-Sites und das Abhören des DHT-Netzwerks. Ihnen liegen über 9,2 Millionen Torrents vor, deren Transfers man auswertet. Natürlich ist ihre Analyse auch nicht frei von Lücken. Es zeigt aber offenbar den Trend recht zuverlässig an.

„House of the Dragon“ – 9 Millionen Downloads in zwei Wochen!

„House of the Dragon“ setzte sich mit mehr als 1,4 Millionen geschätzten Downloads an Spitzentagen selbst die Krone auf. In den zwei Wochen, in denen Stichprobendaten gesammelt wurden, hat diese Serie über neun Millionen geschätzte Downloads erreicht. Amazons Serie „Die Ringe der Macht“ kommt mit einem Maximum von etwa 650.000 geschätzten Downloads nicht einmal in die Nähe.

Der Trend bei den legalen Zuschauern ist mit den P2P-Tauschbörsen vergleichbar. „House of the Dragon“ hat laut dem US-Magazin Variety im Durchschnitt 29 Millionen Zuschauer pro Folge. In der fünften Woche stieg der Konsum sogar noch um drei Prozent an. Bei der Serie, die auf Tolkiens Bücher basieren, waren es zu Bestzeiten gerade mal 25 Millionen Streaming-Konsumenten, die man an die Monitore locken konnte. Doch leider legt Amazon seine Daten nicht im Detail offen.

House of the dragon

Russland liegt bei den Downloadern an erster Stelle

Ausgerechnet die russischen Filesharer waren bei den Transfers an erster Stelle. In Russland sind Torrent-Downloads traditionell sehr beliebt, die Abmahn-Gefahr liegt dort hingegen bei null. Außerdem kann man aufgrund der Sanktionen wegen der Invation in der Ukraine keine legalen Quellen nutzen, um sich aktuelle TV-Serien wie „House of the Dragon“ etc. anzuschauen.

Hinter Russland liegen bei den P2P-Transfers die Nutzer aus Brasilien, USA, Indien, Großbritannien, Südafrika, China, Phillipinen, Australien und last, but not least aus Frankreich. Die Beliebtheit der Serie bei den Filesharern bestätigte unlängst auch die Anti-Piracy- bzw. Analyse-Firma MUSO.

Die Zugriffe durch illegale Streaming-Websites sind in die Erhebung nicht eingeflossen, weil man diese ohne einen entsprechenden Serverzugriff nicht messen kann. Das gleiche gilt natürlich für das Usenet.

Bei diesem Tempo wäre es keine Überraschung, wenn „House of The Dragon“ dort weitermacht, wo „Game of Thrones“ aufgehört hat. Das heißt, die Serie ist auf dem besten Weg, die am meisten raubkopierte Fernsehserie des Jahres 2022 zu werden.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.