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Bildquelle: Maksym Tymchyk, Lizenz

SankharaExpress offline. Bust oder Exit-Scam?

Einer der größten Drogen-Marktplätze, der SankharaExpress, ist offline, der seit 2016 aktiv war. SankharaExpress agierte auch als Händler.

SankharaExpress ist sowohl ein Händler als auch ein Online-Shop mit gleichem Namen. Der Händler gilt als einer der größten bezüglich der Menge an verkauften Waren. Vor allem MDMA und Kokain wurden seit dem Jahr 2016 von Großbritannien, Belgien und den Niederlanden aus verschickt. Der Vendor war beispielsweise bei den Konkurrenten Abacus, AlphaBay, ASAP, Bohemia, Kingdom und Tor2Doo aktiv.

SankharaExpress war auch bekannt dafür, Drogen für ein Kilogramm und mehr auf einmal zum Verkauf anzubieten. Im Online-Shop gab es alles an Betäubungsmitteln und Medikamenten, was länderübergreifend verboten ist. So auch Stimulanzien, Cannabis, Opioide, LSD, starke Schmerzmittel wie Oxycodon und vieles mehr.

SankharaExpress nicht mehr erreichbar

Der Shop ist unter der bekannten Onion-Adresse sankhara27mj3mdkyq7r2hc4o7yh7ufcpwpdliett22ejoizv5y3ycid.onion nicht mehr erreichbar. Der Händler reagiert offenbar auch nicht mehr in den anderen Handelsplätzen, wo er Waren verkauft hat. Im Darknet rätselt man nun, ob es sich beim Ausfall um eine gezielte Polizeiaktion oder einen Exit-Scam handelt.

SankharaExpress

Der Betreiber SankharaExpress ist seit Monaten bei Dread und in anderen Foren in der Kritik, weil überfälliges Geld nicht mehr ausgezahlt wurde. Da man beim Treuhand-Konto dieses Marktplatzes die Gelder vorab mittels Monero oder Bitcoin einzahlen musste, dürfte es sich durchaus lohnen, mit den eingezahlten Kryptowährungen aus dem Staub zu machen. Ohne bestehendes TH-Guthaben war für die Kunden kein Ankauf jeglicher Waren möglich.

Bisher ist unklar, ob dies tatsächlich geschehen ist. Die wahren Hintergründe der Downtime vom SankharaExpress sind allerdings noch unbekannt. Die Betroffenen hoffen auf eine baldige Aufklärung.

Mehrere News-Portale berichten übereinstimmend, das Forum dread litt in den letzten Wochen unter extremen DDoS-Angriffen. Offenbar hat noch anderen Anbietern nicht gefallen, was deren User so alles geschrieben haben. Die Attacken sollen derart heftig gewesen sein, dass sie sogar einen negativen Effekt auf die Funktionalität des Tor-Netzwerks hatten.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.