Ein Paar aus Ried hat per Darknet Drogen verkauft und mit falschem Absender per Post geliefert, einige Briefe gingen zurück an den Absender, sie flogen auf.
Wie die Landespolizeidirektion Oberösterreich in einer Pressemitteilung vom Freitag (15.08.2017) bekannt gab, konnten sie einen Ermittlungserfolg verzeichnen. Ein Drogendealer-Pärchen aus dem Bezirk Ried im Innkreis ist durch Briefe, die “zurück an den Absender” gingen, aufgeflogen. Sie hatten ihre Couverts unterfrankiert, häufig den gleichen Briefkasten benutzt und eine in der Nähe ansässige Firma als Absender angegeben, wie die ortsansässige Presse bekannt gab.
Fahndungserfolg im Tiroler Ried
Demnach hatten ein 24-Jähriger und seine 22-jährige Partnerin, beide beschäftigungslos, einen gut gehenden Handel im Darknet betrieben: Seit Mai 2017 boten sie als Onlinehändler am Darknetmarktplatz ihren Dienst an, nämlich den Verkauf Ecstasy, LSD, Speed- Paste und MDMA an, bzw. kündigten an, dass auch sogenannte 2 CB Pillen bald zum Verkauf stehen würden und sie ihre „Ware“ binnen drei Tagen nach Österreich liefern würden. Bis Mitte Juni wurden bereits knapp 50 derartige Geschäfte abgewickelt.
Ihre Ware verschickten sie per Post und nannten als Absender eine Innviertler Firma. Diese meldete sich Anfang Juni 2017 bei der Polizei, weil die Post an sie sieben nicht zustellbare Briefe zurückgeschickte, die offensichtlich nicht von ihnen versandt wurden. In einem geöffneten Brief fand die Polizei Ecstasy. So verfolgte sie die Spur der Briefe nach Ried zurück.
Sechs Briefe mit illegaler Ware sichergestellt
In den darauf folgenden Ermittlungen kam die Polizei dem Paar auf die Schliche. Durch einen zielgerichteten Erstangriff der Polizeibeamten konnten am 09.06.2017 weitere sechs Briefe bei einem Postamt bzw. einem Postverteilzentrum sichergestellt werden, die diverse Suchtgifte zum Inhalt hatten und an Empfänger ausschließlich in Österreich adressiert waren. Eine Analyse durch das Bundeskriminalamt ergab bereits vage Verdachtsmomente zu den Verdächtigen. Die Auswertung einer Videoüberwachung brachte dann aber erst den erhofften Durchbruch. Ein erster konkreter Tatverdacht bzgl. der später überführten Versender der Briefe konnte man so gewinnen. In der Folge hat die Amtshandlung das Landeskriminalamt Oberösterreich, Suchtmittelkriminalität, übernommen.
Der Tatverdacht gegen einen 24-Jährigen und eine 22-Jährige aus dem Bezirk Ried im Innkreis, konnte nun soweit erhärtet werden, dass seitens der Staatsanwaltschaft Ried/I. eine Durchsuchungsanordnung für deren Wohnsitz erlassen wurde. Bei einer Hausdurchsuchung Ende Juli 2017 durch Beamte des LKA OÖ konnten verschiedene Suchtmittel sichergestellt werden. Darüber hinaus wurden eindeutige zum Darknethandel verwendete „Werkzeuge bzw. Gegenstände“ vorgefunden. Auch der Laptop, von dem man den Account angelegt und betreut hat, hat die Polizei sichergestellt.
Umfangreiche Zufallsfunde
Die Beschuldigten selbst hatten kurz vor der Durchsuchung drei Packungen Speedpaste via Darknethandel erhalten. Hier konnte noch der dazu verwendete Versandkarton vorgefunden werden. Eine hochprofessionelle umfangreiche Cannabis-Indoor-Zuchtanlage im Wert von mindestens 10.000 Euro hat man zudem noch im Keller des Wohnhauses der Beschuldigten entdeckt und sichergestellt. Die Hälfte der Anlage war bereits einmal in Betrieb und offenbar abgeerntet. Samen und Setzlinge waren ebenfalls vorhanden, darüber hinaus ca. 330 Gramm Marihuana.
Aufgrund der belastenden Beweise zeigten sich die Beschuldigten geständig. Man hat sie noch am Durchsuchungsort festgenommen. Den 24-Jährigen wies man in die Justizanstalt Ried im Innkreis ein. Die 22-Jährige hingegen hat man vorerst auf freien Fuß gesetzt.
Tarnkappe.info