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Bildquelle: hide.me

hide.me bekam die meisten Anfragen wegen Filesharern

Den Löwenanteil der Anfragen stellten hide.me zahlreiche Rechtsanwaltskanzleien, die sich im Namen der Rechteinhaber erkundigen wollten.

Ähnlich wie bei Mullvad gingen auch beim malaysischen VPN-Anbieter hide.me im Vorjahr die meisten Anfragen wegen Urheberrechtsverletzungen ein. Das geht aus dem aktuellen Transparenzbericht für das Jahr 2023 hervor.

DMCA-Anfragen dominieren den Transparenzbericht

Der Geschäftsführer von Mullvad, Jan Jonsson, bezeichnet in unserem Interview die von den Rechteinhabern beauftragten Kanzleien als eine Art „Urlaubsindustrie„. Das soll wohl bedeuten, sie haben schlicht und ergreifend zu viel Zeit. Die Juristen versuchen die Verantwortlichen des illegalen Streamings und des Teilens von Filmen und anderen Werken ausfindig zu machen.

Copyright-Anfragen sind bei Mullvad und hide.me die, die jedes Jahr die größte Arbeitsbelastung für die Unternehmen darstellen. Dem hingegen waren es bei Mullvad jedes Jahr nur ein paar wenige „real cases„, also ernsthafte Fälle, weswegen sich verschiedene Strafverfolgungsbehörden gemeldet haben.

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Nur wenige Anfragen wegen schwerwiegender Vergehen

Doch zurück zum Transparenzbericht von hide.me. Im Bereich „illegale Aktivitäten“ wie dem Betrieb von Botnets, die Durchführung von DDoS-Attacken, Online-Betrug, der Versand von Spam- oder Phishing-Mails etc., bei denen Strafverfolgungsbehörden und die Polizei die Anfragen stellen, gab es 2023 lediglich 64 Anfragen.

Im Bereich „sonstige Anfragen“ haben die Behörden und Mitarbeiter der Polizei in aller Welt im letzten Jahr nur 14 Auskünfte über die Kunden von hide.me beantragt.

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hide.me hat keine Daten, weswegen niemand welche bekommt!

Im Bereich „Copyright“ waren es hingegen pro Tag über 14 Anfragen! Dabei haben sich unzählige Rechtsanwaltskanzleien gemeldet, die sich anhand der IP-Adresse bezüglich der Identität von Downloadern, Teilnehmern von P2P-Filesharingbörsen oder illegalen Streaming-Webseiten erkundigen wollten. Im Jahr 2023 prasselten 42.487 Anfragen wegen dem Verdacht auf Urheberrechtsverletzungen auf hide.me ein. Die weniger ernst gemeinte Bezeichnung ‚Urlaubsindustrie‚ von Jan Jonsson kommt wirklich nicht von ungefähr.

Nach eigenem Bekunden beantwortet hide.me zwar jedes einzelne Gesuch. Die Antwort ist aber stets die gleiche. Man muss den Antragsstellern nämlich jeweils mitteilen, dass man keinerlei Daten speichert und somit auch keine preisgeben kann. Ganz einfach. Da hide.me weit abseits der EU/USA etc. beheimatet ist, wäre es sowieso nicht ohne weiteres möglich, juristischen Druck auf die Betreibergesellschaft auszuüben. Schlecht für die Content-Industrie und die Behörden, gut für die Surfer!

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.