Zeitungspiraten
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Zeitungspiraten überführt, Nutzer müssen bis zu 24.000 EUR zahlen

In Italien wurden drei Zeitungspiraten überführt, die über Messenger Zeitungen verkauft haben. Den Kunden drohen Strafen bis zu 24.000 Euro.

In Italien geht die Polizei derzeit gegen Zeitungspiraten vor, die aktuelle Presse-Werke gegen Bezahlung bei Telegram und WhatsApp verbreiten. Bisher gibt es drei Verdächtige. Den Konsumenten drohen Geldstrafen von bis zu 24.000 Euro, weil sie eine Zeitung, die am Kiosk zwei Euro gekostet hätte, illegal auf ihr Handy geladen haben.

Die italienische Polizia Postale ermittelt derzeit gegen mehrere Verdächtige, die über Messenger schwarzkopierte Zeitschriften gegen Bezahlung veräußern. Drei Betreiber solcher Chats hat man bisher ausgemacht. Bei manchen Anbietern gab und gibt es die tagesaktuellen Zeitungen und Zeitschriften sogar umsonst auf die Festplatte.

Zeitungspiraten setzen Messenger als Vertriebskanal ein

Die Zeitungspiraten haben nachgerüstet und setzen Messenger statt Webseiten zur Distribution ihrerWerke ein. Laut dem News-Portal La Repubblica soll es in Italien ungefähr 100.000 Personen geben, die derartige Dienste in Anspruch genommen haben. Die Verlage fordern, dass jedem Schwarz-Leser eine Geldstrafe von bis zu 24.000 EUR drohen soll. Die Unternehmen setzen bei ihrem Vorhaben klar auf Abschreckung. Der Verlag der sardinischen Tageszeitung L’Unione Sarda hat zudem vor Gericht juristische Schritte gegen die Zeitungspiraten eingelegt, wie TorrentFreak in einem aktuellen Beitrag berichtet.

Die ersten Verdächtigen sind zwei jüngere Männer aus Sardinien und Turin nebst einem Rentner aus der Provinz Mailand. Die illegal vertriebenen Zeitschriften hat man absichtlich mit digitalen Waserzeichen versehen, um sie mit denen von den Schwarzkopien zu vergleichen. Damit wurde der Sardinier und der Mailänder überführt. Zudem gibt es bei Telegram bis zu acht weitere Chat Kanäle für das italienische Publikum. Telegram will den Verlagen bzw. der Abteilung der Polizei bei der Identifikation der Urheberrechtsverletzer einfach nicht helfen. Man erhielt von Telegram schlichtweg keine Antwort auf die Anfragen.

Digitale Wasserzeichen eingesetzt, Spur des Geldes gefolgt

Man folgte dann der Spur des Geldes bis an die Haustür eines Verdächtigen in Turin, der daraufhin durchsucht wurde. Der Verlags-Verband Federazione Italiana Editori Giornali (FIEG) hatte dafür eigens vor mehr als einem Jahr eine eigene Task Force eingesetzt, um den Zeitungspiraten habhaft zu werden. Der Verlage beschweren sich vehement, weil Telegram einfach nicht kooperieren will. Die Rechtsverletzer und ihre Kunden der Telegram-Gruppen können ohne das Zutun des russischen Anbieters nicht so einfach ausfindig gemacht werden. Den Presseverlagen geht es auch darum, dass Telegram ganze Kanäle löschen oder im ersten Schritt die Schwarzkopien daraus löschen sollen. Doch daraus wird nichts. Trotz der wiederholten Aufforderungen aktiv zu werden, hat Telegram zur Blockade, Löschung oder Identifikation der Zeitungspiraten bisher nichts unternommen. Die italienische Polizei hat zwischenzeitlich angekündigt, dass man die Täter dennoch schon bald kriegen wird. Man wird sehen, ob das so stimmt.

Beitragsbild Krish, thx! (unsplash licence)

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.