Kindle Unlimited
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Bildquelle: Carolina Almeida, Lizenz

Amazon Kindle will USB-Export aller E-Books unterbinden

Es scheint, dass Amazon Kindle bald den USB-Export aller E-Books unmöglich machen wird, nicht nur die Werke des Kindle Unlimited-Abonnents.

Im Netz halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Amazon die Möglichkeit, E-Books über den USB-Port auf den Amazon Kindle zu laden, bald ganz abschaffen will. Bislang gilt diese Einschränkung nur für Werke aus dem Kindle Unlimited-Abo. Auch die Möglichkeit, Leseproben herunterzuladen, hat man bereits vor einiger Zeit abgeschafft.

Branchenbeobachter vermuten, dass dies Teil eines umfangreicheren Plans von Amazon ist. Es geht darum, die Entfernung des Kopierschutzes bei allen online selbst gehandelten E-Books* zu verhindern. Derzeit liegen Buchtitel, die von der Amazon-Website per USB-Schnittstelle heruntergeladen werden können, in einem älteren Format vor. Diese kann man ohne großen Aufwand vom DRM-Schutz befreien.

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Amazon Kindle will Piraten das Leben schwer machen

Nach der Entfernung können solche Titel auch auf andere Geräte übertragen werden und sind zur Freude der E-Book-Piraten nicht mehr nur an die Amazon Kindle-Plattform gebunden.

Mehr Schlösser zum Schutz als alles andere.

Die Online-Piraterie eigenhändig zu fördern, ist natürlich das Letzte, was Amazon will. Das erklärt den Eifer des Handelsriesen, der gängigen Praxis möglichst bald einen Riegel vorzuschieben. Offenbar will man auch die letzten Schlupflöcher schließen.

Nach Angaben des Nachrichtenportals Good e-Reader hat die Geschäftsführung von Amazon diese Entscheidung bereits getroffen. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Barriere ausnahmslos für alle Titel aus dem Amazon-Portfolio gilt.

Keine neuen Titel mehr ohne WLAN

Im Umkehrschluss muss man dann zwingend über eine aktive Internetverbindung verfügen, um sich E-Books herunterzuladen. Alles andere wird bei Amazon Kindle wohl schon bald nicht mehr funktionieren. Den meisten Release Groups, die neue Werke in die Hände bekommen wollen, um sie zu verbreiten, müssen in absehbarer Zeit auf andere Vertriebsplattformen ausweichen, deren DRM-Maßnahmen noch nicht so umfangreich sind.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.