Das Katz-und-Maus-Spiel geht weiter. Mit der neuen Version des Tools Bookfab hat man das Kindle-E-Books Problem behoben. Doch für wie lange?
Nach langem Warten hat Bookfab endlich das getan, worauf ich und vermutlich viele andere gehofft hatten. Mit dem neuen Update wurde das Autorisierungsproblem behoben, durch das der Kindle Converter in Bookfab über Wochen praktisch unbenutzbar war. Amazon Kindle-E-Books können jetzt wieder vom Kopierschutz befreit werden. Übrigens auch die von kindle unlimited.
Bookfab konnte seit dem letzten Update keine Kindle-E-Books entschlüsseln
Längere Zeit war es nicht möglich, aktuelle Werke aus dem Kindle Unlimited Abo zu entschlüsseln. Während es bei einigen von euch funktionierte, klappte es bei mir auf mehreren Testsystemen einfach nicht. Trotz richtiger Einrichtung und Konfiguration meldete Bookfab immer wieder, dass keine gültige Kindle Autorisierung gefunden wurde.
Automatische Autorisierung und neue Funktionen
Wie sich jetzt zeigt, lag die Ursache in einer fehlerhaften Kopie der Authentifizierungsdatei. Ohne diese konnte Bookfab die digitale Signatur nicht prüfen und somit keine Bücher entschlüsseln. Mit der neuen Version 1.2.1.3 wird die Datei nun automatisch erkannt und korrekt übernommen. Die Fehlermeldung „Kindle Autorisierung nicht erkannt“ sollte damit der Vergangenheit angehören. Das Entschlüsseln der Kindle-E-Books funktioniert wieder wie gewohnt. Doch wie lange wird das anhalten? Amazon schraubt in letzter Zeit in recht kurzen Abständen an ihrem Schutzsystem.
Wer seine Bücher lokal sichern oder auf Geräten ohne Kindle App lesen möchte, kann die Software also endlich wieder wie gewohnt nutzen. Bookfab erkennt die vorhandene Installation automatisch und greift auf die gespeicherten Anmeldedaten zu. Bücher lassen sich erneut direkt aus dem Kindle- Verzeichnis laden und ohne Umwege konvertieren, nachdem man manuell die Bücherliste aktualisiert hat.
Audible-Downloads und Stabilitätsverbesserungen
Neben dieser längst überfälligen Korrektur bringt das Update noch eine interessante Neuerung mit sich. Der Bookfab Audible Converter ist jetzt Teil des Programms und ermöglicht erstmals den Download von Hörbüchern. Über den integrierten Browser können Audible-Titel direkt ausgewählt und gespeichert werden. Damit deckt Bookfab nun auch den Bereich der Hörbücher ab, was für viele Nutzer eine willkommene Ergänzung sein dürfte. Womöglich wird dies auch die Audiobooks-Piraterie ein wenig anheizen.
Hersteller DVDFab meldet diverse Bugfixes
Laut Hersteller hat dieser außerdem weitere bekannte Probleme korrigiert. Das Programm läuft nach Angaben von DVDFab jetzt schneller und flüssiger. Ich konnte davon selbst nichts merken. Aber gut, wenn sie es sagen!? Es startet wie eh und je schnell und hat diesmal auch wieder den Job gemacht, für den ich es gekauft habe. Das kostenpflichtige Tool hat mir immerhin das Recht als auch die vollständige Gewalt über meine legal erworbenen Bücher zurückgegeben.
Damit ist Bookfab wieder das, was es sein sollte. Ein Werkzeug, das funktioniert, ohne dass man tief in der Materie sein muss. Es arbeitet zuverlässig, ohne dass man etwas anpassen oder stundenlang basteln muss. Dafür habe ich auch knapp 130 Euro für die Lifetime-Lizenz bezahlt. Für viele dürfte dieses Update ein frühes Weihnachtsgeschenk sein. Für mich war es das jedenfalls.
Ist die DRM-Entfernung bei Kindle-E-Books erlaubt?
Das Umgehen wirksamer technischer Schutzmaßnahmen (also des DRM) ohne Zustimmung des Verlages bzw. von Amazon ist nach dem Urheberrechtsgesetz verboten und kann (in der Theorie) straf- und zivilrechtliche Folgen nach sich ziehen.
Zusätzlich zu den gesetzlichen Verboten verstößt diese Modifikation der Werke gegen die Nutzungsbedingungen von Amazon. Rein theoretisch könnte das Sanktionen in Form von Löschungen von Käufen oder die Kontosperrung des Amazon-Accounts nach sich ziehen. In der Praxis muss man aber keine juristischen Folgen befürchten, sofern man die E-Books wirklich für sich behält. Auch mit irgendwelchen Sanktionen von Amazon muss man nicht rechnen. Wie will man die Nutzung von Bookfab nachvollziehen und dem Nutzer nachweisen?
„Wenn Kaufen nicht Besitzen bedeutet, dann ist Piraterie kein Diebstahl.“
Last, but not least stellt sich die Frage nach der Moral, schließlich hat man für den Zugriff auf die E-Books Geld bezahlt. Wenn ich etwas kaufe und bezahle, darf ich damit nicht anstellen, was immer ich will? Müssen wir uns in dem Fall wirklich dem Willen der Plattformbetreiber und Verlage unterwerfen, nur weil sie es unbedingt so haben wollen?
Nicht zufällig gibt es das Zitat: „If buying isn’t owning, piracy isn’t stealing„. Wie steht ihr dazu? Schreibt uns dazu bitte eure Meinung als Kommentar in unser Forum, danke!



















