Firefox 145 Fingerprinting Schutz
Firefox 145 Fingerprinting Schutz
Bildquelle: ChatGPT

Firefox 145 Fingerprinting Schutz verbessert

Firefox Version 145 Fingerprinting Schutz - Mozilla gönnt der neuen Version ihres Browsers mehr als nur ein kleines Datenschutz-Update.

Mozilla verschärft den Datenschutz im Internet. Mit der Version 145 erhält der Browser ein neues Schutzsystem gegen Fingerprinting. Damit ist eine Technik gemeint, die alle Daten eines Geräts zu einem einzigartigen Fingerabdruck des Systems generiert. Daran ändert auch das Löschen von Cookies oder die Nutzung des privaten Modus nichts, da man aufgrund seines individuellen Systems wiedererkannt wird.

Menge der übertragenen Informationen verringert

Firefox verringert in der gestern erschienenen Version gezielt die Menge an Informationen, die Webseiten beim Auslesen der Systeminformationen erhalten dürfen. Dazu gehören neben der Bildschirmgröße und den installierten Schriftarten auch die vorhandenen CPU-Kerne und die Frage, ob das System über Touch-Eingabe verfügt. Jede Information für sich genommen ist harmlos. Zusammen ergeben sie jedoch ein unverwechselbares, einzigartiges Benutzerprofil. Mozilla selbst sagt, dass durch ihre neue Maßnahme die Wiedererkennbarkeit um die Hälfte sinkt.

Ergänzend zu dem neuen System gegen Fingerprinting existiert bereits die Funktion „ResistFingerprinting”, die sich über die about:config manuell aktivieren lässt. Sie bildet auch die Basis für viele solcher neuer Maßnahmen und sorgt für eine einheitlichere Darstellung des Browsers über viele Systeme hinweg.

firefox

Firefox 145 Fingerprinting Schutz: Privatsphäre als Grundprinzip

Das neue Security-Feature ist vorerst nur in der strengen Einstellung der erweiterten Schutzmaßnahmen aktiv – natürlich auch im privaten Modus. Im Laufe der Entwicklungszyklen will man es standardmäßig für alle aktivieren. Webseiten sollen weiterhin funktionieren, der Zugriff auf kritische Schnittstellen soll jedoch verringert werden.

Das Add-on CanvasBlocker ist die perfekte Ergänzung

Wer sein System noch stärker gegen solche Angriffe härten möchte, dem empfehle ich, neben dem neuen integrierten Schutzmechanismus das Add-on CanvasBlocker zu nutzen. Dort, wo Firefox aus Kompatibilitätsgründen nichts ändert, macht es der CanvasBlocker.

Der CanvasBlocker verändert oder blockiert je nach Konfiguration den Zugriff auf Programmierschnittstellen, über die Angreifer besonders häufig das Fingerprinting realisieren. Dazu zählen unter anderem Canvas- und WebGL-Abfragen, aber auch Audiomessungen und DOM-Programmierschnittstellen, da sie Rückschlüsse auf das System zulassen. Ein Document Object Model, kurz DOM, ermöglicht die dynamische Manipulation von Webseiten-Inhalten durch Skripte wie beispielsweise JavaScript. Standardmäßig produziert das Add-on CanvasBlocker täuschend echte, aber zufällige Werte, die einen konsistenten Fingerabdruck zuverlässig verhindern.

A man without a face but with a hat and glasses.

Damit ist CanvasBlocker eine sinnvolle Ergänzung zum neuen Schutz von Firefox 145: Während Firefox sensible Informationen wie Schriftarten, Touch-Support und Systemparameter vereinheitlicht, schützt Canvasblocker gegen grafische Fingerabdrücke. Beide Lösungen behindern sich nicht, sondern ergänzen sich und erschweren die Arbeit von Trackingskripten erheblich.

Bei einzelnen Seiten, die stark auf Grafiken setzen oder massiv Web-APIs einsetzen, kann es durch CanvasBlocker passieren, dass man sie dadurch in ihrer Funktionalität beeinträchtigt. Besonders häufig sind davon Webanwendungen mit komplexen Oberflächen betroffen, zum Beispiel Online-Konferenz-Tools oder 3D-Editoren. Solche Seiten kann man aber auf die Ausnahmeliste des Add-ons setzen, ohne dass man den Schutz der Erweiterung grundsätzlich aufgeben müsste.

Es ist trotzdem wichtig, nicht mehrere Add-ons mit ähnlichen Funktionen zu kombinieren. Nicht viel hilft viel, sondern weniger ist mehr. Zu viel Schutz von verschiedenen Erweiterungen kann sich nicht nur gegenseitig stören und blockieren, sondern auch zu massiven Performanceeinbußen führen. Zusätzlich kann man wie gewohnt uBlock Origin nutzen und ergänzend seinen eigenen DNS-Server oder einen vertrauenswürdigen DNS-Anbieter seiner Wahl verwenden.

Kappenmann, tarnkappe.info

Schutz ist wichtig, aber keine magische Tarnkappe – die haben nur wir! ;-)

Auch mit dieser Erweiterung ist Anonymität nicht absolut. Fingerprinting ist ein dynamisches Feld. Was heute noch unerkannt ist, kann man vielleicht schon morgen eindeutig tracken. Es werden neue Web-APIs entwickelt, die einen virtuell bis auf die Shorts nackig machen können. Der Mozilla Firefox in Kombination mit dem CanvasBlocker erschweren das Tracking und Profiling zwar, beseitigen es aber nicht.

Forschern der Texas A&M University zufolge setzen viele Webseiten diese Methode gezielt für personalisierte Werbung ein. Zusätzlich erlaubt Google in Teilen seines Werbesystems wieder die Erstellung individueller Fingerprints, was diesen Trend eher verstärkt als eindämmt. Firefox erweitert auf Android inzwischen den Schutz um eine Liste verdächtiger, extrem invasiver Fingerprinter, die auch der mobile Browser von Mozilla automatisch blockiert.

Wer seine Spuren im Netz wirklich auf ein Minimum reduzieren will, sollte Browser-Einstellungen, Netzwerkschutz und DNS-Strategien gemeinsam betrachten. Dazu gehören auch eigene DNS-Server, die über sichere Tunnel, wie beispielsweise Tailscale, erreichbar sind. Wer beides kombiniert, leitet den Datenverkehr über Tailscale und nutzt Mullvad als zusätzliche Exit-Node. Dort vermischt man sich bei der Nutzung der IP mit der Masse. Die Verbindung bleibt geschützt, während die DNS-Anfragen weiterhin über den eigenen Technitium-Server laufen. So entsteht ein einfaches System, bei dem man die volle Kontrolle über die eigenen Daten behält.

Firefox 145 Fingerprinting Schutz – Fazit

Mit Firefox 145 zeigt Mozilla, dass sich Datenschutz und Alltagstauglichkeit sehr gut kombinieren lassen. Die neuen Fingerprinting-Schutzfunktionen senken das Risiko, unbemerkt wiedererkannt zu werden, deutlich. In Verbindung mit dem CanvasBlocker entsteht eine sehr gute Symbiose, die technische Erkennungsmethoden effektiv stört, ohne das Surfen spürbar zu verlangsamen.

Fingerabdrücke

Wer darüber hinaus seine Netzverbindungen mit Tailscale und Technitium absichert, unternimmt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer komplett selbstbestimmten und datensparsamen Umgebung. Für alle, die ihre digitale Privatsphäre ernst nehmen, ist das mehr als nur ein Browser-Update, es ist ein ganzes Konzept. Ein Konzept, das sich mit einer eigenen guten Infrastruktur sehr gut ergänzen lässt. Oder aber es ist die Basis für den Aufbau einer eigenen Infrastruktur. Wie man sieht, ist der neue Firefox 145 Fingerprinting Schutz alleine längst nicht ausreichend.