Piraten-TV-Boxen, ABS-CBN, IPTV
Piraten-TV-Boxen, ABS-CBN, IPTV
Bildquelle: StockSnap

ABS-CBN fordert wegen IPTV-Boxen 2,1 Mio. USD Schadenersatz

ABS-CBN fordert von einem Texaner für den Verkauf von Piraten-TV-Boxen auf Facebook, Schadenersatz in Höhe von 2,1 Millionen US-Dollar.

Das philippinische Medien- und Unterhaltungsunternehmen ABS-CBN fordert von einem Mann aus Texas für den Verkauf von Piraten-TV-Boxen auf Facebook, Schadenersatz in Höhe von 2,1 Millionen US-Dollar. Die Polizei von Los Angels hat den Beklagten im Rahmen einer verdeckten Operation aufgespürt. Die Ansprüche zielen derzeit nur auf die Markenverletzung ab, wie TorrentFreak berichtet.

ABS-CBN: Modifikation von Piraten-TV-Boxen ermöglicht Programmzugriff

Das Medienunternehmen ABS-CBN beschuldigt den Mann, illegal für smarte TV-Boxen zu werben und über Facebook zu verkaufen. Diese wurden so modifiziert, dass sie die Verschlüsselungstechnologie von ABS-CBN umgehen. Den Kunden wird dadurch ermöglicht, „rechtswidrig auf die urheberrechtlich geschützten Programme von ABS-CBN zuzugreifen“.

Der ABS-CBN-Medienriese beantragte ein Versäumnisurteil gegen den Texaner. Die Polizei identifizierte den Mann als Anthony Brown. Dieser sieht sich nun mit einer Klage vor einem Bundesgericht in Höhe von 2,1 Millionen US-Dollar konfrontiert. Obwohl eine Urheberrechtsverletzung erwähnt wird, hat das Unternehmen vorerst nur eine Markenverletzung und einen Verstoß gegen das Kommunikationsgesetz geltend gemacht.

Vier Markenverletzungen summieren sich auf zwei Millionen Dollar

ABS-CBN listet vier Markenverletzungen auf und fordert jeweils 500.000 US-Dollar Schadenersatz. Zudem machen sie 100.000 US-Dollar für einen Verstoß gegen das Kommunikationsgesetz geltend. Darüber hinaus beantragten sie eine dauerhafte Verfügung, um Anthony B. auch in Zukunft daran zu hindern, diesem Geschäft weiterhin nachzugehen. „Die angeforderten Beträge sind gemäß dem vorliegenden Sachverhalt angemessen. Dies soll dazu beitragen, die beabsichtigten Ziele „Entschädigung, Bestrafung und Abschreckung“ zu erreichen.“, gibt ABS-CBN an.

ABS-CBN verklagte Anthony Brown bereits im vergangenen Dezember. Er reagierte jedoch nicht auf die Vorwürfe, weshalb ABS-CBN nun ein Versäumnisurteil beantragte. Erst daraufhin gab Herr Brown kürzlich zu, unter Verwendung mehrerer Facebook-Profile und einer Verkaufs-Website, Piraten-TV-Boxen zu verkaufen. Diese bieten Zugang zu den urheberrechtlich geschützten Programmen von ABS-CBN.

Texaner ging verdeckten Ermittler ins Netz

Das Los Angeles Police Department hat Anthony Brown gefasst, nachdem ein verdeckter Ermittler vorgab, ein Kunde auf Facebook zu sein. Der Piratenverkäufer agierte dort unter dem falschen Namen Ann Ong. Er verkaufte die Piraten-Box für 150 US-Dollar mit kostenlosem Versand. Falls der Polizist die Box weiterempfehlen würde und so Kunden anwarb, bekäme er noch Rabatte angeboten. Als dann der Beamte seine Bestellung aufgab, erhielt er den realen Namen des Verkäufers sowie den Namen und die Adresse seines Unternehmens, die auch mit den PayPal-Adressinformationen übereinstimmten.

USA: Verkauf von IPTV-Boxen ein boomendes Geschäft

Das Gericht hat über den Fall noch nicht entschieden. Ohne, dass Brown ein Rechtsbeistand vertritt, ist es wahrscheinlich, dass das Medienunternehmen in diesem Fall als Sieger hervorgehen wird. Ein Erfolg, der ABS-CBN willkommen ist, nachdem die Regierung die Verlängerung ihrer Franchise-Lizenz abgelehnt hatte und das Unternehmen seine Dienste einstellen musste. Der Verkauf von Piraten-IPTV-Boxen ist in den USA ein boomendes Geschäft. Das philippinische Medienunternehmen ist vor amerikanischen Gerichten ziemlich aktiv, wie TorrentFreak feststellt.

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.