Operation SpecTor - Monopoly Market beschlagnahmt
Operation SpecTor - Monopoly Market beschlagnahmt
Bildquelle: Sunny

Monopoly Market beschlagnahmt - auch Käufer im Visier der Ermittler

Europol meldet die Zerschlagung des illegalen Darknet-Marktplatzes "Monopoly Market". Umfangreiche Käuferlisten der "Dealer" führen zu weiteren Ermittlungen.

In einer von Europol koordinierten Aktion, an der neun Länder beteiligt waren, haben Strafverfolgungsbehörden den illegalen Dark Web-Marktplatz „Monopoly Market“ beschlagnahmt. Den Ermittlern gelang es, 288 Verdächtige festzunehmen, die am An- und Verkauf von Drogen im Dark Web beteiligt waren.

Da sich die Strafverfolgungsbehörden auch Zugang zu den umfangreichen Käuferlisten der Vendoren („Dealer“) verschafften, droht nun tausenden Kunden weltweit eine strafrechtliche Verfolgung.

Operation „SpecTor“ – gewaltiger Schlag gegen Drogenhandel im Darknet

Die Operation mit dem Codenamen „SpecTor“ bestand aus einer Reihe sich ergänzender Einzelmaßnahmen in Österreich, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Polen, Brasilien, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und der Schweiz.

Mehr als 50,8 Mio. EUR (53,4 Mio. USD) in bar und virtuelle Währungen, 850 kg Drogen und 117 Schusswaffen wurden beschlagnahmt. Unter den beschlagnahmten Drogen befanden sich mehr als 258 kg Amphetamine, 43 kg Kokain, 43 kg MDMA und mehr als 10 kg LSD und Ecstasy-Pillen.

Die Exekutivdirektorin von Europol, Catherine De Bolle, kommentierte die Operation „SpecTor“ und den „Bust“ von Monopoly Market wie folgt:

Unsere Koalition von Strafverfolgungsbehörden aus drei Kontinenten beweist, dass wir alle besser sind, wenn wir zusammenarbeiten. Diese Operation sendet eine klare Botschaft an die Kriminellen im Dark Web: Die internationalen Strafverfolgungsbehörden haben die Mittel und die Fähigkeit, illegale Aktivitäten auch im Dark Web zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.

Catherine De Bolle

Monopoly Market – Ermittlungen zur Identifizierung weiterer Personen hinter Dark-Web-Accounts dauern an

Doch die Ermittlungen rund um den Monopoly Market sind noch lange nicht abgeschlossen. Denn da sich die Ermittler Zugang zu umfangreichen Käuferlisten verschaffen konnten, droht nun Tausenden von Kunden weltweit eine strafrechtliche Verfolgung.

Zudem waren die im Rahmen der Polizeiaktion gegen Monopoly Market festgenommenen Verkäufer auch auf anderen illegalen Dark-Web-Marktplätzen aktiv. Dies dürfte den Handel mit Drogen und anderen illegalen Waren im Dark Web weiter erschweren.

Europol bestätigt den großen Erfolg von Operation „SpecTor“ und kommentiert wie folgt:

Hinsichtlich der Anzahl der Festnahmen war die Operation noch erfolgreicher als die vorangegangenen Operationen mit den Codenamen DisrupTor (2020) mit 179 Festnahmen und Dark HunTor (2021) mit 150 Festnahmen. Dies zeigt einmal mehr, dass die internationale Zusammenarbeit der Polizeibehörden der Schlüssel zur Bekämpfung der Kriminalität im Dark Web ist.

Europol

Die Ermittlungen gehen also weiter und zeigen einmal mehr, dass auch das Darknet längst kein rechtsfreier Raum mehr ist. Auch ist davon auszugehen, dass im Rahmen der laufenden Ermittlungen noch weitere Marktplätze im Darknet auffliegen werden.

Egal, ob Käufer oder Verkäufer illegaler Waren im Darknet. Spätestens seit dem Bust von Monopoly Market dürfte jedem klar sein, dass die Ermittlungsbehörden es ernst meinen und hart durchgreifen.

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.