Drei junge Streamerinnen schauen ins Leere, da ihr IPTV-Anbieter nicht mehr verfügbar ist (Symbolbild)
Drei junge Streamerinnen schauen ins Leere, da ihr IPTV-Anbieter nicht mehr verfügbar ist (Symbolbild)
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Mehrere illegale IPTV-Anbieter nach Razzia nicht mehr erreichbar

Zunächst hatte es augenscheinlich nur einen erwischt. Doch wie sich nun zeigt, könnten noch weitaus mehr IPTV-Anbieter Probleme bekommen.

Niederländische Ermittlungsbeamte haben Räumlichkeiten von einem noch unbekannten illegalen IPTV-Anbieter durchsucht und dabei mehrere Personen verhaftet. So wie es aussieht, haben sie dabei sogar ein großes Datenzentrum erwischt. Infolgedessen könnten noch Hunderte anderer Piraterie-Dienste betroffen sein.

Illegaler IPTV-Anbieter hatte Millionen von Abonnenten

In den Niederlanden gab es am Dienstag eine Razzia gegen einen illegalen IPTV-Anbieter mit mehr als einer Million Abonnenten aus ganz Europa. Ermittlungsbeamte haben gleich mehrere Geschäftsräume und Wohnungen durchsucht, die über das ganze Land verstreut waren.

Wie das niederländische FIOD mitteilt, erfolgten die Durchsuchungen in Den Helder, Almere, Hengelo, Amsterdam, Enschede und Den Haag. Die Strafverfolger beschlagnahmten infolgedessen Computerausrüstung, fünf Autos, große Mengen an Bargeld sowie mehrere Bankkonten.

Die Ermittlungsbehörde ging davon aus, dass die Betreiber des Dienstes ihre Erlöse in großem Stil gewaschen haben. Folglich kamen bei dem Einsatz auch Geldspürhunde sowie ein “Advanced Search Team” zum Einsatz. Nach Angaben der Organisation BREIN konnten die Beamten bei ihrem Einsatz insgesamt vier verdächtige Personen festnehmen.

Um welchen IPTV-Anbieter es sich genau handelt, ist bisher nicht bekannt.

Auch Europol hatte bei den Ermittlungen seine Finger im Spiel

Der betroffene IPTV-Anbieter bot seine Dienstleistung unter anderem über Call-Shops an. Mit einer Streaming-Box sowie einer Abo-Gebühr in Höhe von rund 10 Euro pro Monat konnten die Nutzer auf über 10.000 TV-Kanäle sowie 15.000 Spielfilme und Serien zugreifen.

Auf legalem Wege wären dafür gleich mehrere Abonnements bei verschiedenen namhaften Streamingdiensten fällig, was natürlich mit weitaus höheren monatlichen Gebühren einherginge.

Auch Europol unterstützte die niederländischen Beamten “bei der Ermittlung der wichtigsten Zielpersonen und ihrer kriminellen Aktivitäten in ganz Europa” sowie bei den Durchsetzungsmaßnahmen des FIOD vor Ort. Die BREIN spricht sogar von der “größten jemals durchgeführten Strafaktion gegen digitale Piraterie in den Niederlanden”.

Weitere illegale IPTV-Anbieter betroffen

Tatsächlich könnten von der Razzia noch weitaus mehr illegale IPTV-Anbieter betroffen sein. Laut TorrentFreak haben die Ermittler scheinbar mit dem GLOBE DataCenter ein großes niederländisches Datenzentrum offline genommen.

Weitere Nachforschungen haben demnach ergeben, dass Domains und IP-Adressen von Hunderten von IPTV-Anbietern inzwischen nicht mehr erreichbar sind.

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Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.