Aufgrund der Stilllegung der Plattform xplosives.net: waren ca 1000 Polizisten in Deutschland, Litauen und Kroatien an einer Razzia beteiligt
Aufgrund einer Razzia waren heute im Kampf gegen Cybercrime, „wegen Straftaten im Bereich des Kriegswaffen-kontrollgesetzes, des Waffengesetzes, des Sprengstoffgesetzes und des Betäubungsmittelgesetzes“, rund 1.000 Polizisten in Deutschland, Litauen und Kroatien im Einsatz. Im Rahmen dieses Großeinsatzes wurde die Internet-Plattform xplosives.net außer Betrieb genommen, einschließlich der Beschlagnahme der Server sowie zahlreicher Datenträge. Dies gab Uwe Lührig, Polizeipräsident der Polizeidirektion Göttingen, auf einer Pressekonferenz bekannt.
Forum Xplosives.net hochgenommen
Die Erfolge der vor einem Jahr, im September aufgenommenen Ermittlungsarbeiten, gegen die öffentlich zugängliche Internetplattform xplosives.net, gipfelten in heute morgen um 4.30 Uhr großangelegt durchgeführten Hausdurchsuchungen gegen 22 Verdächtige im Alter von 17 bis 55 Jahren in insgesamt neun Bundesländern, nämlich in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen, aber auch in Litauen und Kroatien.
„Der Hauptserver habe in Litauen gelegen, die Domain lief über Kroatien.“ Sichergestellt wurden Waffen, Sprengstoff und Rauschgift, aber auch eine Bombe, die Uwe Lührig als „Monster-Bombe“ klassifizierte, wegen des darin verbauten enormen Sprengstoffes. Bei der Razzia ging es sowohl um Strafverfolgung, als auch um Gefahrenabwehr.
Im Vorjahr waren bei xplosives.net 360 Personen aktiv
Von den auf dem seit 2006 betriebenen Forum angemeldeten 3.000 Nutzern haben sich im Jahr 2018 ungefähr 360 Mitglieder aktiv beteiligt. Sie tauschten sich über Sprengstoff, den Bau von Bomben, die Herstellung von Waffen und Betäubungsmittel aus. Man konnte Anleitungen zum Bau von Bomben dort direkt beziehen. Es wurden aber auch Bauteile für Bomben und synthetische Drogen, wie Crystal Meth, zum Verkauf angeboten. Mitglieder trafen sich, um Rohrbomben in Wäldern in die Luft zu jagen. Dies belegten vor Ort gedrehte Videos.
Bestandteile der Bombe aus dem Baumarkt
Uwe Lührig äußerte sich zu den angemeldeten Mitgliedern bei Xplosives.net. „Sie gehen normalen Berufen nach. Es sind Studenten dabei“. Lührig sprach auch von den für den Bombenbau benötigten Materialien. „Sie kriegen diese Stoffe zum Teil auch ganz normal beim Baumarkt. Sie hatten aber auch Grundstoffe, die man nur unter Vorlage bestimmter Ausweise bekommt.“ Wichtig sei zunächst die Identifizierung der Mitglieder gewesen. In anschließenden Ermittlungen solle noch festgestellt werden, woher man die nicht öffentlich zugänglichen Bauteile bezogen hat.
Foto nikles5, thx! (Pixabay Lizenz)
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