Deutschland steuert unaufhaltsam auf den Wahlkampf zu, der allzu oft eher in einen Wahlkrampf ausartet. Grund genug für alle an der Parteipolitik beteiligten Menschen, sich noch irrsinniger zu betragen, als sie das normalerweise tun. Schließlich müssen die Wählerinnen und Wähler überzeugt werden – und wie ginge das besser als mit Lügen, Verhaltenskreativität, Unhöflichkeit und kleinen Skandälchen? Wir schauen uns das in der Glosse mal genauer an.
Die Glosse – Monatsrückblick April 2017
Dergleichen sorgt im Privatfernsehen schließlich auch immer für Quote und dann wird es ja wohl auch in der Politik klappen. Zumindest ist diese Hoffnung die einzig logische Erklärung für das, was sich in Deutschland derzeit abspielt. Lassen wir einige Highlights der letzten Folge… pardon, des letzten Monats… revue passieren im satirischen Monatsrückblick.
Über den Wolken…
„…muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“, weiß ein alter Songtext. Grund genug für Menschen, denen Freiheit tendenziell eher Angst macht, dort einmal genauer hinzuschauen. Im Zuge dieser Bemühungen wird seit einer Weile die Fluggastdatenspeicherung diskutiert. Diese soll unter anderem auch die Verpflegungswünsche der Passagiere erfassen – Grund genug, auf jeden Fall Schweinefleisch zu bestellen, damit ja niemand glaubt, man wäre Muslim, und wichtiger noch, sich an Bord so richtig gepflegt zu betrinken. Ein Ausweichen auf Cola oder Kaffee könnte von übereifrigen Ermittlern als „Für mich bitte etwas Alkoholfreies, ich muss nachher noch fliegen“ ausgelegt werden.
Da aber mittlerweile auch den Damen und Herren mit den dicken Diäten klar ist, dass horrende Kosten für Überwachungsprogramme eher so semi-populär sind – ihre Grundrechte geben viele Menschen wohl noch recht bereitwillig auf, aber beim Geld hört bekanntlich der Spaß auf – wird jetzt einmal genauer hingeschaut, was denn der Spaß so kostet. Vorschlag zur Güte: Jede Politikerin und jeder Politiker, die oder der zukünftig Dinge wie „abstrakt erhöhte Bedrohungslage“, „Kampf gegen den Terror“ und „wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“ sagt, muss einen Euro ins Phrasenschwein werfen. Damit wäre die Fluggastdatenspeicherung binnen kurzem finanziert – und es ließe sich sogar noch ein Gratis-Drink für jeden Flugreisenden drauflegen. Prost!
Da steht ein Pferd auf dem Flur…
Bedroht in Cyberland
Aus der Reihe „die Wissenschaft hat festgestellt“ heute im Monatsrückblick eine weitere bahnbrechend neue und überraschende Erkenntnis: Internet-Kriminelle nehmen verstärkt die Industrie ins Visier. Moment mal. Die haben Geld, potentiell wertvolle Informationen und teilweise noch immer unzureichende Sicherheitskonzepte – und kriminelle Hacker greifen sie an? Krass. Demnächst erzählt man uns noch, dass Einbrecher bevorzugt reiche Haushalte ins Visier nehmen…
Planlos und Spaß dabei
Wir hoffen, euch mit dieser Glosse unterhalten und zu einigen wertvollen Erkenntnissen verholfen zu haben. Was ihr wählt, wisst ihr zwar vermutlich immer noch nicht. Aber wenigstens haben wir hoffentlich neue Ansätze geliefert, einfach alle Politikerinnen und Politiker gleichermaßen auszulachen.
Viel Spaß dabei! Bis nächsten Monat zur nächsten Glosse!
Eure Annika Kremer.
Bildquellen der Glosse v.o.n.u.: bykst, macayran, hromann & geralt, thx! (CC0 1.0 PD)
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