Drohnen, Drohne, Sonnenuntergang
Drohnen, Drohne, Sonnenuntergang
Bildquelle: conceptw

Ghosting – die „Anti-Drohnen“ Anleitung der Tarnkappe

Mit Ghosting gegen Überwachung. Wir zeigen euch heute, wie ihr mit wenigen einfachen Tricks, die Sensoren vieler Drohnen täuschen könnt.

Immer öfter kommen Drohnen ganz offiziell zum Einsatz, um bestimmte Ereignisse besser überwachen zu können. Diese Technik wird aber nicht nur von Umweltaktivisten oder Naturschützern immer häufiger eingesetzt.

Auch die verschiedensten Ermittlungsbehörden und Regierungen greifen immer mehr und sehr gerne auf die Überwachung aus der Luft zurück. Sei es z. B. bei Demos oder um Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Pandemie zu überwachen. Grund genug, sich einmal etwas genauer anzuschauen, was man dagegen tun kann.

Die unsichtbaren Beobachter in der Luft

Klar, nicht jede Drohne wird eingesetzt, um uns zu überwachen. Gerade solche, die im privaten Umfeld eingesetzt werden, sind in der Regel eher harmlos. Sicher, auch hier gibt es Zeitgenossen, welche sich einen Spaß daraus machen, ihre Nachbarn zu stalken oder zu nerven.

Um diese eher „harmlosen“ und meist privat genutzten Drohnen soll es hier aber auch nicht gehen. Wir wollen uns heute anschauen, was man gegen die von Regierungen oder Ermittlungsbehörden „hochgerüsteten“ und allzu neugierigen Drohnen machen kann. Das Zauberwort heißt „Ghosting“ oder einfach „verstecken“.

Ghosting

Ghosting – oder die hohe Kunst des „sich unsichtbar machen“

Bild: Rangizzz

Immer unter dem Radar bleiben wollen? Klar, das geht. Maßnahmen zur Drohnen-Abwehr gibt es viele. Vor allem Flughäfen und verschiedene kleinere und größere Firmen üben sich gerade in den verschiedensten Techniken zur Abwehr dieser kleinen fliegenden Nervensägen.

Viele dieser Anti-Drohnen-Maßnahmen aber sind entweder sehr teuer oder auch ziemlich kompliziert. Einige andere aber sind für uns als Privatpersonen sogar illegal. Die für uns erschwinglichste und legalste Möglichkeit, sich der Überwachung aus der Luft zu entziehen, ist daher das Verstecken (Ghosting). Denn klar, was die „Augen“ oder auch Sensoren der Drohne nicht sehen können, kann sie auch nicht aufzeichnen oder live weitergeben.

Überwachung erkennen – der erste Schritt ist immer der wichtigste

Wer seinen Feind besiegen will, der muss ihn gut kennen und seine Schwächen ausnutzen können. Die Probleme sind nicht erst seit gestern bekannt und daher gibt es im Netz auch viele Anleitungen und Ratgeber, wie man sich vor Überwachung z. B. auf Demonstrationen oder anderen Großveranstaltungen am besten schützen kann.

Diesen sehr interessanten Talk von Kurt Opsahl zum Thema „Überwachung erkennen“, gibt es übrigens auch auf Deutsch.

Bei in der Luft herumfliegenden Drohnen, ist Überwachung zwar meist etwas einfacher zu erkennen. Aber was tun, wenn plötzliche eine in unserer Nähe auftauchen sollte?

Ghosting: Unterschlupf suchen oder lieber einen Regenschirm nutzen?

Die meisten Drohnen haben von den ganz Großen einmal abgesehen, Probleme mit Regen, Nebel oder Sturm. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass Ermittlungsbehörden es riskieren, ihre ziemlich teure Überwachungstechnik bei einem Schlechtwetter-Einsatz zu verlieren oder gar zu zerstören.

Ghosting
Ghosting – Regenschirm

Aber nicht nur wegen möglichem schlechten Wetter, ist es ratsam, immer einen Regenschirm dabei zuhaben. Sie dienen uns auch ganz vorzüglich, um uns vor allzu neugierigen Drohnen verstecken zu können. Natürlich reicht hier ein handelsübliches Modell. Aber unserer Fantasie sind hier wieder einmal keine Grenzen gesetzt.

In einer Unterführung oder einem Tunnel Schutz vor Drohnen zu suchen ist zwar auch möglich, aber wer möchte schon stundenlang in so etwas festsitzen, sollte es wirklich einmal hart auf hart kommen.

Die „Anti-Drohnen“ Checkliste der Tarnkappe

Ghosting – Schminke

Beim Thema „Selbstschutz vor Überwachung“, muss man auch Smartphones kurz ansprechen. Die EFF hat einen sehr interessanten Artikel drüber geschrieben, wie gefährlich unsere täglichen Begleiter für uns werden können. Eine deutsche Übersetzung dieses Artikels findet ihr übrigens hier.

Kurz gesagt, solltet ihr zu einer Demo oder Ähnlichem gehen, dann lasst euer Handy lieber Zuhause. Denn auch Drohnen können euch gegebenenfalls viel einfacher orten, wenn ihr es mit dabei habt. Unseren digitalen Fußabdruck zu minimieren, ist also ein erster und sehr wichtiger Schritt.

Weiter geht es dann mit folgenden Möglichkeiten:

  • Bäume, Mauern oder Überhänge (Balkone) und Tunnel nutzen, um sich zu verbergen
  • Einen Regenschirm nutzen, um sich zu verbergen
  • Den digitalen Fußabdruck minimieren und das Handy zu Hause lassen
  • Die Sensoren der Drohne stören, in dem wir uns auf zerbrochenes Glas stellen oder einen Spiegel und reflektierendes Sonnenlicht nutzen
  • Eine ausgefallene Kopfbedeckung oder Frisur tragen. Auch hier sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt.
  • Wärmedecken wie sie im Rettungsdienst eingesetzt werden (erschwert die Erkennung von Körperwärme)
  • Die Kleidung, die wir tragen
  • Schminke, um die Gesichtserkennung zu erschweren

Ihr seht, es gibt so einige legale und erschwingliche Möglichkeiten sich vor unnötiger Überwachung durch Drohnen zu schützen.

Ganz bestimmt gibt es aber noch viele weitere Möglichkeiten, welche hier heute nicht aufgezählt wurden. Euch fällt noch etwas ein oder ihr habt schon Erfahrungen im Ghosting gesammelt? Dann würden wir uns über euren Besuch in unserem Forum oder in unserer Telegram-Gruppe sehr freuen.

Tarnkappe.info

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.