Eine Vendetta-Maske auf einem Laptop mit einem Anonymous-Mitglied auf dem Bildschirm
Eine Vendetta-Maske auf einem Laptop mit einem Anonymous-Mitglied auf dem Bildschirm
Bildquelle: NeydtStock, Lizenz

Berühmte Hacker, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden (Teil 1)

Wenn es ums "Hacken" geht, gibt es viele bekannte Namen. Jeder von ihnen hat dazu beigetragen, das Internet auf seine Weise zu verändern.

Was braucht man, um ein berühmter Hacker zu werden? Kann sich auch ein „guter Hacker“ durch Hacking einen Namen machen? Und wo verläuft die oft schmale Grenze zwischen Gut und Böse? In der Geschichte des Internets gibt es einige Namen, die einen bleibenden Eindruck bei uns hinterlassen haben.

Bevor wir uns jedoch kopfüber in die Geschichten der berühmtesten Hacker stürzen, ist es wichtig zu verstehen, welche Arten von Hackern es gibt. Denn eines ist klar. Nachts sind zwar alle Katzen grau. Aber in den Tiefen des Internets ist längst nicht alles nur „schwarz-weiß“.

Heute, im ersten Teil unserer Serie „Berühmte Hacker, an die wir uns noch lange erinnern werden“, erfahren wir, welche Arten von Hackern es gibt. Aber auch bekannte Namen wie Richard Stallman und Linus Neumann werden euch begegnen. Viel Spaß beim Lesen. :)

Welche Hacker-Typen gibt es?

Porträt eines Hackers mit Vendetta-Maske und Computer in einer verlassenen Fabrik auf einem alten Sessel

Wenn es um Cybersicherheit geht, gibt es nicht nur Schwarz und Weiß. Die Farben der Hacker sind bunt. Am bekanntesten sind zwar die sogenannten „Black Hats“ und „White Hats“. Aber es gibt noch einige mehr. Hier eine kleine Übersicht:

  1. Die Black Hats: Das sind die bösen Jungs, die ihre technischen Fähigkeiten nutzen wollen, um andere zu betrügen und zu erpressen. Sie verfügen in der Regel über das Fachwissen und die Kenntnisse, um ohne Erlaubnis der Eigentümer in Computernetzwerke einzudringen, Sicherheitslücken auszunutzen und Sicherheitsprotokolle zu umgehen. Um Geld zu verdienen, sind sie zu jeder illegalen Handlung bereit.
  2. Die White Hats: Wenn es darum geht, die verschiedenen Arten von Hackern zu verstehen, gibt es keinen größeren Unterschied als den zwischen einem White Hat und Black Hat. White Hat Hacker (auch als ethische Hacker bekannt), sind das genaue Gegenteil ihrer Black Hat Pendants. Sie setzen ihre technischen Fähigkeiten ein, um die Welt vor bösen Hackern zu schützen.
  3. Die mit den grauen Hüten: Der nächste in unserer Liste der verschiedenen Hackertypen sind die grauen Hacker. Diese sind irgendwo zwischen „White Hat“ und „Black Hat“ einzuordnen. Graue Hacker haben oft gute Absichten, gehen aber bei ihren Hacking-Techniken nicht immer ethisch vor. Sie dringen beispielsweise ohne vorherige Zustimmung in eine Website, Anwendung oder IT-Systeme ein, um nach Schwachstellen zu suchen. In der Regel wollen sie jedoch keinen Schaden anrichten.
  4. Die roten Hüte: Wie die White Hats wollen auch die Red Hats die Welt vor bösen Hackern retten. Aber sie wählen extreme und oft illegale Mittel, um ihre Ziele zu erreichen. Sie sind so etwas wie die Pseudo-Robin Hoods der Cybersicherheitsindustrie – sie gehen den falschen Weg, um das Richtige zu tun. Wenn sie einen Black Hat Hacker finden, führen sie gefährliche Cyberangriffe gegen ihn durch.

Und dann wären da noch blau und grün

  • Die blauen Hüte: Im Bereich Cybersicherheit dominieren zwei Definitionen, die wenig bis nichts miteinander zu tun haben.
  • Definition 1: Die Rachsüchtigen. Diesen Hackern geht es nicht unbedingt um Geld oder Ruhm. Sie hacken, um sich persönlich an einer Person, einem Arbeitgeber, einer Institution oder einer Regierung für ein tatsächliches oder vermeintliches Fehlverhalten zu rächen. Blue Hats verwenden Malware und führen verschiedene Cyberangriffe auf die Server/Netzwerke ihrer Gegner durch, um deren Daten, Websites oder Geräte zu schädigen.
  • Definition 2: Blue Hats sind Sicherheitsexperten, die außerhalb des jeweiligen Dienstleisters arbeiten. Sie werden häufig von Unternehmen eingeladen, um neue Software zu testen und Sicherheitslücken aufzuspüren, bevor diese freigegeben wird. Manchmal veranstalten Betriebe regelmäßige Konferenzen für Blue Hat Hacker, um Schwachstellen in ihren wichtigen Online-Systemen zu finden.

Aller Anfang ist schwer. Auch wenn es ums Hacken geht. Und damit kommen wir zur letzten Farbe – Grün. Dies sind die „Neulinge“ in der Welt des Hackens. Green Hats sind sich der Sicherheitsmechanismen und der internen Funktionsweise des Internets nicht bewusst, aber sie lernen eifrig und sind entschlossen, ihre Position in der Hackergemeinschaft zu verbessern. Obwohl sie nicht unbedingt beabsichtigen, Schaden anzurichten, können sie dies tun, indem sie mit verschiedenen Schadprogrammen und Angriffstechniken „spielen“.

Script Kiddies – eine Klasse für sich

Und was ist mit diesen „Script Kiddies„, von denen man immer wieder hört? Nun, Script Kiddies sind ebenfalls Amateur-Hacker, aber anstatt neue Hacking-Techniken und das Programmieren zu erlernen, sind sie nur daran interessiert, Malware, Tools und Skripte herunterzuladen oder online zu kaufen und zu verwenden.

Der Hauptunterschied zwischen Green Hats und Script Kiddies besteht darin, dass Erstere sehr ernsthaft und fleißig sind und ein klares Ziel haben, ihre Fähigkeiten zu verbessern. Letztere hingegen sind nur daran interessiert, bereits existierende Skripte und Codes zum Hacken zu verwenden.

Berühmte Hacker – Richard Stallman

Richard Stallman wurde am 16. März 1953 in New York geboren. Er studierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er später auch als Programmierer arbeitete. Im Jahr 1983 gründete Stallman das GNU-Projekt mit dem Ziel, eine vollständige und freie Softwarealternative zum damals weit verbreiteten proprietären Betriebssystem Unix zu schaffen.

Stallman hat für seine Arbeit zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Darunter den MacArthur-Fellowship im Jahr 1990 und den Electronic Frontier Foundation Pioneer Award im Jahr 1998. Er ist ein regelmäßiger Redner auf Konferenzen und Veranstaltungen zu den Themen freie Software und digitale Freiheiten.

Stallman wird oft als Hacker bezeichnet, da er einer der Pioniere der Computerprogrammierung und der Bewegung für freie Software ist. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Softwarewerkzeugen, die es anderen Hackern und Programmierern ermöglichen, ihre eigenen Programme zu schreiben und zu verbessern. Es versteht sich daher von selbst, dass er in unserer Liste nicht fehlen darf.

Stallman hat auch dazu beigetragen, die Idee der Hacker-Ethik populär zu machen, die besagt, dass der Zugang zu Informationen und Technologie für alle frei und offen sein sollte. Für ihn bedeutet Hacking nicht nur das Eindringen in Computersysteme, sondern auch die kreative Nutzung von Technologie, um neue Dinge zu schaffen und Probleme zu lösen.

Als Aktivist setzt sich Stallman auch dafür ein, dass Technologie transparent und kontrollierbar bleibt und dass die Nutzer in der Lage sind, ihre eigenen Systeme zu kontrollieren und zu verändern. Diese Haltung und seine langjährige Arbeit im Bereich der Computerprogrammierung und der Freien Software-Bewegung haben dazu beigetragen, dass Stallman oft als Hacker bezeichnet wird.

Linus Neumann

Linus wird oft als Hacker bezeichnet, weil er Mitglied des Chaos Computer Clubs (CCC) ist, einer internationalen Hacker- und Aktivistengruppe, die sich für digitale Freiheiten, Datenschutz und andere soziale und politische Themen einsetzt.

Der Begriff „Hacker“ wird im Zusammenhang mit dem CCC oft positiv verwendet und bezieht sich auf Personen, die ihre technischen Fähigkeiten und ihr Wissen nutzen, um Technologie zu verstehen, zu verbessern und zu manipulieren.

Neben seiner Arbeit beim CCC ist Neumann als Berater und Experte für IT-Sicherheit tätig. Er hat in der Vergangenheit mit verschiedenen Regierungen und Unternehmen zusammengearbeitet, um deren IT-Systeme zu überprüfen und zu verbessern. Er setzt sich außerdem für den Einsatz von Verschlüsselungstechnologien ein, um die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer im Internet zu schützen.

Neumann hat sich in der Vergangenheit auch kritisch gegenüber staatlicher Überwachung und der Einschränkung digitaler Freiheiten geäußert. Er hat sich gegen die Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen und setzt sich für mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht beim Einsatz von Überwachungstechnologien durch Regierungen und andere Organisationen ein.

Insgesamt ist Linus Neumann ein bekannter und einflussreicher Aktivist im Bereich der digitalen Freiheiten und der IT-Sicherheit. Durch seine Arbeit hat er dazu beigetragen, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und Veränderungen in der Technologie- und Datenschutzpolitik zu bewirken.

Die „bunte“ Welt der berühmtesten Hacker – weiter geht’s in Teil 2!

Stallman und Neumann sind beides Menschen, die unsere Gesellschaft durch ihr Verhalten „gehackt“, also positiv beeinflusst haben. Wer auf Personen gehofft hat, die durch skandalträchtige virtuelle Einbrüche bekannt geworden sind, muss sich noch ein wenig gedulden. In unserer Fortsetzung geht es erst richtig zur Sache. Dann kommen die bösen Buben zur Sprache, die im Laufe ihrer „Karriere“ gegen unzählige Gesetze verstoßen haben.

Das war der erste Teil unserer Artikelserie. Aber keine Sorge. Es gibt noch viele Geschichten zu erzählen und zahlreiche geschichtsträchtige Namen aus der Welt des „Hacking“ zu entdecken. Freut euch also mit mir auf Teil 2 unserer Artikelserie „Berühmte Hacker, die uns noch lange in Erinnerung bleiben“.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.