Darstellung einer VPN-Anwendung auf einem Smartphone
Darstellung einer VPN-Anwendung auf einem Smartphone
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PrivadoVPN im Test - hält der Schweizer Anbieter, was er verspricht?

Der VPN-Anbieter PrivadoVPN im Test. Wir haben das VPN für euch auf Herz und Nieren geprüft und kommen zu einem aussagekräftigen Ergebnis.

Herzlich Willkommen zum VPN-Test von PrivadoVPN! In diesem umfangreichen Test werden wir verschiedene Aspekte von PrivadoVPN analysieren, um eine fundierte Bewertung und eventuell sogar eine Empfehlung abgeben zu können.

Wir nehmen unter anderem die Leistung von PrivadoVPN in Bezug auf Geschwindigkeit (getestet wurde mit einer 200er DSL-Leitung), Sicherheit, Serverstandorte, Benutzerfreundlichkeit, Zusatzfunktionen und Kundensupport genau unter die Lupe.

PrivadoVPN im Test: Einmal hin, fast alles drin?

Was nützt uns der beste VPN-Anbieter, wenn man ihn nicht auf einem seiner Geräte installieren kann? Richtig. Nicht viel. Schauen wir uns also erst einmal an, für welche Geräte das VPN dieses Schweizer Anbieters geeignet ist.

Egal ob Windows, Linux oder fürs Handy. Der Schweizer Anbieter PrivadoVPN hat an alles gedacht. Denn auch iOS oder macOS, AndroidTV und sogar Amazons-FireTV sowie eine Installationsanleitung für Asus-Router sind auf der Webseite des Betreibers zu finden.

Hier hat PrivadoVPN, wie ich finde, alles richtig gemacht. Viel mehr Auswahl ist kaum möglich! Wir werden später noch sehen, wie einfach (oder auch nicht) die Installation ist.

Auch mehrere Geräteanschlüsse sind problemlos möglich

Mit der Möglichkeit, bis zu 10 Geräte gleichzeitig zu nutzen, punktet PrivadoVPN zusätzlich. Dennoch muss man ganz klar sagen, dies ist bei Weitem kein Alleinstellungsmerkmal! Denn einige VPN-Anbieter locken sogar mit der Möglichkeit, unendlich viele Geräte gleichzeitig betreiben zu können.

Dennoch liegt PrivadoVPN hier mit 10 Geräten und unter Berücksichtigung des recht günstigen Preises im oberen Mittelfeld.

PrivadoVPN – und was kostet mich der Spaß?

Die gute Nachricht zuerst. PrivadoVPN kann kostenlos genutzt bzw. getestet werden. Allerdings ist dann nach 10 GB Schluss mit lustig. Wer aber keinen besonders hohen monatlichen Datendurchsatz hat, für den könnte die kostenlose Option durchaus interessant sein.

Positiv hervorzuheben ist auch die Möglichkeit, den VPN-Dienst aus der Schweiz 30 Tage lang zu testen. Wer nach dem ersten Monat nicht zufrieden ist, bekommt sein Geld zurück. Andere Anbieter sind nicht so kulant und geben nur 14 Tage Zeit, sich zu entscheiden.

12 Monate gibt es derzeit für 2,50 Euro pro Kalendermonat, zwei Jahre kosten derzeit 1,99 Euro pro Monat und wer nur 30 Tage buchen möchte, zahlt 10,99 Euro*.

Alles in allem kann man sagen, dass die Preise durchaus fair sind. Wenn dann auch noch die Leistungen von PrivadoVPN stimmen, könnte das ein recht interessantes Angebot sein.

Die wichtigsten Funktionen und beworbenen „Pluspunkte“ auf einen Blick

Wie fast alle VPN-Anbieter wird auch PrivadoVPN mit verschiedenen Produkteigenschaften beworben. Die wichtigsten Funktionen sollen hier kurz vorgestellt und bewertet werden.

  • Es gibt einen Kill Switch.
  • Streaming Unterstützung für die meisten Streaminganbieter.
  • Unterstützung für P2P-Torrents.
  • Die Server-Protokolle OpenVPN, IKEv2 und WireGuard werden unterstützt.
  • AES-256 Verschlüsselung.
  • SOCKS5-Proxy-Unterstützung.
  • Krypto-Zahlungen werden akzeptiert.
  • Auch Split Tunneling wird unterstützt.
  • PrivadoVPN-Control-Tower.
  • Es stehen Server in fast 50 Ländern zur Verfügung.
  • 24/7 Kundenbetreuung. Auch mit Livechat.
  • Zero-Log-Richtlinie.

Ein Kill Switch gehört heute ebenso wie die Serverprotokolle OpenVPN, IKEv2 und WireGuard oder auch Split Tunneling zur Standardausrüstung eines jeden guten VPN-Anbieters. Was jedoch die Spreu vom Weizen trennt, ist zum einen die Geschwindigkeit und natürlich die Auswahl an Servern.

PrivadoVPN im Test: Kaum Geschwindigkeitsunterschiede
PrivadoVPN im Test: Kaum ein Geschwindigkeitsunterschied mit VPN

Eine große Auswahl an Servern und eine gute Verschlüsselung

Je mehr Länder zur Verfügung stehen, desto besser. Hier kann PrivadoVPN mittlerweile mit fast 50 Standorten aufwarten. Darunter Russland, Finnland, die Ukraine und die USA, um nur einige zu nennen. Die Server sind dabei nach ihrer Latenz sortiert. Also vom schnellsten zum langsamsten. Das hilft ungemein bei der Auswahl und ist ein nettes Extra, wie ich finde.

Der von PrivadoVPN verwendete Verschlüsselungsalgorithmus Advanced Encryption Standard (AES) ist eines der am weitesten verbreiteten und sichersten Verschlüsselungsverfahren. Er wird beispielsweise in den USA für Regierungsdokumente der höchsten Geheimhaltungsstufe verwendet.

Der Schweizer Provider bietet zudem auch eine SOCKS5-Proxy-Unterstützung an. Ein SOCKS-Proxy ist eine Zusatzfunktion, die mittlerweile von einigen VPN-Anbietern angeboten wird und es Benutzern ermöglicht, ihren virtuellen Standort zu fälschen. Dies ist auch bekannt als Location Spoofing.

Es ist wichtig zu wissen, dass ein SOCKS5-Proxy nicht die gleichen Datenschutzvorteile bietet wie eine vollständige VPN-Verbindung. Aber abhängig von Deinen Bedürfnissen (zum Beispiel beim Torrents herunterladen oder Streaming) kann ein SOCKS5-Proxy dennoch eine unglaublich nützliche Zusatzfunktion sein.

PrivadoVPN im Test: Der 200er DSL-Anschluss ohne VPN
PrivadoVPN im Test: Der 200er DSL-Anschluss ohne VPN

Sämtliche Server unterstützen P2P

Laut PrivadoVPN gibt es auch Unterstützung für P2P-Torrents. Dedizierte Server hierfür konnte ich aber nicht ausfindig machen. Die Downloadgeschwindigkeit ist bei PrivadoVPN jedoch sehr gut. Auch bei Torrent-Transfers. Es scheint, als ob sämtliche Server P2P unterstützen.

Bei PrivadoVPN kann man mit Krypto-Währungen bezahlen

Mit der Akzeptanz von Krypto-Zahlungen verdient sich das Schweizer VPN einen dicken Pluspunkt. Denn viele der oben aufgeführten Funktionen und Vorteile sind mittlerweile Standard bei den meisten VPN-Anbietern. Die Möglichkeit, mit Kryptowährungen zu bezahlen, bieten jedoch nur sehr wenige an. Wer anonym sein will, muss seine Coins natürlich vorher mixen.

Der sogenannte Control Tower

Der Privado Control Tower ist an sich eine gute Sache, kann aber je nach Konfiguration auch unerwünschte Nebeneffekte haben. Seine Funktion besteht im Wesentlichen darin, auf DNS-Ebene Werbung, Phishing, Malware usw. zu blockieren. Auf Wunsch können sogar gezielt bestimmte Social-Media-Datenkraken wie Facebook, YouTube oder auch TikTok blockiert werden.

PrivadoVPN im Test: Der Control Tower
PrivadoVPN im Test: Der Control Tower

Das funktioniert auch so weit ganz gut. Zumindest solange man nicht auf die Idee kommt, wie im Control-Tower vorgeschlagen, die Privado-DNS-Server- oder DNS-over-HTTP-Adressen auch in seiner Fritz.box zu verwenden. Denn in diesem Fall fällt die Geschwindigkeit des Internets drastisch in den Keller. Waren es mit 1.1.1.1. (Cloudflare) noch 200 Mbit pro Sekunde im Download, so waren es mit den DNS-Servern von PrivadoVPN nur noch knapp 90 Mbit.

PrivadoVPN im Test: Die DNS-Einstellungen
PrivadoVPN im Test: Die DNS-Einstellungen

In diesem Bereich gibt es also noch sehr viel Luft nach oben. Das schaffen andere alternative DNS-Anbieter um Längen besser. Aber wir wollen fair bleiben. Privado ist ein VPN- und kein DNS-Anbieter. Die Geschwindigkeit mit eingeschaltetem VPN ist hervorragend. Eine Drosselung ist kaum spürbar.

Außerdem ist die Verbindung zu den VPN-Servern schnell, stabil und zuverlässig. In meinen Tests kam es zu keinem Zeitpunkt zu Verbindungsabbrüchen oder sonstigen Aussetzern.

Streaming Unterstützung

PrivadoVPN verspricht problemloses Streaming mit den meisten Anbietern. Ich habe es mit Netflix und Amazon Prime Video getestet. Es gab mit keinem der gewählten VPN-Server-Standorte Probleme. Und gerade Amazon Prime Video ist dafür bekannt, über einen ausgeklügelten VPN-Schutz zu verfügen.

PrivadoVPN im Test: Die Kundenbetreuung bei Privado

PrivadoVPN im Test: Der Support
PrivadoVPN im Test: Der Support

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Beurteilung ist meines Erachtens die Kundenbetreuung. PrivadoVPN verspricht schnellen 24/7 Support mit Live-Chat. Eine Kontaktaufnahme per Chat ist aber nicht möglich. Wie bei vielen anderen Anbietern muss zunächst ein Ticket eröffnet werden. Man schreibt also eine E-Mail an den Support und hofft, so schnell wie möglich eine Antwort auf seine Frage oder Hilfe bei seinem Problem zu erhalten.

Für meinen Test habe ich dieses Kontaktformular verwendet und wie verlangt meinen Benutzernamen, mein Betriebssystem und einige andere Informationen zusammen mit meiner Frage eingegeben: „Frage zum Privado Control Tower. Wenn ich den Privado DNS-Server oder DNS-over-HTTP-Adressen in der Fritzbox verwende, geht die Internetgeschwindigkeit in den Keller. Woran liegt das?“

Die Antwort des Supports kam überraschend schnell. Nach ca. 5 Minuten erhielt ich eine E-Mail, deren Inhalt aber völlig an meiner Frage vorbeiging.

Hallo,

Vielen Dank, dass Sie sich an den Support gewandt haben. Wir werden unser Bestes tun, um Ihnen bei Ihrem Geschwindigkeitsproblem behilflich zu sein.

Es ist zu erwarten, dass Sie bei der Verbindung mit einem VPN etwas an Geschwindigkeit verlieren, da Sie auf der Route zu Ihrem Ziel eine Verschlüsselung und zusätzliche Stopps hinzufügen. Bitte geben Sie vor diesem Hintergrund die folgenden Informationen an. Wir werden uns dann gerne um eine
Untersuchung kümmern:

Welchen Benutzernamen verwenden Sie?
Welches Betriebssystem und welche Version verwenden Sie?
Welche Client-Version oder manuelle Verbindung verwenden Sie?
Aus welchem ​​Land/welcher Region verbinden Sie sich?
Welchen VPN-Server möchten Sie verwenden?
Welches Protokoll verwenden Sie (siehe Einstellungen der Privado-App > VPN-Protokolle, wenn Sie unseren Client verwenden)?

Grüße,
PrivadoVPN-Unterstützung

PrivadoVPN

Ehrlich gesagt klingt das für mich nach einer automatisierten Antwort und nicht nach einem Mitarbeiter, der meine Frage gelesen und verstanden hat. Guter Kundenservice sieht anders aus. Hier kann PrivadoVPN bei mir leider nicht punkten.

Installation und Inbetriebnahme von PrivadoVPN

Kurzum: PrivadoVPN hat ansonsten alles richtig gemacht. Die Installation unter Windows erfolgt in wenigen einfachen Schritten. Software herunterladen und installieren, Zugangsdaten eingeben und auf VPN verbinden klicken. Nach wenigen Sekunden (ca. 6) ist die Verbindung aufgebaut.

Das habe ich schon anders erlebt. Es gibt VPNs, da treten Probleme mit der installierten Antivirensoftware oder auch mit dem Microsoft Defender auf. Manchmal musste mir sogar der VPN-Support helfen. Bei PrivadoVPN gab es diese Probleme nicht.

Auch die Installation auf einem FireTV-Stick ist schnell und einfach, da die App des Anbieters im Appstore von Amazon verfügbar ist. Einfach herunterladen, installieren und Zugangsdaten eingeben. Fertig. Selbiges gilt für Android TV.

Test auf IP- und DNS-Lecks

Es gibt keine IP- und DNS-Lecks. Die Verbindung ist sicher. (Getestet mit https://ipleak.net/).

Kundenmeinungen zu PrivadoVPN

Kundenbewertungen sind eine gute Möglichkeit, sich ein Bild von der Zufriedenheit anderer zu machen. Die allermeisten Bewertungen und Meinungen, die ich finden konnte, sind durchweg positiv. Interessanterweise auch über den Support.

PrivadoVPN im Test – meine Meinung zum VPN-Anbieter aus der Schweiz

PrivadoVPN hat seinen Firmensitz in der Schweiz. Die Schweiz ist bekannt für ihre strengen Datenschutzrichtlinien. Dies wäre also ein erster Pluspunkt, der eindeutig für den Anbieter spricht.

Aber auch in anderen Bereichen kann PrivadoVPN überzeugen. Sowohl das Streaming als auch das Torrenting funktionieren einwandfrei, und es sind kaum Einbußen bei der Geschwindigkeit zu verzeichnen.

Auch in puncto Sicherheit kann das VPN überzeugen. Die Verschlüsselungsstandards sind hoch, der Kill Switch funktioniert und es gibt keine IP- oder DNS-Lecks.

Der Privado Control Tower und die DNS-Server- bzw. DNS-over-HTTP-Adressen konnten mich hingegen nicht wirklich überzeugen.

PrivadoVPN im Test: Angenehm übersichtlich

Zwar funktioniert der Schutz vor Werbung und anderen Bedrohungen oder auch Belästigungen durch Social-Media-Datenkraken recht gut. Aber der mit den DNS-Server- bzw. DNS-over-HTTP-Adressen verbundene Geschwindigkeitsverlust geht gar nicht.

Der versprochene und auch beworbene 24/7 Live Chat um Hilfe zu erhalten existiert nicht. Die Antwort des Kundensupports auf meine Frage kam zwar schnell, war aber nicht zufriedenstellend und schien automatisiert zu sein.

Ansonsten scheint bei PrivadoVPN die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund zu stehen. Denn sowohl die App für FireTV oder Smartphone als auch das Programm für Windows sind angenehm übersichtlich und einfach zu bedienen.

Erwähnen möchte ich noch, dass diese Apps und Anwendungen derzeit alle in englischer Sprache vorliegen. Das soll sich aber bald ändern, wie mir versichert wurde. Eine Übersetzung u.a. ins Deutsche ist in Arbeit.

Zusammenfassend kann man sagen, dass PrivadoVPN keine schlechte Wahl ist*. Zwar gibt es in einigen Punkten noch Luft nach oben, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint zu stimmen! Wem das noch nicht reicht: Hier sind noch mehr Hintergrundinformationen zu diesem Anbieter verfügbar.

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Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.