Die Auswirkungen des Busts von Share-Online.biz sind nahezu überall spürbar. Nicht nur bei RapidVideo, sonden bei sehr vielen Szenehostern.
Der Bust vom Szenehoster Share-Online.biz bleibt nicht folgenlos. Einer der verbliebenen Big Player, RapidGator, ist offenbar dazu übergegangen größere Mengen an Uploadern aus Deutschland zu sperren. Doch die Auswirkungen sind bei vielen Anbietern spürbar. Nicht nur bei RapidVideo, wo der CEO gestern Abend endgültig die Stecker gezogen hat.
Szenehoster in Aufruhr: RapidGator sperrt vermehrt deutsche Uploader
Es gut sich was im digitalen Untergrund. Im deutschprachigen Forum Szenebox.org beklagt sich ein Nutzer, dass kürzlich zehn von 12 existierenden Accounts gesperrt wurden. Über jeden einzelnen Account hat er jeweils knapp sieben TB an Warez hochgeladen. Vom Support kam pro Sperre lediglich die Auskunft: „Account is locked for copyright violation“. Genauere Gründe wollte man nicht angeben. Es habe aber auch noch viele andere Uploader bei RapidGator getroffen, wie er schrieb. Offenbar sorgen die Betreiber nach der Razzia von Share-Online.biz vor, um sich vor möglichen juristischen Problemen zu schützen. Bei Wjunction wurden derartige Sperren zuletzt vor mehreren Jahren diskutiert. Doch die Uploader kommen dort aus aller Herren Länder, nicht speziell aus Deutschland. Trotzdem gilt RapidGator seit jeher als Szenehoster.
Go Unlimited down
Seit über sechs Stunden ist auch der Bullet Proof Streaming-Anbieter Go Unlimited weg vom Fenster. Wahrscheinlich handelt es sich dabei aber nur um technische Probleme. Ein Zusammenhang mit dem Bust in good old Germany ist wenig wahrscheinlich. Update: Go Unlimited ist seit wenigen Minuten wieder online. Die Auszeit ist dennoch sehr unüblich für diesen Anbieter.
Betreiber von Openload nicht erreichbar
Dafür war der Betreiber des Share- und Streaminghosters Openload schon vor dem Aachener Bust nicht mehr erreichbar, wie wir hörten. Selbst seine Kollegen von den führenden anderen Szenehostern, die regelmäßig mit ihm in Kontakt standen, haben ihn nicht mehr online gesehen. Über die möglichen Hintergründe dürfen wir derzeit nicht mehr sagen.
Läuft Verystream wieder im Normalbetrieb?
Bei Verystream wird derzeit so einiges gefixt. Der Login war komplett defekt, dieser funktioniert aber wieder. Auch wurden laut mehrerer User bei Wjunction nach einer Verzögerung die Gelder an die Uploader ausgezahlt. Trotzdem finden manche Nutzer die dortige Situation noch immer etwas merkwürdig. Man wird sehen, ob sich bald wieder alles komplett normalisiert hat. Die Betreiber haben offenbar alle Hände voll zu tun, denn derzeit laufen gleich mehrere Verfahren gegen diesen riesigen Streaming-Anbieter. Wie es derzeit um den Verkauf der Geschäftsanteile steht, ist noch nicht bekannt geworden.
Szenehoster: bei DDL.to glühen die Leitungen
Der Freehoster DDL.to hat die Sperre der deutschen Uploader wieder aufgehoben. Ob das dauerhaft so bleibt, muss man abwarten. Wie uns Vlado erzählt, war bzw. ist dort nach dem Wegfall von Share-Online.biz regelrecht die Hölle los. Wie man sieht, geht es auch ohne Reward-System, wo die Uploader nur für den heißesten Scheiß vergütet werden. Bei DDL.to laden die Leute als Hobby hoch und nicht aus finanziellen Erwägungen. Das dürfte sich auch positiv auf die juristische Lage des Betreibers auswirken, sollte es bei diesem Szene-Hoster einmal knallen.
RapidShare & Uploaded warten auf finales Urteil
RapidShare und Uploaded warten immer noch auf ihr Urteil. Christian Schmid von RapidShare hat seit September des Vorjahres noch nichts vom Strafgericht Zug (Schweiz) gehört. Wir werden sofort darüber berichten, sollte sich diesbezüglich etwas ergeben.
Sollte Uploaded.net höchstrichterlich in allen strittigen Punkten verlieren, ist es wahrscheinlich, dass sie auch die Stecker ziehen werden. Dann spätestens werden den Uploadern aber wirklich die Ideen für Online-Speicherorte ausgehen.
Der Markt für Szenehoster ist in Bewegung
Es ist momentan extrem viel in Bewegung, wie man sieht. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass bald ein oder mehrere neue Wettbewerber auf der Bildfläche erscheinen werden, um das bestehende Vakuum zu füllen. Es gibt viel Geld zu verdienen, nur ist das Risiko ungleich größer als noch vor fünf oder zehn Jahren. Sollten sich die Betreiber dann dazu entscheiden, dauerhaft in Deutschland leben zu wollen, kann ihnen keiner mehr helfen. Das zumindest sollte man aus den Busts vom Cyberbunker und Share-Online lernen, dass man solche Geschichten nicht mehr innerhalb Deutschlands steuern darf. Sobald das Ding durch die Decke geht, sollte man besser schnell das Weite suchen.
Beitragsbild Simon Zhu, thx! (unsplash licence)
Tarnkappe.info