Stoned100, Darknet, Notebook
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Stoned100: Bedburger verkaufte Drogen für 185.000 Euro

Dirk A. aka Stoned100 muss sich vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, gewerbsmäßig Drogen gehandelt zu haben.

Seit Montag muss sich der 43-jährige Dirk A. vor dem Kölner Landgericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, unter dem Benutzernamen Stoned100 im Darknet einen gewerbsmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zu haben. Er soll sich damit „eine Einnahmequelle von erheblichem Umfang“ erschlossen haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte 185.000 Euro umgesetzt hat, berichtet der Kölner Stadtanzeiger.

Razzia bei Stoned100

Zu der im Oktober 2017 bei Dirk A. durchgeführten Hausdurchsuchung fanden die Ermittler sowohl in der Wohnung, als auch in seiner Garage ein großes Drogenlager vor. Sie konfiszierten dort rund 13 Kilogramm Amphetamin, neun Kilogramm Cannabis, sechs Kilogramm Ecstasy und 137 Gramm Kokain, teils als Rohmasse. Auf Nachfrage des Richters begründete er die vorgefundene Menge damit, dass er sich auf einen Schlag gleich viele Drogen besorgt hätte, um sie dann in kleinen Rationen weiter zu veräußern. Auf seinem Computer entdeckten die Ermittler Listen mit den Adressen seiner Kunden. Zudem nahmen die Beamten ein Luftgewehr mit Munition und ein Klappmesser mit.

60 nachgewiesene Fälle von Drogenhandel

Die Kölner Staatsanwaltschaft wirft dem Bedburger 60 Fälle von illegalem Drogenhandel vor. Stoned100 hat die meisten davon bereits zugegeben. Er bestreitet lediglich fünf Fälle, die bereits mehrere Jahre zurückliegen. Die umfangreichen Ermittlungen brachten zutage, dass der Angeklagte die Drogen per Brief. Darunter mal ein Gramm Kokain nach München, dann 50 Gramm Haschisch nach Chemnitz oder 20 Ecstasy-Pillen nach Berlin, oder per Paket, wie ein Kilo Amphetamin an eine Packstation in Pirmasens, versandte. Er lieferte nicht nur bundesweit, sondern hatte zudem noch weitere Kunden in Österreich, Belgien, Frankreich und in der Schweiz. Stets versah er die Sendungen mit einem fiktiven Adressaufkleber. „Print und Office Store“ aus Duisburg. Seinen Sendungen legte der 43-Jährige Rechnungen bei, die sich bespielsweise auf Druckerpatronen bezogen. Seine Kunden bezahlten meistens mit Bitcoin.

Gericht erwägt Unterbringung in einer Entziehungsanstalt

An die Polizei verraten wurde Dirk A. aka Stoned100 durch einen Spitzel aus seinem Umfeld. Der 43-Jährige ist bereits einschlägig vorbestraft. Er saß schon einige Jahre im Gefängnis. Aktuell sind noch zwei Verhandlungstage vorgesehen. Da der Angeklagte drogenabhängig ist, erwägt man nun eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt.

Bildquelle: stevepb, thx! (CC0 Public Domain)

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.