Alpha-PVP Russland
Alpha-PVP Russland

Alpha-PVP: Russische Drogen im Wert von 100 Mio. EUR beschlagnahmt

Russland: Ermittler haben in dem Dorf Obukhovets, östlich von St. Petersburg, mehrere Tonnen der Droge Alpha-PVP in einem Labor entdeckt.

Russland: Die Polizei stieß bei einer Razzia in dem Dorf Obukhovets, nahe Tosno, östlich von St. Petersburg, auf über zwei Tonnen der Droge Alpha-PVP in einem Drogenlabor. Zudem hat man 5,8 Tonnen der nicht ungefährlichen Droge im noch unfertigen Zustand sichergestellt. Der Wert der beschlagnahmten Rauschmittel beläuft sich auf rund sieben Milliarden Rubel (100 Millionen Euro). Bei der Durchsuchung wurden drei Verdächtige festgenommen, teilte das russische Innenministerium am Freitag mit.

Droge Alpha-PVP gefährlicher als Crystal Meth

Die synthetisch hergestellte, in Drogenkreisen auch als Flakka, Cloud 9, Monkey Dust, Magic, Cannibal, MTV, Super Coke, Flex, Peeve oder Badesalz bekannte, Droge Alpha-PVP wird zu einem immer größeren Problem. Sie ist sowohl billig, zudem gibt sie einem das Gefühl, unbesiegbar zu sein, und macht obendrein extrem schnell süchtig. Der Stoff ist seit etwa 2008 im Umlauf. Experten sehen in der mittlerweile verbotenen Substanz, die vor einigen Jahren noch legal in Badesalz enthalten war, immerhin eine noch größere Gefahr als in Crystal Meth. Das in Reinform körnige bis pudrige weiße Pulver gehört, wie Crystal Meth oder Ecstacy, zu den Amphethamin-Abkömmlingen. Es wirkt stimulierend bis aufputschend, dann einhergehend mit Halluzinationen, Bluthochdruck und Herzflimmern. Auf psychischer Ebene wirkt MDPV zunächst euphorisierend. Eine Überdosierung kann sich infolge in extrem aggressivem Verhalten zeigen, das zu einem Horrortrip, auch für Außenstehende, werden kann.

Russlands Ziel ist das Aufspüren der Darknet-Vertriebswege von Drogen

Der durch die russische Polizei beschlagnahmte Drogenfund inklusive Alpha-PVP gilt als der zweite große Fund binnen kurzer Zeit. Irina Wolk, Sprecherin des russischen Innenministeriums, informierte, dass Ermittlungsmaßnahmen ergriffen werden, „um Kanäle für den Verkauf verbotener Substanzen aufzuspüren“. Vor diesem Hintergrund plant das russische Innenministerium für kommendes Jahr die Gründung einer Spezialeinheit zum Kampf gegen den Drogen-Onlinevertrieb, denn das Rauschmittel wird hauptsächlich über Darknet-Markets vertrieben. Gemäß der Angaben von dp.ru waren mehr als drei Tonnen der Drogen bereits für den Verkauf vorbereitet. Gleichfalls konnten bei der polizeilichen Durchsuchung auch die für die Drogenherstellung benötigten Instrumente sowie zwei Lastwagen und ein Gabelstapler sichergestellt werden.

Foto fsHH, thx!

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.