romuniverse.com Screenshot
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RomUniverse fordert von Nintendo Schadenersatz in Millionenhöhe

Anstatt Nintendo aufgrund einer Klage zu entschädigen, möchte der RomUniverse-Betreiber, dass die Spielefirma stattdessen zahlt.

Verlangte Nintendo im September letzten Jahres noch erheblichen Schadenersatz wegen Marken- und Urheberrechtsverletzungen vom mutmaßlichen Betreiber des Portals RomUniverse.com, so drehte Matthew Storman nun den Spieß einfach um. Anstatt Nintendo zu entschädigen, möchte er, dass die Spielefirma stattdessen zahlt, berichtet TorrentFreak.

Ist das  Geschäftsmodell von RomUniverse geschäftsschädigend für Nintendo?

RomUniverse wirbt damit, die beste RomSite des Universums zu sein. Hier werden englischsprachige Filme, E-Books, Android Apps und zahlreiche Schwarzkopien in verschiedenen Formaten für unterschiedliche Spielkonsolen von Nintendo, Sega und Sony angeboten. Ein Download pro Woche steht kostenlos zur Verfügung. Für einmalig 30 US-Dollar bekommen User Zugriff auf alle Dateien des umfangreichen Archivs. Laut Klage wurden dort fast 300.000 Kopien von schwarzkopierten Nintendo Switch-Spielen und mehr als 500.000 Kopien von illegalen Nintendo 3DS-Spielen heruntergeladen. Auf der Seite haben sich ca. 375.000 User registriert.

Nintendo reicht Klage ein und fordert Schadenersatz

In einer Klage forderte Nintendo beim Bundesgericht in Kalifornien vom RomUniverse-Betreiber einen gesetzlichen Schadenersatz von 150.000 US-Dollar pro illegal hochgeladenem Nintendo-Spiel. Außerdem besteht man auf Zahlung bis zu 2.000.000 US-Dollar pro begangener Markenrechtsverletzung. Im Endergebnis liegt der Schaden bei weit über 100 Millionen US-Dollar. Nintendo wollte zudem mit einer einstweiligen Verfügung RomUniverse.com endgültig vom Netz bekommen. Auch die Domain sollte anschließend in Nintendos Besitz übergehen.

In der Begründung führte der japanische Spiele-Gigant an, RomUniverse wäre eines der „meistbesuchten und berüchtigtsten Online-Portale für schwarzkopierte Nintendo-Videospiele“. Matthew Storman profitiere von diesen Urheberrechtsverletzungen, indem er kostenpflichtige Premium-Accounts anbiete, mit denen die Nutzer ohne Limit beliebig viele Spiele herunterladen können:

„Die Website gehört zu den meistbesuchten Online-Seiten für raubkopierte Nintendo-Videospiele. Über die Webseite vervielfältigen, vertreiben, monetarisieren und bieten die Beklagten Tausende von illegalen Kopien von Nintendos Videospielen zum Download an.“

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Banner von RomUniverse.com

David gegen Goliath: RomUniverse-Betreiber verteidigt sich vor Gericht selbst

Matthew Storman entschied, sich vor Gericht selbst zu verteidigen. Storman begegnete Nintendos Behauptungen vergangenen Oktober mit einem ausführlichen Antrag auf Klage-Abweisung. Er bestritt dabei nicht, am Betrieb von RomUniverse beteiligt zu sein. Jedoch sieht er sich selbst als Dienstleister, der nicht Teil des eigentlichen Forums sei. Im Gegenteil behauptet er, durch die Safe-Harbor-Bestimmungen des DMCA geschützt zu sein. Seine Verteidigung scheiterte schließlich, nachdem Nintendos Anwälte sie durch Gegenargumente auseinanderpflückte. Das Gericht entschied damals, dass Storman sich den Anklagen stellen sowie eine Antwort auf Nintendos Beschwerde einreichen müsse.

Gegenwärtig folgte Storman den Anweisungen des Gerichts und legte seine Antwort auf Nintendos Klage beim kalifornischen Bundesgericht vor. Immer noch ohne Anwalt, hält er an seiner Unschuldsbehauptung fest und bestreitet alle Piraterie-Vorwürfe vonseiten Nintendos. Storman gibt an, er sei nicht für Nutzer-Uploads verantwortlich. Zudem stünde es Nintendo frei, DMCA-Löschaufforderungen zu stellen. Dem käme er jederzeit nach:

„Der Beklagte kennt den Inhalt nicht. Darüber hinaus kann Nintendo die Entfernung von Material beantragen, von dem nach Treu und Glauben angenommen wird, dass es einen Verstoß darstellt. Der Angeklagte erhält möglicherweise potenzielle Mitgliedsbeiträge, solange Nintendo nicht das gesamte Material entfernt“.

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RomUniverse-Betreiber beantragt: Nintendo soll zahlen, nicht er

Desweiteren argumentiert er, dass Nintendo gerne von seiner kostenlosen Werbung profitiere, jedoch Millionen an Schadensersatz wegen ungerechtfertigter Vorwürfe von ihm fordere. Deshalb dreht er den Spieß um und verlangt im Gegenzug nun von Nintendo Schadensersatz. Er besteht auf 150.000 Dollar pro urheberrechtlich geschütztem Werk sowie zwei Millionen für jeden falschen Vorwurf von Markenrechtsverstößen. Darüber hinaus möchte Storman eine dauerhafte Genehmigung von Nintendo für „das Kopieren, Verteilen, Verkaufen, Aufführen, Anzeigen, Spielen oder anderweitige Verwenden einer Kopie“ von urheberrechtlich geschützter Nintendo-Software.

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Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.