Seit Freitag läuft in ganz Brasilien die Operation 404. Hunderte einschlägig bekannte Apps, Domains und Webseiten haben die Behörden gesperrt.
Seit Freitag läuft in ganz Brasilien die Operation 404. Hunderte einschlägig bekannte Apps, Domains und Webseiten haben die Behörden gesperrt. Ziel sind offenbar an erster Stelle die IPTV-Piraten des Landes. Zudem haben die Behörden im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen landesweit diverse Durchsuchungen durchgeführt und mehrere Haftbefehle erlassen.
Brasilien ist kein sicherer Hafen mehr…
Brasilien galt bislang als eine Hochburg für Piraten, das dürfte sich jetzt spätestens ändern. Das brasilianische Justizministerium gab anfangs bekannt, dass die „Suspendierungen“ 136 Webseiten und rund 100 Apps betreffen würden. Im Verlauf des Wochenendes ist die Anzahl aber kontinuierlich weiter gestiegen. Die umfangreiche Operation läuft in Begleitung von Mitarbeitern des US-Justizministeriums und US-Polizeibehörden wie dem ICE. Bei den Domain-Beschlagnahmungen sind Behörden aus Frankreich, Kanada und USA beteiligt. Seit letzten Freitag hat man in kurzen Abständen überall im Land mindestens 30 Durchsuchungs- und Pfändungsbeschlüsse vollstreckt. Daneben schloss man diverse Social Media Accounts, beschlagnahmte Domains und veranlasste bei Google & Co., dass Suchergebnisse von deren Index getilgt wurden. Der jetzigen massiven Operation 404 gehen Ermittlungen mehrerer Behörden über vier Monate voraus.
Operation 404: Kampfansage an die Piraten!
Die landesweite Aktion ist gedacht als klare Botschaft von Behörden und Polizeien an den digitalen Untergrund. Sie sollen sich in Brasilien nicht länger sicher fühlen. Die Namen der gesperrten Smartphone-Apps und Webseiten hat man nicht bekannt gegeben. Was genau mit den Online-Piraten geschehen ist, hat man auch nicht ausgeführt. Erste Webseiten wie Megacine Films gaben bei Twitter bekannt, dass sie sich aus Sicherheitsgründen zu einer Schließung ihres Dienstes entschlossen haben. Auch bei der illegalen Sport-Streaming Webseite Futemax kann man lesen, dass diese landesweit blockiert wird.
IPTV-Piraten am härtesten betroffen
Die News-Webseite Globo spricht mittlerweile von 210 Webseiten, die ins Visier genommen wurden. Bei den 100 betroffenen Apps soll es sich zumeist um Anwendungen aus dem Bereich illegales Streaming bzw. IPTV handeln. In Brasilien wurden in 12 Bundesstaaten Razzien durchgeführt und darüber hinaus mindestens acht Personen verhaftet. Die Staatsanwälte haben Haftbefehle gegen mutmaßliche Betreiber von solchen Portalen erteilt, die illegale TV-Programme veräußert haben. Nach Angaben von Torrentfreak kann es dadurch zu einem Freiheitsentzug von bis zu vier Jahren kommen. Erschwerend kommt die Geldwäsche der bislang unversteuerten (weil illegalen) Einnahmen hinzu.
Brasilien: 20 Mio. Haushalte nutzen illegale IPTV-Dienstleister
Nach Angaben des Justizministeriums in der Hauptstadt Brasília greifen landesweit bis zu 20 Millionen Haushalte über das Internet auf illegale Inhalte zu. Diesbzüglich fehle es an jeglichem Unrechtsbewusstsein oder aber die Nutzer wüssten nicht, welche Dienste legitim seien und welche nicht.
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