Asylanten
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Die Asylanten werden im Netz ankommen – Spiegelbest kommentiert

Die sozialen Veränderungen in Deutschland werden so groß sein, dass das Netz wird Stellung beziehen müssen zum Thema Asylanten.

Das Thema Krieg ist ein ernstes Thema. Es besitzt quasi einen negativen Unterhaltungswert. Es hilft aber nichts. Wer über Flüchtlinge bzw. Asylanten redet, muss über Zerstörung reden. Und er muss darüber reden, dass der Krieg ein Geschäft ist. Was für den Einzelhandel Weihnachten ist, ist für die Rüstungshersteller der Krieg: die beste aller Geschäftslagen. So wenig wie Einzelhändler an das Christuskind glauben, so wenig glaubt ein Rüstungshersteller an Freiheit und Demokratie.

Begrüßen wir die Neuankömmlinge oder verfluchen wir sie !?

Weil der Gegner im Roten Osten aufgegeben hat, war unvorhersehbar der sogenannte Kalte Krieg, der Waffengang der totalen Bedrohung zu Ende gegangen. Wir wissen – es musste eine neue Bedrohung her. Dabei gab es keine Bedrohung, die aus sich heraus eine Bedrohung gewesen wäre. Erst hieß der Gegenspieler Saddam Hussein, dann Bin Laden. Wie wir uns an ein Weihnachtsgeschäft gewöhnt haben, das schon im Herbst loskitscht, haben wir uns an Kriege gewöhnt, denen ein wenig die Inbrunst fehlt. Vorsichtig ausgedrückt.

Eine neuerliche Bedrohung heißt IS. Ich sage nicht, dass wir es mit einer bloßen Umdekorierung der Schaufenster zu tun haben. Ich stelle nur fest, dass US-Army und IS auf beiden Seiten amerikanische Waffen kaufen und verbrauchen. Wer immer diese Waffen herstellt, dem dürfte es im Augenblick festlich zumute sein. Ehe ich mich dem Thema Flüchtlinge widme, muss einfach gesagt werden, dass wir eine Aufführung sehen. Es sei jedem überlassen, ob er die Aufführung für eine spannende Liveshow hält oder für eine Neuinszenierung.

In jedem Fall ist das Flüchtingselend ein Abfallprodukt der augenblicklichen Geschäftslage. Wo Gewinne sind, da entstehen Kosten. Die einen verkaufen ihre Waffensysteme, die anderen verlieren ihre Heimat. Die Gewinne sind gigantisch, die Kosten sind es nicht weniger. Das Thema Flüchtlinge wird leicht vorhersehbar ein Megathema werden. Schaut euch einfach nur die Schätzungen an, die sich von Wochenende zu Wochenende ändern. Entweder wissen die Politiker nicht, wovon sie reden. Oder sie wollen ihre Bürger langsam an die Dramatik der Entwicklung heranführen.

Was bleibt uns? Wir könnten das Asylrecht abschaffen (wie die Engländer es vorhaben) und die Grenzschranken herunter lassen. Wir können aber nicht das Asylrecht behalten und gleichzeitig die Asylanten los werden. Das wird nicht gehen! Für die augenblicklich millionenfach stattfindende Heimatvertreibung ist unser Asylrecht geschaffen worden. Die Eintreffenden sind echte Asylanten, ohne jeden Zweifel. Auf sie trifft voll und kaum strittig unser Asylrecht zu.

Dies wird kein Offline-Thema bleiben!

Diese Menschen werden bleiben! Keine Schikane wird sie verleiten, in ihre Heimat zurückzukehren (falls es diese noch gibt). Sie werden das Erscheinungsbild unserer Städte verändern. Neben der deutschen Oma mit dem Rollator werden fremdländisch anmutende Kinder durch die Straße rennen. Viele organisatorische Probleme – wie Sprachunterricht und berufliche Eingliederung – sind völlig ungelöst. Manch eine utopisch-heimelige Fördermittelmaßnahme wird echter Sozialarbeit und energischem Sprachunterricht weichen müssen.

Lasst uns dabei nicht die Neubürgern aus dem Osten der EU vergessen, die genauso volle Rechte bei uns genießen wie wir in ihren Ländern! Wenn Politiker über Asylanten reden, verschweigen sie nämlich gerne, dass die Neubürger ein eigenes Thema sind. ‚Wir heißen diese Menschen willkommen!‘ gibt es nicht. Es handelt sich um zwei getrennte Veranstaltungen. Es handelt sich um Zahlen, die sich addieren.

Die Veränderung in unseren Städten wird so sichtbar, die Umschichtung von Mitteln wird so spürbar sein, dass Asyl und Zuwanderung keine Offline-Themen bleiben werden. Sie werden im Netz ankommen. Wir werden Stellung beziehen müssen. Begrüßen wir die Neuankömmlinge oder verfluchen wir sie!?

Bildquelle: Shutterstock, thx!

P.S.: Spiegelbest versuchte damals unerkannt unter dem Namen Watchdog zu bloggen, er wurde aber sehr schnell demaskiert. Mehrere Leser erkannten sofort seinen Stil.

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