Kim Dotcom
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Kim Dotcom: Megaupload-Gründer verlässt seine Villa

Schon bald zieht Kim Dotcom aus der Villa im Wert von 30 Mio. Australischen Dollar aus. Sein neues Domizil ist eine Wohnung im Hafenviertel von Auckland.

Demnächst zieht Kim Dotcom aus der Villa im Wert von 30 Millionen Australischen Dollar aus. Sein neues Domizil ist eine Wohnung mit vier Schlafzimmern, gelegen im Hafenviertel von Auckland, genannt Princes Wharf. Derweil kämpft man noch immer um den Erhalt der beschlagnahmten Daten von Megaupload. Schon bald wird über die Auslieferung von Kim nebst Mathias Ortmann, Finn Batato und Bram van der Kolk entschieden.

Der New Zealand Herald berichtet heute in einem Artikel über die Umzugspläne des „Internet Moguls“ Kim Dotcom. Er wird künftig auf zwei Schlafzimmer verzichten müssen, sobald er ins Zentrum von Auckland gezogen ist. Da er das Anwesen von Richard und Ruth Bradley nicht kaufen kann, muss er ausziehen. Bislang zahlte er eine Million Australische Dollar Miete pro Jahr. Dotcom gibt sich wie üblich medienwirksam. Als er seinem Ältesten von den Umzugsplänen erzählt hat, habe dieser viele Fragen gestellt und angefangen zu weinen. Dotcoms Frau wohnt sowieso woanders.

Die Tagesmütter und Schulen tauscht man nicht aus. Der Schaden, der durch die Veränderung ausgelöst wird, soll so gering wie möglich gehalten werden, erklärte Dotcom (ehemals Kim Schmitz) gegenüber der neuseeländischen Presse. Dem Herald gegenüber gab er bekannt, er plane zum Wohl seiner Kinder irgendwann wieder in die riesige Villa einzuziehen. Laut dem Mietvertrag wäre der Kaufpreis im Februar 2016 fällig geworden. Jetzt seine Heimat zu verlieren sei eine bittere Pille, sagte er. Auch habe er die Anzahl der Beschäftigten drastisch reduziert.

US-Auslieferungsverfahren: Verteidigung von Kim Dotcom zulässig

In der Anhörung des Auslieferungsverfahrens der Megaupload-Betreiber wurde von der Gegenseite beantragt, das komplette Verteidigungsverfahren von Dotcom für unzulässig zu erklären. Damit hätte der Megaupload-Mitbegründer gänzlich ohne Verteidigung dagestanden. Der Richter hat den Antrag des US-Justizministeriums mit dem Hinweis abgelehnt, er setze sich für ein faires Verfahren ein. Im Fall einer Auslieferung von Dotcom, Ortmann, Batato und Bram van der Kalk drohen den Angeklagten langjährige Haftstrafen wegen gemeinschaftlich begangener Urheberrechtsverletzungen und weiterer Vorwürfe der Anklage.

Megaupload: Werden die Daten doch noch gerettet?

Fast vier Jahre nach der Beschlagnahmung gibt es nun einen neuen Versuch, an die in Virginia beschlagnahmten Server bei Carpathia Hosting zu gelangen. Der jetzige Eigentümer der Hardware, die Firma QTS, hatte im August beantragt, die Daten löschen zu dürfen. Ansonsten könne man die Server nicht zu eigenen Zwecken nutzen. Dies wurde mit Hinweis auf das noch laufende Verfahren und des drohenden endgültigen Datenverlusts mehrerer Megaupload-Nutzer abgelehnt. Die US-Regierung hat ebenfalls jede Verantwortung abgelehnt.

Man habe die entscheidenden Daten längst kopiert, somit wäre der Weg frei für eine neue Verwendung der Hardware. US-Bundesrichter Liam O’Grady hat nun dem ehemaligen Betreiber, der US-Regierung und der MPAA eine Liste von Fragen geschickt, die über den Verbleib der Daten entscheiden sollen. Dies ist nicht der erste und möglicherweise nicht der letzte Versuch, die beschlagnahmten Daten des Sharehosters zu retten.

Anmerkung

P.S.: Wer sich für weitergehende Details interessiert, sollte sich den informativen Artikel der Schweizer Handelszeitung über Mathias Ortmann durchlesen. Dieser bringt trotz des Alters einige Hintergründe zum Vorschein. Interessant ist auch das Interview mit einem der engsten Vertrauten von Dotcom, Finn Batato im NZ Herald.

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.