Ein Hundetelefon und eine Gebellerkennung auf KI-Basis könnten das Leben unserer Vierbeiner vielleicht in Zukunft etwas verbessern.
Während der Coronapandemie hatten viele Hunde das Vergnügen, dass ihre Frauchen und Herrchen mehr zu Hause waren als sonst. Nach dem Auslaufen der Homeofficepflicht im Sommer plagte den Vierbeiner aber dann wieder die Einsamkeit, wenn sie alleine zu Hause warten müssen.
Zum Glück werden die besten Freunde des Menschen durch das Wiederaufflammen der Pandemie und der Wiedereinführung der Homeofficepflicht jetzt wieder weniger alleine sein. Trotzdem möchte ich ein Hundetelefon und eine Gebellerkennung auf KI-Basis vorstellen. Diese könnte das Leben unserer Vierbeiner vielleicht in Zukunft etwas verbessern.
Beruhigung für die Vierbeiner: TinyML-Hundegebellstopper
Der Machine-Learning-Bastler Nathaniel F hat mithilfe von zwei Arduinos, einem kleinen SD-Audioplayer und einem Lautsprecher eine Gebellerkennung gebastelt. Sein Hund hatten sich an dauerhafte Anwesenheit gewöhnt und hatte nun Trennungsangst, worauf sie, sobald sie alleine war, mit lautstarkem Bellen reagierte.
Als Lösung hat er mit der Edge Impulse Studio ein TinyML-Modell trainiert. Dieses reagiert dann auf Gebelle und soll seinen Vierbeiner per Sprachausgabe beruhigen.
Für das Training des Modells verwendete er mehrere frei verfügbare Audiosets mit passenden und unpassenden Geräuschen. Das optimierte Modell hatte eine Größe von circa 77 kB im Flash-Speicher und 7,7 kB im RAM. Die Latenz liegt bei 45ms bei einer Genauigkeit von 99 %. Das Edge Impulse Studio stellt auf Basis dessen eine Arduino-Bibliothek bereit, welche dann auf dem Arduino Nano 33 BLE Sense verwendet werden kann.
Mehr Details hat Nathaniel auf Hackster veröffentlicht. Im folgenden YouTube-Video zeigt er seine Lösung im Einsatz. (Vorsicht, der Anfang ist sehr laut!)
Internet für Hunde: Prototyp eines Hunde-Videotelefons
Bei uns Zweibeinern gehört die Videotelefonie mittlerweile für die meisten Menschen zum Alltag. Diese Technologie sollen unsere liebsten Vierbeiner in Zukunft auch nutzen können. Die Forscher Ilyena Hirskyj-Douglas (Universität Glasgow, UK), Roosa Piitulainen (Aalto Universität, Finnland) und Andrés Lucero (Aalto Universität, Finnland) haben dazu einen Prototyp eines Hunde-Videotelefons namens DogPhone entwickelt.
Das DogPhone besteht aus einem Laptop und einem weichen Ball, der über eine Bewegungserkennung verfügt. Nimmt der Hund den Ball nun auf, ertönt ein Klingeln auf dem Laptop. Der Besitzer wird daraufhin über eine Videotelefonie-Software angerufen. Der Besitzer kann dann entscheiden, ob er den Anruf seines Liebsten dann entgegennimmt.
Das System soll zeigen, dass Hunde Technologie verwenden können. Ein soziales Medium für Hunde, FaceBark, muss zwar erst noch geschaffen werden, aber Hirskyj-Douglas sagte, sie könne sich eine Zukunft vorstellen, in der sich Hunde gegenseitig anrufen könnten.
Testsubjekt des Systems DogPhone war Hirskyj-Douglas neunjähriger schwarzer Labrador Zack. Er durfte es 16 Tage lang ausprobieren. Dabei kam es mehrfach vor, dass Zack den Anruf scheinbar nur aus Versehen auslöste, da er auf das Videobild seines Frauchens häufig nicht reagierte. Ob das nur die Meinung von uns Menschen ist oder Zack es nur wichtig war, das Gefühl zu haben, dass jemand da ist bleibt offen.