Ein Überwachungsstaat wie China möchte natürlich nicht, dass andere Staaten Geheimnisse haben. Daher werden nun Spione über LinkedIn gesucht.
Dass ein Überwachungsstaat wie China gerne internes Wissen über Pläne anderer Staaten hätte, ist natürlich klar. Über die Business-Plattform LinkedIn versucht China nun an Informationen zu kommen.
Geheimdienste nutzen LinkedIn
In Berufsnetzwerken wie LinkedIn geht es darum neue Kontakte zu knüpfen und sich somit auf karrieretechnischer Ebene weiterzuentwickeln. Dies macht sich nun auch der Überwachungsstaat China zum Vorteil, denn über das Netzwerk können chinesische Geheimdienste gezielt bestimmte Personen anvisieren, welche unter Umständen über internes Wissen zu für China relevanten Themen verfügen.
Rekrutierung von Spionen per Mausklick
Auf diese Art und Weise können kostengünstig und ohne viel Aufwand potenzielle Spione rekrutiert werden, weil es in diesem Fall nicht mehr braucht, als das Versenden einer Freundschaftsanfrage. Die New York Times schrieb dazu folgendes:
Ausländische Agenten nutzen soziale Medien, um Massen zu rekrutieren. LinkedIn sei ein erstklassiges Jagdrevier, sagen westliche Spionageabwehrbeamte. Geheimdienste in den USA, Großbritannien, Deutschland und Frankreich haben Warnungen vor ausländischen Agenten herausgegeben, die sich an Tausende von Nutzern auf der Website wenden. Laut offiziellen Angaben sind chinesische Spione am aktivsten.
„Wir haben gesehen, wie Chinas Geheimdienste dies im großen Stil taten“, sagte William R. Evanina, der Direktor des Nationalen Zentrums für Spionageabwehr und Sicherheit, einer Regierungsbehörde, die Auslandsspionage aufspürt und Unternehmen auf mögliche Infiltration hinweist. „Anstatt Spione in die USA zu entsenden, um ein einzelnes Ziel zu rekrutieren, ist es effizienter, in China hinter einem Computer zu sitzen und Freundschaftsanfragen mit gefälschten Profilen an Tausende von Zielen zu senden.“
Aufspürung potenzieller Spitzel über deren Beruf
Da LinkedIn ein Berufsnetzwerk ist, kann man dort einsehen, welcher Arbeit eine dort angemeldete Person nachgeht. Dass Geheimdienste hier nichts weiter tun müssen, als bestimmte Berufsgruppen anzuvisieren, gestaltet die Sache relativ einfach. Denn selbst wenn sich niemand finden lässt, der einem die gewünschten Informationen liefern kann, so hat man immerhin nichts verloren.
LinkedIn: auch andere soziale Netzwerke sind ein Ziel
Doch nicht nur LinkedIn wird für diese Art der Rekrutierung verwendet. Laut der New York Times verwenden chinesische Geheimdienste auch Netzwerke wie Facebook oder Twitter. Auch bei Facebook oder Twitter lässt sich der Arbeitsplatz des ein oder anderen Nutzers leicht herausfinden. Somit ist es keine Überraschung, dass auch diese Netzwerke für die Geheimdienste mehr als nur interessant sind.
Foto Msporch, thx!
Tarnkappe.info