Dem Bundeskriminalamt (BKA) gelang eine erfolgreiche Razzia gegen Underground-Foren; zahlreiche Rechner wurden Beschlagnahmt und Verdächtige festgenommen.
Dem Bundeskriminalamt (BKA) ist ein erfolgreicher Einsatz gegen deutschsprachige Underground-Foren gelungen. Fünf entsprechende Plattformen wurden vom Netz genommen, zahlreiche Verdächtige festgenommen.
Erfolgreiche Razzia in mehreren Ländern
Das BKA hatte gegen die Underground-Foren zusammen mit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt. Letzte Woche wurden dann anhand der gesammelten Hinweise Razzien durchgeführt. Am 23. und 24. Februar wurden Räumlichkeiten nicht nur in zwölf Deutschen Bundesländern, sondern auch in Bosnien-Herzegowina, der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden, Litauen und Russland durchsucht. Neun dringend Tatverdächtige wurden festgenommen, zahlreiche Computer und Speichermedien – sowie andere Gegenstände, darunter Geld, Betäubungsmittel und sogar eine Schusswaffe – beschlagnahmt.
Drogen, Waffen und Cybercrime
In den betreffenden Undergorund-Foren wurden, wie das BKA in seiner Pressemitteilung berichtet, „illegale Güter wie Waffen, Betäubungsmittel (z.B. Heroin, Kokain, Cannabis, Amphetamine, Ecstasy), Falschgeld, gefälschte amtliche Ausweise (z.B. deutsche, niederländische und italienische Personaldokumente) und ausgespähte Daten (z.B. Kreditkarten- und Online-Banking-Daten und „gehackte“ Zugänge zu verschiedenen Internetdiensten)“ angeboten. Auch illegale Streaming-Dienste warben auf den Foren um Kunden.
Daneben wurden in den Foren auch klassische Cybercrime-Dienstleistungen offeriert. Technisch versierte Online-Kriminelle infizierten gegen Bezahlung Computer mit Schadsoftware, führten DDoS-Angriffe durch und stellten Tutorials für verschiedene illegale Hacks zur Verfügung.
Underground-Foren vom Netz genommen
Mehrere Underground-Foren hat man im Zuge der Aktion vom Netz genommen. Das BKA beschlagnahmte „mehrere Server in Frankreich, den Niederlanden, Litauen und Russland, auf denen kriminelle Online-Marktplätze betrieben wurden“. Auf den betreffenden Domains ist derzeit nur noch ein Banner des BKA, das die Sicherstellung der Server erklärt, zu finden.
Keine Anonymität im Internet
Nach Ansicht des BKA ist die erfolgreiche Razzia „ein erneuter Beweis dafür, dass es im Internet keine vollständige Anonymität gibt, auch nicht im sog. Darknet“. Wie genau es den Ermittlungsbehörden gelang, die Server und deren Betreiber ausfindig zu machen, erklärt die Behörde nicht – und wird das wohl auch in Zukunft nicht tun, um zukünftige Ermittlungserfolge nicht durch Offenlegen der eigenen Methoden zu gefährden.
Tarnkappe.info