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Bildquelle: Piqsels

OnionShare 2.3.1: Files über das Tor-Netzwerk anonym austauschen

OnionShare hat der Entwickler Micah Lee erneut verbessert. Er spendierte dem Client neben mehreren Transfers gleichzeitig einen sicheren Chat.

Wer nach einer sicheren Methode gesucht hat, um Dateien ohne Aufdeckung der eigenen Identität zu sharen, stand in der Vergangenheit vor einer schier unlösbaren Aufgabe. Die plattformübergreifende Software OnionShare hat man nun erneut verbessert. Der Entwickler spendierte dem Client auch einen sicheren Chat mit Dritten. Außerdem sind nun mit einem Client mehrere Transfers gleichzeitig möglich.

Neu: Tabs für verschiedene Aufgaben von OnionShare

Micah Lee stellt in seinem persönlichen Blog die Neuheiten von OnionShare 2.3.1 vor. Das Tool ermöglicht den Versand und Empfang einzelner Dateien bzw. Archive oder ganzer Ordner über das Tor-Netzwerk. Mit dem Update hat er die Software mit weiteren nützlichen Funktionen ausgestattet.

Wer Dritten etwas uploaden will, muss lediglich angeben, welche Datei oder welches Verzeichnis transferiert werden soll. OnionShare erzeugt dann eine Adresse, die mit http://onionshare anfängt. Rein theoretisch könnte man jetzt ein Forum aufziehen und alle Uploads darin posten, womit Dritte darauf zugreifen könnten. Seit der neuen Version kann man mehrere Tabs öffnen.

Das System hat man der Benutzung von Browsern nachgeahmt. Das heißt, dass man in der Folge gleichzeitig mehrere Dateien hoch- oder herunterladen kann. Für den Download benötigt man natürlich wieder die Adresse, die man in einem Forum austauschen könnte. Die Teilnehmer der Transfers können die IP-Adresse des anderen nicht sehen, weil alle Daten automatisch über das Tor-Netzwerk übertragen werden. Fertige Downloads deaktivieren die OnionShare-Adresse nicht mehr, wenn man das nicht wünscht. Dann könnte man die Dateien so lange zum Download anbieten, so lange der eigene Computer angeschaltet bzw. online bleibt.

OnionShare
Die verschiedenen Funktionen von OnionShare. Das Programm läuft auch auf Deutsch!

Sicherer Chat ohne Spuren zu hinterlassen

Micah Lee hat seinem Programm jetzt auch einen Chat-Modus spendiert. Wieder erzeugt man eine zufällige OnionShare-Adresse, die alle Kommunikationspartner benötigen. Der Chat findet dann aber im Tor Browser statt. Nach Eingabe der Onion-Adresse ändert man blanching-tucking auf den gewünschten Namen. Entweder Dritte sind schon da oder aber man wartet auf weitere Gesprächspartner. Mittels OnionShare kann man den Chat Server nach Wunsch jederzeit wieder anhalten. Auch hier ist nicht einsehbar, welche IP-Adresse die anderen Personen oder der Betreiber des Chat Servers benutzen.

Auch das Hosten einer eigenen statischen Webseite über das Tor-Netzwerk ist darüber ganz einfach möglich. Doch auch hier gilt: Geht mein PC offline, ist auch meine Seite offline. Entweder die Stromrechnung spielt keine Rolle, man mag das zarte Rauschen im Hintergrund oder aber die Webseite ist eh nichts für die Ewigkeit. Man hat die Wahl. Die Einrichtung ist zumindest denkbar simpel.

Neugierig geworden?

OnionShare für Linux, macOS und Windows kann man für lau von hier herunterladen. Wer möchte, kann sich für die Menüpunkte zwischen zahlreichen Sprachen entscheiden: Deutsch ist übrigens auch dabei.

Soweit, so gut. Und wann startet ihr das dazu passende Forum? Wäre es nicht mal an der Zeit, den Sharehostern, die eh nur Kohle machen wollen, den Garaus zu machen?

Oder ist euch das System schlichtweg zu instabil, weil die Files verschwinden sofern die Uploader offline gehen? Was meint ihr? Schreibt mir eure Meinung bei uns im Forum!

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.