US-Präsident Donald Trump will seine Steuererklärung nicht veröffentlichen. WikiLeaks ist darüber verärgert und ruft zum Leaken auf.
US-Präsident Donald Trump (Republikaner) will seine Steuererklärung nicht veröffentlichen. Für einen US-Präsidenten ist das äußerst ungewöhnlich. Mit seiner Geheimniskrämerei verärgert Trump unter anderem die Whistleblowing-Website WikiLeaks, die nun dazu aufruft, Trumps Steuererklärung zu leaken.
Keine finanzielle Transparenz für Donald Trump
In den USA ist es seit 40 Jahren üblich, dass das Staatsoberhaupt seine Steuererklärung veröffentlicht. So sollen dessen finanzielle Verpflichtungen und Beteiligungen offen gelegt werden. Donald Trump plant nun jedoch, mit dieser Tradition zu brechen – obwohl er im Wahlkampf noch das Gegenteil versprochen hatte. Angeblich haben seine Rechtsberater ihm zu diesem Schritt geraten.
Umfragen zufolge findet die Mehrheit der US-Bevölkerung, dass Trump seine Steuererklärung veröffentlichen sollte. Dieser Ansicht sind 73% der Gesamtbevölkerung und auch 53% der Republikanerinnen und Republikaner. Mittlerweile gibt es eine Petition, die Trump zur Veröffentlichung der Steuererklärung auffordert. Diese hat bereits knapp 300.000 Unterschriften.
Trumps Team behauptet jedoch, die Entscheidung des Präsidenten sei den Menschen egal. Trumps Beraterin Kellyanne Conway sagte gegenüber Journalisten: „Das hat die Menschen nicht gekümmert. Sie haben ihn gewählt, und lassen Sie mich das ganz klar sagen: den meisten Amerikanern… ist es sehr wichtig, wie ihre Steuererklärungen aussehen werden, während Präsident Trump im Amt ist, nicht, wie seine aussehen.“
WikiLeaks is not amused
Trumps Entscheidung gegen die finanzielle Transparenz hat das Team der Whistleblowing-Website WikiLeaks verärgert. Bislang schienen Trump und WikiLeaks recht gut miteinander auszukommen. WikiLeaks-Chefredakteur Julian Assange äußerte sich mehrfach positiv über den damaligen Präsidentschafts-Kandidaten und heutigen US-Präsidenten – schon weil er bekanntermaßen eine Rechnung mit dessen politischer Gegnerin Hillary Clinton (Demokraten) offen hat. Während des Wahlkampfes veröffentlichte WikiLeaks mehrfach kompromittierende Informationen über Clinton. Dabei wurden unter anderem finanzielle Unregelmäßigkeiten bei der Clinton-Stiftung aufgedeckt. Diese betreibt die demokratische Politikerin zusammen mit ihrem Ehemann, Ex-US-Präsident Bill Clinton. Kritiker warfen WikiLeaks vor, es sei kein Zufall, dass ständig nur über Clinton inkriminierende Dokumente veröffentlicht würden. Den Aktivistinnen und Aktivisten wurde vorgeworfen, bewusst gegen Clinton Stimmung zu machen. Zum Teil wurde ihnen deswegen sogar unterstellt, von Russland gelenkt zu werden.
Mit dieser Harmonie scheint es nun jedoch vorbei zu sein. WikiLeaks ist verärgert über Trumps intransparentes Verhalten. Auf Twitter forderte WikiLeaks sogar dazu auf, Trumps Steuererklärung zu leaken.
Trump Counselor Kellyanne Conway stated today that Trump will not release his tax returns. Send them to: https://t.co/cLRcuIiQXz so we can.
— WikiLeaks (@wikileaks) January 22, 2017
Es bleibt abzuwarten, ob jemand dieser Aufforderung nachkommen wird. Auch dürfte es spannend sein, zu sehen, ob Donald Trump seine Sympathien bei WikiLeaks nachhaltig verspielt.
Tarnkappe.info