Die von WikiLeaks veröffentlichten Podesta-Mails belasten Bill Clinton, private und gemeinnützige Tätigkeiten vermischt und sich so bereichert zu haben.
Die Whistleblowing-Plattform WikiLeaks hat neue Dokumente veröffentlicht. Diese könnten wieder einmal zum Problem für die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton werden. Der Leak deckt auf, dass Bill Clinton – Hillarys Ehemann und in den 1990er-Jahren selbst US-Präsident – sich im Umfeld der Clinton-Stiftung nicht korrekt verhalten haben könnte. Anscheinend hat er ehrenamtliche und private Aktivitäten unzulässig vermischt und sich so womöglich bereichert.
Unregelmäßigkeiten bei der Clinton-Stiftung
Die von WikiLeaks veröffentlichten E-Mails stammen aus dem Account von Hillary Clintons Mitarbeiter John Podesta. Dieser war zeitweise selbst für die Clinton-Stiftung tätig.
Die Nachrichten bei Wikileaks legen nahe, dass Bill Clinton, der Gründer der gleichnamigen Stiftung, nach seiner aktiven Zeit in der Charity weiterhin großzügige Zuwendungen von dieser erhielt. So berichtete Clintons ehemaliger Berater Douglas Band im Jahr 2011, Clinton habe größere Geldbeträge und wertvolle Geschenke von Spendern der Stiftung erhalten. Zudem soll er für Berater- und Rednertätigkeiten extrem hohe Honorare erhalten haben. Insgesamt verdiente Clinton sich so wohl mehrere Millionen US-Dollar.
Die Stiftung als Belastung für Hillary Clinton
Die Clinton-Stiftung hat zweifellos wertvolle Beiträge unter anderem zur Bekämpfung von HIV/AIDS geleistet. Dennoch erweist sie sich für Hillary Clinton im Wahlkampf als große Belastung. Die Podesta-Emails sind nicht der erste Hinweis auf Unregelmäßigkeiten im Umfeld der Charity.
Hillary Clinton hat die Clinton-Stiftung mit ihrem Mann zusammen gegründet und war zeitweise für diese tätig. Es gibt jedoch bisher keine direkten Beweise dafür, dass sie über die möglicherweise kriminellen Aktivitäten dort bescheid wusste oder direkt von diesen profitierte.
Donald Trump profitiert
Hillary Clintons politischer Rivale, der Republikaner Donald Trump, nutzte wenig überraschend die Gelegenheit, um beide Clintons scharf zu kritisieren. „Wenn die Clintons bereit waren, mit ihrem Unternehmen Schindluder zu treiben, als sie nicht im Weißen Haus waren, stellt euch nur einmal vor, was sie im Oval Office tun werden“, sagte er bei einer Wahlkampfveranstaltung im umkämpften US-Bundesstaat Ohio.
Kritiker werfen WikiLeaks vor, mit seinen Veröffentlichungen Donald Trump in die Hände zu spielen. Der republikanische Präsidentschafts-Kandidat ist wegen seines teils irrationalen Verhaltens und seiner Ausfälle gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen extrem umstritten. Unter anderem hat er gegen Frauen, Muslime, Migranten und Homosexuelle gehetzt. Somit muss WikiLeaks auch von Unterstützern Kritik dafür einstecken, Trump in die Hände zu spielen.
WikiLeaks allerdings verteidigt sich gegen Vorwürfe der Parteinahme. Julian Assange hat mehrfach betont, dass er geheime Dokumente mit relevanten politischen Informationen stets veröffentlichen würde. Dabei sei es egal, welche Seite dadurch einen Nachteil habe. Somit sei es nur Zufall, dass bislang zahlreiche peinliche und belastende Dokumente über Hillary Clinton, aber keine über Donald Trump auf der Plattform veröffentlicht wurden. Die neuesten Diskussionen über die Clinton-Stiftung dürften jedoch die Debatte um den Wahrheitsgehalt dieser Aussage erneut anheizen.
Tarnkappe.info