Der Sharehoster KatFile verschickte E-Mails an alle Kundinnen und Kunden. Diese fordert man dazu auf, in ihr Unternehmen zu investieren.
Der Szenehoster KatFile existiert bereits seit einigen Jahren und besitzt vor allem im englischsprachigen Warez-Bereich einen recht großen Marktanteil.
Die Nutzerinnen und Nutzer von Katfile.com wurden gestern systematisch per E-Mail angeschrieben. In der Nachricht heißt es übersetzt:
„Nach mehreren Monaten ist der Investment-Service für (unsere) Filesharing-Projekte endlich gestartet. Wenn Sie über überschüssige und ungenutzte Ressourcen verfügen, können Sie in dieses Investitionsprogramm investieren und monatliche Gewinne über eine Bank oder eine Kryptowährung erhalten“.
Sollte man in einen Sharehoster wie KatFile investieren?
Mit Hilfe eines eigenen Online-Rechners (siehe Bild unten) soll es sogar möglich sein, die zu erwartenden Gewinne vorab zu ermitteln. Wer 2.000 US-Dollar in das Projekt investiert, soll in drei Jahren 3.554,85 US-Dollar erhalten. Aber nur, sofern man bis dahin von der Einlage keine Gelder abzieht. Das wäre tatsächlich eine ganze Menge!
Die Aktion von KatFile ist übrigens kein Phishing oder Fake, denn auf der Hauptseite des Szene-Hosters wurde als Menüpunkt „$$$ Investment“ hinzugefügt.
Was das Management mit dem investierten Geld im Detail vorhat, darüber lässt man die Empfänger der Rundmail im Unklaren. Auch erklärt man den Usern von katfile.com nicht, wie man zu derart hohen Gewinnerwartungen kommt.
Schwierige Zeiten für Sharehoster
In Zeiten steigender Strom- und damit Serverkosten ist es für alle Sharehoster in den letzten 12 Monaten eher schwieriger als einfacher geworden, nicht nur Umsätze, sondern auch Gewinne zu schreiben. Dazu kommen DNS-Sperren in manchen Ländern nebst dem steigenden juristischen Druck durch Antipiraterieorganisationen wie ACE & Co. Nicht zufällig hat Zippyshare kürzlich dicht gemacht und DDownload reduzierte die Auszahlungen an seine Uploader.
Die Idee mit dem Investment scheint zumindest im Warez-Bereich komplett neu zu sein. Doch ehrlich gesagt, das klingt alles viel zu schön, um wahr zu sein.
Es stellt sich auch die Frage, ob man Geld in eine Firma investieren sollte, die keine ladungsfähige Anschrift besitzt. Man kann keine Rechtsmittel einlegen, wenn KatFile die Rückzahlung der Einlage überraschend verweigert, verzögert oder einfach nicht mehr auf Mitteilungen reagieren sollte.
„Wir freuen uns darauf, große Dinge mit Ihnen zu tun und Geld zu verdienen.“ Tja, so lukrativ das Angebot auch zunächst erscheinen mag, all diese Faktoren sollte man unbedingt im Hinterkopf behalten und die Geldanlage gut überdenken. Es geht schließlich um viel Geld.
