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House of Usenet vom Webhoster OVH wegen illegalem Content gekickt

Das Forum House of Usenet (HoU) ist nicht Opfer einer Durchsuchung oder Beschlagnahmung. Der Webhoster OVH hat den Betreibern gekündigt.

Das Forum House of Usenet (HoU) ist nicht Opfer einer Durchsuchung oder Beschlagnahmung. Den Betreibern wurde offenbar vom Webhoster aufgrund von vermuteten Urheberrechtsverletzungen der Vertrag gekündigt. HoU ist schon seit mehreren Tagen offline. Update: Das Team gab bei den Brothers of Usenet bekannt, dass sie in ein paar Tagen wieder online sein werden.

House of Usenet ist offline

Bei einem Ping auf deren Backend kommt es zu einem Paketverlust von 100 Prozent. Das deutet darauf hin, dass House of Usenet (HoU) offline genommen wurde. Ein Posting bei der Szenebox besagt, dass man den Betreibern vom französischen Webhoster Online SAS (sorry, hier stand irrtümlicherweise OVH) den Vertrag aufgrund einer Meldung wegen Urheberrechtsverletzungen gekündigt hat. Der Anbieter gibt normalerweise nicht die Daten des Vertragspartners gegenüber den Behörden preis, sondern schließt lediglich den entsprechenden Account. Laut der E-Mail, sofern sie authentisch ist, wurde die Meldung über vollzogene Copyright-Verletzungen somit abschließend vom Webhoster behandelt.

Waren die Betreiber vorsichtig genug?

Der Nutzer „FIN4LShare“ hält es aus Sicherheitsgründen für löblich, dass HoU erst einmal down ist. Er konnte die tatsächliche IP-Adresse ausfindig machen und glaubt, die Betreiber haben ihren Webspace nacheinander bei mehreren deutschen Webhostern, OVH und Online.net untergebracht. Er befürchtet, ansonsten hätte der angeschriebene Webhoster wohl die Datenbanken und Backups mit allen Informationen an die ermittelnden Behörden gegeben. Die Versuche, den Dienstleister Cloudflare zu konfigurieren und zusätzlich einen Reverse Proxy einzubinden, kamen offenbar ein paar Tage zu spät. Als die Anfrage einging, haben diese den Vertrag einseitig außer Kraft gesetzt und das Usenet-Forum offline geschaltet.

Und dann wundert sich die Usenet Szene, dass ein Board nach dem anderen gebusted wird. Die alten Hugos mögen Ahnung vom Release uppen haben, aber nicht von einem sicheren Hosting. Ich hoffe da ändert sich noch was“, schließt FIN4Share seine kritische Betrachtung der deutschsprachigen Usenet-Szene ab. Für die User bedeuten diese Nachrichten erstmal ein Aufatmen. Die Betreiber mehrerer Foren haben hingegen noch viel Arbeit vor sich. Wir haben einen gut informierten Insider gefragt der glaubt, alle deutschsprachigen Usenet-Foren binnen weniger Tage außer Kraft setzen bzw. die Betreiber identifizieren zu können, sollte er bei der Polizei, GVU etc. arbeiten, was er aber nicht tut.

Update: Das Team von HoU gab in der Chatbox der Brothers of Usenet bekannt, dass sie in ein paar Tagen wieder online sein werden. Dies hat ein überprüftes Mitglied des Teams bekannt gegeben.

usenet-4all.pw wieder uneingeschränkt nutzbar

Neuigkeiten gab’s gestern auch bei der Konkurrenz. Das Invite only Forum usenet-4all.pw ist wieder da. In den Tagen zuvor hatte man den Besuchern lediglich eine Meldung über durchgeführte Wartungsarbeiten angezeigt.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.