Streamflix Reborn
Streamflix Reborn
Bildquelle: ChatGPT

Streamflix Reborn ist wieder da – der Rest ist wie immer.

Die werbefreie Android App Streamflix Reborn spielt Streams aus mehreren illegalen Drittanbieter-Quellen ab. Fragt sich für wie lange!??

Solche Apps haben leider nur eine sehr kurze Halbwertszeit. Sie tauchen auf, funktionieren eine Weile, werden zu bekannt, verwaisen und verschwinden dann. Zum Glück kommen sie oft unter einem neuen Namen zurück. Streamflix gehört genau in diese Kategorie von Apps. Diesmal wird es nicht als neue, einzigartige App angepriesen, sondern als „Reborn“-Version, also als Community-Fortsetzung eines Projekts, das es schon einmal vor einiger Zeit gab und das überall die Runde machte.

Streamflix Reborn mit eigenem Github-Repository

Dass es wieder läuft, sieht man nicht an großen Ankündigungen, sondern an der Realität auf GitHub. Dort gibt es ein aktives Repository, eine Apache-Lizenz, alles in der Programmiersprache Kotlin, Releases, Issues und Pull Requests. Und ein „Latest Release” von vorgestern, das wieder viele Fehler behoben hat. Es gibt keine eigenen Inhalte, aber eine Oberfläche, die sich wie ein eigener Streamingdienst anfühlt.

Streamflix Reborn beschreibt sich selbst als offene Android-TV- und Mobile-App, die eine Oberfläche bereitstellt, um öffentlich verfügbare Streams aus Drittanbieter-Quellen durchsuchen und abspielen zu können. Dazu kommt der übliche Disclaimer. „Educational and personal use”. Man betreibt kein Hosting, es findet also keine Speicherung irgendwelcher Daten statt. Die Verantwortung der legalen Nutzung bleibt beim Nutzer. Wofür die App gedacht ist, wissen wir selbst: Sie bündelt die größten Serien- und Movie-Anbieter wie z. B. s.to und Filmpalast.to.

Streamflix Reborn hält keine Daten vor, verteilt nichts, sondern ist nur ein Aggregator mit integriertem Player für Serien und Spielfilme.

Werbung trotz Ad free?

Die App wirbt mit einer werbefreien Oberfläche. Doch nicht alles ist frei von Werbung, sondern nur der Client selbst. Das ist der entscheidende Unterschied.

Wer sich Episoden von Serien und Filme über die üblichen Hosting-Portale anschaut, erhält natürlich weiterhin die nervige Werbung in Form von Pop-ups, Overlays, Weiterleitungen und wird getrackt. Streamflix Reborn reduziert diesen Teil auf ein absolutes Minimum, indem es nicht wie ein Browser auf der Seite klebt, sondern die Quellen einsammelt und dann im eigenen Player abspielt. Es ist sehr angenehm und bequem, eine Serie auf S.to auszuwählen, die Folge zu öffnen und abzuspielen, solange die Link-Crypter zu den Streaming-Hostern mitspielen.

streamflix reborn

Streamflix Reborn arbeitet direkt mit den rechtswidrigen Anbietern zusammen. Beim ersten Start der App wählst du eine Quelle aus, über die gesucht und aufgelöst wird.

Damit ist auch klar, warum solche Apps nie fertig sind. Die Releases lesen sich wie ein Wartungsprotokoll. Neue Anbieter hat man hinzugefügt, alte entfernt, Domains wechseln, Base-URLs hat man in der Folge angepasst. Extraktoren erhalten Alias-Domains, weil wieder irgendwo eine Videoseite den Namen gewechselt hat. Das ist die simple Wahrheit von Aussagen wie „Streamflix geht wieder”. Nicht ein großer Bugfix, sondern ein Rattenschwanz an Reparaturen, damit der Linkaggregator weiterhin Treffer findet.

Das Problem von s.to sind die Blocklisten und DNS-Sperren

Sobald in Deutschland über Serienportale geredet wird, fällt irgendwann der Kurzname s.to. Und genauso zuverlässig fällt irgendwann der Satz „geht bei mir nicht”. Also hängt man, wie sollte es anders sein, hinter der DNS-Sperre seines Providers.

Genau deshalb war die ursprüngliche Version von Streamflix so fragil und funktionierte angeblich bei den meisten nicht zuverlässig. Wenn eine Quelle gesperrt ist, liegt es nicht an der App, sondern an einer DNS-Sperre. Dank der CUII passiert es permanent, dass sie ihrer Liste mehr und mehr Seiten hinzufügt und auch Ausweichdomains zeitnah sperrt. Statt weniger gierig zu sein und die Preise wieder wie zu den Anfangszeiten von Netflix einpendeln zu lassen, reagiert man stur mit DNS-Sperren der illegalen Konkurrenz.

Deshalb kann man in den Einstellungen einen DoH-DNS auswählen, den die App dann verwendet, um die üblichen Sperren zu umgehen. Mit Ausnahme von Adguard DNS sind es leider nur die DNS von US-Unternehmen wie Google und Cloudflare sowie der grenzwertige EU-DNS. Aber am Ende funktioniert es, und das ist das Wichtigste. Nur weiß man bei denen nie, was sie loggen und was nicht. Ich würde weiterhin empfehlen, für solche Zwecke einen eigenen Server zu nutzen und zu hosten. Mehr als eine Anleitung zu schreiben, wie man es macht, kann niemand als Hilfestellung tun.

Filmschnippsel

Der Name Streamflix sorgt für Verwirrung

Wer heute „Streamflix” googelt, landet nicht automatisch bei „Streamflix Reborn” und somit bei streamflix.web.app. Der Name ist leider viel zu generisch und wird auch von völlig anderen Projekten und Websites benutzt. Genau da passiert der Fehler. Man lädt eine Software vom falschen Publisher herunter und am Ende ist es eine APK aus irgendeiner Ecke, die Malware enthält.

Ladet euch die App deshalb direkt aus dem GitHub-Repository herunter. Oder sucht den Telegram-Channel von Streamflix Reborn und nutzt für Android oder das FireTV den Downloader mit dem Code, der in dem Channel gepostet wurde. So minimiert ihr das Risiko, dass ihr euch irgendetwas einfängt. Wenn man die App installiert hat, erhält sie anschließend automatische Updates. Natürlich kann man ein Restrisiko, wie bei Smarttube, niemals komplett ausschließen.

Fazit

Es ist gut, dass die App wieder da ist. Zumindest mit s.to (Serienstream) als Quelle lief sie bei unseren Tests einwandfrei. Einfach nach der Installation die App starten, das Portal auswählen nebst der aktuellen Serienfolge und sie startet direkt. Man verzichtete innerhalb der App auf jegliche Werbung! Außerdem muss man nicht umständlich mit der Fernbedienung im höchst bescheidenden Silkbrowser von Amazon jonglieren und wird trotz aktiviertem AdGuard* auf dem TV weiterhin mit Werbung bombardiert. Die Software läuft einfach zuverlässig und stabil.

Wenn ich keine eigene Plex-Mediathek hätte, würde ich die App sicherlich häufiger benutzen. Aber so ist es für alle, die die Möglichkeiten und das Geld nicht haben, eine Alternative, um mit wenig Risiko in den Genuss aktueller Serien und Filme zu kommen. Man wird sehen, wie lange es dauert, bis jemand die Löschung von Streamflix Reborn bei GitHub veranlassen wird. Womöglich hätte man sich besser einen anderen Online-Speicherort für den Quellcode aussuchen sollen.

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