kinoz.net
kinoz.net

kinoz.net – Klon führt Nutzer in die Abofalle

Ein weiterer Klon von Kino.to bzw. KinoX, kinoz.net, steht bei Google ganz oben, um die Betreiber reich zu machen. Es geht ums liebe Geld.

Zugegeben, clever gemacht ist die Abzocke-Seite kinoz.net auf jeden Fall. Nicht nur das geklaute Logo von kino.to (oben links) erinnert an alte Zeiten. Auch die Anzahl an angeblich angebotenen Filmen und Serien ist offenkundig gigantisch. Dazu kommt ein modernes Design und ein Foto nebst vielen Informationen, die man den Episoden und Kinoblockbustern hinzugefügt hat.

Keine Werke im Angebot, dafür eine Abo-Falle!

Problematisch wird es, sobald man sich eines der angeblich angebotenen Werke anschauen will. Dann nämlich erscheint bei kinoz.net stets der gleiche Universal-Vorspann von 24 Sekunden, der die Leute dazu verleiten soll zu glauben, dass sich dem der eigentliche Film anschließen würde. Doch stattdessen wird man darüber informiert, dass man sich den Rest nur anschauen kann, wenn man sich dort registriert.

kinoz.net
Abzocke: Es gibt bei kinoz.net genau 0 Werke, es ist also keine Quelle.

An dem Punkt müsste eigentlich bei jedem Zuschauer der Kopf einsetzen. Denn im Normalfall muss man sich bei keinem der großen illegalen Streaming-Portale zwingend anmelden. Bei manchen wie s.to kann man dies zusätzlich tun, um weitere Features zu nutzen. Doch der Konsum der Serie oder des Films funktioniert natürlich auch ohne Registrierung.

Verlinkung von kinoz.net ist irreführend

Hier allerdings nicht. kinoz.net leitet seine Benutzer direkt an den Usenet-Provider FreeDiscussions.com weiter. Das ist der „Nachfolger“ von usenet.nl. Doch dort gibt es aber gar keine Streams, sondern nur Downloads mithilfe einer NZB-Datei. Das Archiv bezieht man dann aus dem Binärbereich vom Usenet. Doch wie schon einmal gesagt, dafür gibt es weitaus günstigere Alternativen. Und nein, wir erhalten für diesen Link keine Provision!

freeduscussions.com
kinoz.net wirbt für Usenet-Provider

Doch das ist den Machern offenkundig egal. Hier geht es nur darum, mit der Provision von FreeDiscussions die Kasse so laut wie möglich klingeln zu lassen. Tja, da man sich bei Beschwerden an niemanden wenden und niemandem Klagen zustellen kann, ist das für die Betreiber eine waschechte Win-Win-Situation.

Ob der als hochpreisig bekannte Usenet-Provider weiß, wie man ihm die neuen Abonnenten zugeführt hat, darf man ebenfalls bezweifeln. Die nächste Frage wäre, ob es sie überhaupt interessiert. Schließlich hätte man den Vertrag mit dem Werbetreibenden längst kündigen können. Übrigens zockt die Schwesterseite von kinoz.net, dreamfilmsw.se, mit exakt der gleichen Masche die Zuschauer aus Schweden ab.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.