Crimenetwork.co: Bundesweite Razzia gegen Darknet-Kunden

Crimenetwork.co: Bundesweite Razzia gegen Darknet-Kunden

Bei einer groß angelegten Aktion mit 1.400 Einsatzkräften gingen Ermittler gegen Kunden der Darknet-Plattform crimenetwork.co vor.

Im Rahmen einer groß angelegten Aktion, in der 1.400 Polizisten aus 14 Bundesländern zum Einsatz kamen, gingen Ermittler gegen Kunden der sowohl im Darknet, als auch im Clearnet  erreichbaren Plattform crimenetwork.co vor. Die angebotene Warenpalette der illegale Plattform umfasste sowohl Waffen, als auch Drogen, Hackertools, gefälschter Arzneimittel, Falschgeld, Urkundenfälschung und Schadsoftware. Beamte des LKA Brandenburg hatten crimenetwork.co bereits Ende Mai 2019 hochgenommen. Offenbar haben die Polizisten Logs von insgesamt 15 Monaten ausgewertet.

Logdateien von Crimenetwork.co ausgewertet

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Admin Inigo schrieb beim CNW:

„Wir sehen es als bestätigt an, dass die Daten des alten Backends vom Februar 2018 bis zum Mai 2019 ausgewertet wurden.“

Tech-Admin MeisterEde schloss sich auf Crimenetwork.co der eindringlichen Warnung an.

„Verschluesseln, verstecken, vernichten. In dieser Reihenfolge. Seid vorbereitet, es koennte etwas krachen. Wir koennen die genauen Folgen selbst nicht abschaetzen, sind jedoch entsprechend vorbereitet.“

Crimenetwork.co

Großaufgebot umfasst bisher 1.400 Polizisten, 328 Ermittlungsverfahren, elf Haftbefehle

Aus den polizeilichen Ermittlungen leitete sich ab, dass das Portal nahezu einzig dem Zweck diente, Informationen, Daten, Werkzeugen und Waren auszutauschen, die „entweder direkt aus Straftaten stammen oder der unmittelbaren Begehung weiterer Straftaten dienen“.

Offenbar nach einer gründlichen Beweisaufnahme von crimenetwork.co sind die Ermittler am Dienstag bundesweit, in 14 Bundesländern, gegen Kunden des illegalen Marketplaces vorgegangen. 1.400 Beamte waren dabei im Einsatz. Bei der Aktion wurden 328 Ermittlungsverfahren durchgeführt und elf Haftbefehle vollstreckt. Federführend an den Ermittlungen war der polizeiliche Nordverbund Cybercrime beteiligt, wozu Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gehören.

Tarnkappe.info Lars Sobiraj

In Rheinland-Pfalz wurde ein Haftbefehl gegen einen 33-jährigen Deutschen vollstreckt. Allein in Hessen, aus Kassel, Bad Vilbel, Frankfurt und Wiesbaden kommen 34 Beschuldigte, im Alter zwischen 19 bis 50 Jahre.

Wie Bild informierte, handelte es sich bei den durchsuchten Objekten um 25 in Baden-Württemberg, 34 in Bayern, 24 in Berlin, 10 in Brandenburg, 5 in Bremen, 5 in Hamburg, 37 in Hessen, 2 in Mecklenburg-Vorpommern, 22 in Niedersachsen,31 in NRW, 13 in Rheinland-Pfalz, 13 in Schleswig-Holstein, 4 im Saarland, 6 in Sachsen, 2 in Sachsen-Anhalt.

Aufgrund der Vorfälle äußerte sich Admin Inigo des bis dato laufenden crimenetwork.co vor ca. 30 Minuten wie folgt:

„Es hat leider noch mehr Durchsuchungen gegeben als damals. Die Registrierung wird geschlossen und jeder von uns überprüft seine Sicherheit. Die Säuberungen werden nach und nach durchgeführt. TH Gelder sind natuerlich weiterhin sicher und alle gebotenen Services stehen weiterhin zur Verfuegung.“

Den heutigen Beschlagnahmungen werden sich nach entsprechender Auswertung weitere Durchsuchungen anschließen.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.