Ausgestellte Smart-TVs von Sony
Ausgestellte Smart-TVs von Sony
Bildquelle: Oleksandr_UA, Lizenz

Sony Patent sagt Piraterie-Apps auf Smart-TVs den Kampf an

Ein neues Patent von Sony zielt darauf ab, Piraterieangebote direkt auf den Endgeräten der Konsumenten per Software zu blockieren.

Der Medienkonzern Sony hat ein neues Patent angemeldet, mit dem er Pirateriedienste offenbar direkt auf den Endgeräten der Konsumenten zu sperren beabsichtigt. Durch eine in das Betriebssystem integrierte Überwachungssoftware will das Unternehmen Anwendungen identifizieren können, die raubkopierte Inhalte anbieten. Diese landen anschließend auf einer Blacklist, um sie von Smart-TVs und anderen Mediengeräten zu verbannen.

Ein neues Patent von Sony will Piraterie von Mediengeräten verbannen

Als eines der führenden Unternehmen in der Unterhaltungsbranche sieht sich Sony immer wieder den Folgen der Piraterie ausgesetzt. Der Konzern ist schließlich nicht nur bekannt für seine Errungenschaften im Bereich der Technologie, sondern auch an der Entwicklung von Spielen sowie der Produktion von Musik und Filmen beteiligt.

Um der inzwischen wieder zunehmenden Piraterie Herr zu werden, hat Sony vor wenigen Tagen ein neues Patent angemeldet. Statt wie bisher Internet- und DNS-Provider für die Sperrung von Pirateriediensten in die Mangel zu nehmen, zielt das Unternehmen damit laut TorrentFreak auf die Blockierung der illegalen Angebote direkt auf Smart-TVs und anderen Mediengeräten ab.

Sony-Patent beschreibt eine Überwachungssoftware im Betriebssystem

Unter dem Titel „Anti-Piracy Control Based on Blacklisting Functionbeschreibt der Konzern eine Technologie, mit der sich Anwendungen von Drittanbietern sperren lassen, die ihrem Benutzer Zugriff auf raubkopierte Inhalte gewähren.

So funktioniert das Patent von Sony
So funktioniert das Patent von Sony

Die Erkennung soll dabei auf einer in das Betriebssystem des jeweiligen Gerätes integrierten Überwachungssoftware basieren. Identifizierte Piraterie-Apps landen anschließend auf einer Blacklist und werden von sämtlichen Mediengeräten verbannt.

Ausgestattet mit Systemprivilegien soll die beschriebene Software „den Code und die Ausführung der auf dem elektronischen Gerät installierten Drittanbieteranwendung“ untersuchen.

Um die für die Unterhaltungsindustrie potenziell geschäftsschädigenden Apps zu identifizieren, soll das in dem Sony-Patent beworbene System außerdem die externen Quellen prüfen, auf die derartige Anwendungen üblicherweise zugreifen.

Der Kampf gegen Piraterie kostet den Konzern viel Zeit und Geld

Die Überwachungssoftware soll mitunter automatisch eingreifen können, wenn Nutzer versuchen, Apps zu installieren, die in offiziellen Quellen wie dem Google Play Store verboten sind. Denn laut der Beschreibung des Sony-Patents seien einige dieser Anwendungen in der Lage „raubkopierte Inhalte auf das Streaming-Gerät zu streamen„.

Und auch Premium-Content lässt sich dem Medienkonzern zufolge „ohne Genehmigung auf das Streaming-Gerät übertragen und die Dienste legitimer Inhaltsanbieter untergraben„.

Ob die beschriebene Technologie tatsächlich bald zum Einsatz kommt, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch ungewiss. Dennoch ist die Anmeldung dieses Patents ein klares Zeichen dafür, dass Piraterie für Sony ein großes Problem ist. Denn offenbar lohnt es sich für den Medienkonzern, Zeit und Geld in die Entwicklung derartiger Lösungen zu investieren.

(*) Alle mit einem Stern gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Wenn Du über diese Links Produkte oder Abonnements kaufst, erhält Tarnkappe.info eine kleine Provision. Dir entstehen keine zusätzlichen Kosten. Wenn Du die Redaktion anderweitig finanziell unterstützen möchtest, schau doch mal auf unserer Spendenseite oder in unserem Online-Shop vorbei.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.