Streaming, AACS 2.0
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Fast 5 Millionen Briten nutzen illegale Streaming-Dienste

Laut einer Studie von YouGov nutzen fast fünf Millionen Briten illegale Streaming-Angebote. Sie wollen sich Sportevents oder Spielfilme kostenlos anschauen.

Laut einer aktuellen Studie von YouGov nutzen fast fünf Millionen Briten illegale Streaming-Angebote. Die meisten wollen sich Sportevents oder Spielfilme der Pay-TV-Sender lieber kostenlos anschauen. 2.6 Millionen Briten wollen dies auch bald tun, mehr als 800.000 haben deswegen schon ihr kostenpflichtiges Abo bei einem legalen Anbieter gekündigt. Der Anteil der britischen Streaming-Piraten beläuft sich somit auf zehn Prozent.

Streaming & IPTV: 10% der Briten nutzen illegale Angebote

Die neue Studie von YouGov kalkuliert einen Anteil von zehn Prozent Erwachsener, die in Großbritannien Zugriff auf illegal modifizierte Kodiboxen, veränderte Amazon Fire TV Sticks oder illegale Streaming Apps haben. 17% der Abonnenten legaler Dienste haben bereits gekündigt, um sich ihre Sendungen künftig kostenlos anzuschauen. Die britische Medienindustrie ist in den letzten 12 Monaten durch die Konkurrenz aus dem Graubereich erheblich unter Druck geraten. Laut der Studie soll sich fast ein Drittel der zahlenden Kunden überlegen, ihr Abo bei einem Pay-TV-Sender ebenfalls zu kündigen. Über 63% der Briten wollen dieses Verhalten sogar ihren Freunden und/oder Familienmitgliedern mitteilen, damit sie es ihnen gleich tun.

Viele junge Piraten

Die Befragten gaben an, seit Anfang ihres Abos rund 212 Britische Pfund (umgerechnet etwa 248 Euro) für ihren Fernsehkonsum ausgegeben zu haben. Die meisten Nutzer illegaler Streaming Angebote sind zwischen 18 und 34 Jahren alt. YouGov geht davon aus, dass es schwer wird, diese Piraten künftig zu zahlenden Kunden zu machen. Von daher wird sich das Problem für die Medienbranche in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen.

Die meisten wollen der Content-Industrie nicht schaden

Ein Großteil der Befragten will den Film- und Fernsehunternehmen grundsätzlich nicht schaden. Sie glauben, dass sich ihr Streaming Konsum schlichtweg nicht sonderlich stark auf die Umsätze der Firmen auswirkt. Viele Teilnehmer der Studie gaben an, dass ihnen die Preise für Sport-Veranstaltungen einfach zu hoch seien. Sie sehen die Flucht in die Illegalität als logische Folge der hohen Preise und glauben, dies sei gerechtfertigt. Andere Teilnehmer der Studie hatten hingegen Bedenken, ihre Weigerung zu zahlen führe für die legalen Abnehmer zu noch höheren Preisen.

Bildquelle: Jens Kreuter, thx! (CC0 1.0)

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.