Erotik, Pornografie
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Bildquelle: John Rocha, Lizenz

Abgemahnte Porno-Konsumenten sollen Schadenersatz verlangen

Der Anwalt Christian Solmecke empfiehlt in der Causa RedTube allen Porno-Konsumenten, sie sollen Schadenersatz vom Land NRW verlangen.

Der Kölner Anwalt Christian S. empfiehlt allen Betroffenen im Nachrichtenmagazin Focus, sie sollen Schadenersatz vom Land Nordrhein-Westfalen verlangen, sollten die Porno-Konsumenten ihre Abmahnung bereits bezahlt haben. Die Identität der Anschlussinhaber wurde der abmahnenden Kanzlei vom Landgericht Köln auf Grundlage falscher Beschlüsse preisgegeben.

Porno-Konsumenten sollen Schadenersatz fordern. Das Kölner Landgericht hatte vielfach verfügt, dass Internetanbieter die Adressen von Computernutzern herausgeben mussten. Nach Ansicht vieler Anwälte sind diese Beschlüsse aufgrund der Formulierung der Anträge komplett falsch. Im Fall von YouPorn oder RedTube kann keine Rede von einer Tauschbörse sein. Eine Porno-Website ist keine Bittorrent-Tauschbörse. Dort hat man den Abgemahnten keine Werke Dritten zugänglich gemacht oder Dateien ausgetauscht. Die Kölner Richter hätten die Anträge entweder nicht gelesen, oder diese schlichtweg nicht verstanden, glaubt der Anwalt der Abgemahnten. Das Landgericht Köln hat die Beschlüsse im Nachhinein als „Versehen“ deklariert.

Porno-Konsumenten aus dem Schneider?

Eine Sprecherin der verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist der Meinung, es dürfe nicht sein, dass Gerichte massenhaft Daten von Telekommunikationskunden herausgeben. Dieses Vorgehen sei nicht konform mit der Rechtslage. Abmahn-Kanzleien sollten es künftig schwerer haben, an die Identität der Anschlussinhaber zu gelangen, weswegen vom vzbv strengere juristische Vorgaben gefordert werden.

Bislang ist unklar, ob derartige Schadenersatzforderungen von Porno-Konsumenten wirklich Aussicht auf Erfolg hätten. Natürlich kämpft auch ein Anwalt Christian S. in eigener Sache, wenn er solche Aussagen gegenüber der Presse tätigt.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.