Abo-Falle
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Abo-Falle: betrügerische Online-Shops setzen auf neue Masche

Unseriöse Online-Shops werben oftmals mit Billigangeboten. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, denn es lauern vermehrt Abo-Fallen.

Werbung mit besonders billigen Angeboten nutzen aktuell fragwürdige Online-Shops als Köder für Abo Fallen. Watchlist Internet macht darauf aufmerksam, dass sich dabei konkret VIP-Mitgliedschaften als eine solche Kostenfalle entpuppt.

Betrüger lockt mit Schnäppchenpreisen und Produktvielfalt

Mit einer vielfältigen Produktauswahl, wie Elektronikprodukte, Sportkleidung oder Tiernahrung zu günstigsten Angebotspreisen mit bis zu 80 % Preisnachlass versuchen betrügerische Online-Shops gerade Kunden zu ködern. Wie jedoch nur im Kleingedruckten steht, so schließt man mit dem vermeintlichen Schnäppcheneinkauf zugleich eine automatische Clubmitgliedschaft ab, die in einem teuren Abo-Modell mündet.

Aber selbst mit den versprochenen Preisnachlässen sind die angebotenen Produkte in solchen Shops nicht wirklich günstiger. Wie Watchlist Internet darlegt, so zeige sich bei einem Preisvergleich mit entsprechenden Waren in seriösen Online-Shops schnell, dass die angeblichen Angebote lediglich dem Normalpreis der Produkte entsprechen. Allerdings läge das Problem weniger bei der irreführenden Preisgestaltung. Der eigentliche Betrug offenbart sich vielmehr erst in den Konditionen, zu denen die Produkte an den Kunden gebracht werden.

Gleichzeitig mit dem Kauf schließt man nämlich in solchen betrügerischen Online-Shops automatisch auch ein Abo ab. Watchlist Internet verdeutlicht hierbei:

„Egal ob Sie einwilligen oder nicht, durch den Kauf eines Produkts werden Sie Mitglied in einem „VIP-Club“. Diese Mitgliedschaft geht ohne das Wissen von Kunden automatisch in ein Abo über, wenn sie nicht innerhalb von zwei Tagen kündigen. Die Clubmitgliedschaften kommen Konsumenten teuer zu stehen. Alle zwei Wochen wird automatisch ein „Guthaben“ aufgeladen. Für diese Aufladung werden Ihnen Beträge von 30 bis 60 € automatisch abgebucht. Dieses Guthaben müssen Sie dann innerhalb einer kurzen Frist bei dem Online-Shop einlösen. Sie werden dazu gedrängt weitere Produkte zu kaufen, sonst verfällt das Guthaben (auch Credits genannt) und Ihr Geld ist weg.“

Fehlende Button-Lösung führt in Abo-Falle

Dabei bemerken die Kunden beim Einkauf noch nicht einmal sofort, dass sie in eine teuere Abo-Falle getappt sind. Deutliche Hinweise darauf in den Shops, wie die gesetzlich vorgeschriebene Button-Lösung, fehlen. „Das heißt, auf dem oder direkt beim Button, der zur Zahlung führt, müssen auch die Abo-Kosten aufgelistet sein. Entprechende Kreditkartenabrechnungen mit unautorisierten Abbuchungen machen später erst darauf aufmerksam.

Watchlist Internet listet sowohl alle verdächtigen Online-Shops auf und gibt zugleich wichtige Hinweise für Kunden, die bereits einer solchen Abo-Falle zum Opfer gefallen sind.

  • Fechten Sie den Abo-Vertrag an: Da die Button-Lösung nicht gut umgesetzt wurde und auf den Websites zahlreiche Irreführungen bestehen, können Sie den Abo-Vertrag anfechten. Kontaktieren Sie dafür den Online-Shop, kündigen Sie den Vertrag schriftlich und fordern Sie die abgebuchten Beträge zurück.
  • Kontaktieren Sie Ihren Kreditkartenanbieter oder Ihre Bank: In jedem Fall sollten Sie auch Ihren Zahlungsdienstleister kontaktieren. Beträge, die Ihnen ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden (z.B. Beträge, auf die man beim Kauf nicht ausreichend hingewiesen hat oder die über den Wert Ihrer Bestellung hinausgehen), muss gemäß § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018 der Zahlungsdienstleister zurückerstatten.
  • Sperren Sie Ihre Karte. Um sicherzugehen, dass Ihre Kreditkartendaten nicht weiterhin missbraucht werden, empfehlen wir Ihre Karte zu sperren und eine neue zu beantragen.
  • Melden Sie Abo-Fallen: Sind Sie auf eine Abo-Falle gestoßen, die nicht auf unserer Liste steht? Melden Sie diese Abo-Falle über das Watchlist Internet Meldeformular und schützen Sie andere Konsument:innen vor Betrug!

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.